Jaydens Sicht:
Als ich gerade dabei war Melanie zu suchen,fiel mir auf,dass ich gar nicht richtig wusste wo sie war.
Sie könnte überall sein,diese Villa war schließlich verdammt riesig.
Und trotz meiner vielen Überlegungen,die mich auf irgendeiner Weise ablenkten,spürte ich,dass mich aufs Neue einer dieser neuen,noch nicht bekannten Gefühle überkamen.
Was ist es diesmal?
Leise seufzte ich und starrte in die Dunkelheit des Ganges,in dem ich mich befand.
Bei einer Gabelung der Wege angekommem blieb ich einen Moment lang stehen und stockte.
Der Rechte Weg führte am Ende zu der Tür zur 'Freiheit',die Linke führte eher tiefer in die Villa hinein und somit in Richtung Melanies Zelle.
Ich schluckte.
Wohin war sie gelaufen?
Nach draußen?
Weiter in die Villa hinein?
Das unbekannte Gefühl verstärkte sich ein wenig und kroch immer weiter in mir hinauf,als ich langsam anfing zu realisieren,welchen Namen dieses Gefühl hatte.
Angst.
Es war die Angst,dass Melanie weggerannt sein könnte.
Wieso?
Wieso fühlte ich so?
Weil ich verstand,dass ich in ihrer Schuld stand,nach den Dingen,die sie für mich getan hat?
Weil ich verstand,dass ich ein Monster war?
Für einen Moment schloss ich meine Augen und ließ die Wand los,an die ich mich für eine kurze Zeit gelehnt hatte.
Ich wählte den linken Gang.Während ich mich beeilte an ihre Zelle zu kommen spürte ich,wie ich innerlich immer unruhiger wurde.
Irgendetwas stimmte nicht.
Und es war nicht nur dieses kleine aber starke Angst-Gefühl,welches noch immer nicht verschwunden war.
Auf einmal blieb ich stehen.
Da war sie.
Die Tür zu Melanies Zelle.
Und diese war offen.
Langsam lief ich zu der geöffneten Tür und spähte hinein.
Und in diesem Moment spürte ich,wie meine ganze angesammelte Hoffnung zunichte ging,als ich bemerkte,dass die Kammer absolut leer war.
Sie war fort.
Gerade als ich mich wieder umdrehen und gehen wollte fiel mir ein,dass die Zelle ja nicht nur aus einem Raum bestand.
Langsam drehte ich mich in Richtung Badezimmer und lief leise los.
Vorsichtig streckte ich meine Hand nach der Türklinke aus und stockte für einen Moment.
Was,wenn sie wirklich nicht hier war?
Ich schluckte,verstand noch immer meine eigenen Gefühle nicht,die sich immer mehr und mehr ansammelten.
Doch ich wusste,dass ich keine Zeit zu verlieren hatte.
Entschlossen drückte ich die Türklinke nach unten und stieß die Tür auf.
Das Erste was ich erblickte war der Rücken von Melanie,die auf dem Boden zu kauern schien.
Eine Welle der Erleichterung überfiel mich.
Sie war hier.
Ich hatte sie gefunden.
Doch wieso war sie genau hier? Zusammengekauert in dem Badezimmer sitzend,wenn sie doch den Ausgang hätte suchen können?
Als ich die ersten Schritte in ihre Richtung wagte und näher an sie herantrat,riss ich geschockt meine Augen auf und kam mit schnellen Schritten ganz an sie ran,um sie vom blutigen Wasser wegzuziehen.
Schnell nahm ich ihr Handgelenk und verband die langen tiefen Wunden mit einigen Stücken Stoff,die ich in meiner Hosentasche hatte.
Das sollte vorerst genügen.
Hoffentlich
"Verdammt...",murmelte ich immer wieder vor mich hin und hob sie schnell vom Boden auf,nur um mich gleich darauf mit dem bewusstlosen Mädchen in mein Zimmer zu begeben,da ich nur dort alle nötigen Dinge hatte,um die Wunden gescheit zu versorgen.
Am Zimmer angekommen stieß ich die Tür auf,legte Melanie vorsichtig auf mein Bett und fing gleich an richtige Verbände zu suchen.
Nachdem ich die nötigsten Dinge erledigt hatte fiel mir auf,wie panisch ich im Moment eigentlich war.
Langsam ließ ich mich neben ihr auf meinem Bett nieder und blickte sie an.
Nach dem Blut im Wasser konnte ich urteilen,dass sie noch nicht allzu lange dort gesessen war und somit nicht viel Blut verloren hatte.
Damit war es nur eine Frage der Zeit,bis sie wieder aufwachte.
Wieso also machte ich mir dennoch so viele Sorgen?
Es gab nicht viele Momente in meinem Leben in denen ich mir wirklich Sorgen um jemanden gemacht hatte und das hier war anscheinend auch einer von ihnen,wie ich mir eingestehen musste.
Die Sache war nur,dass ich mir eigentlich nur Sorgen um Menschen oder Dinge gemacht hatte,die mir etwas Wert waren.
Gut,meistens waren es doch eher Menschen,die ich später nie wieder gesehen hatte und daher hielt unsere "Freundschaft" nicht wirklich lange an.
Aber dieses Gefühl war trotzdem bei einigen Menschen da gewesen.
Und nun auch bei ihr.
Ich streckte vorsichtig meine Hand aus und strich ihr einige Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Wirklich komisch.
Ich grinste schwach.
Was zur Hölle war denn jetzt auf einmal los?
Erst machte ich mir totale Sorgen, dann fing ich an mir über Dinge wie 'Freundschaft' Gedanken zu machen und diese dann auch noch mit Melanie zu verbinden.
Das waren zu viele Emotionen auf einmal.
An so etwas war ich gar nicht gewöhnt.
Da ich ja nie wirklich jemanden hatte, konnte ich diese Emotionen auch nicht wirklich zeigen.
Und genau das war wahrscheinlich irgendwann der Grund für das Erscheinen meiner zweiten Persönlichkeit.
Aber wenn ehrlich verstand ich nie wirklich wieso genau ich diese Strafe aufgezwungen bekommen hatte.
Schließlich habe ich ja nie irgendjemanden etwas getan,bis zu dem Zeitpunkt,als meine zweite Persönlichkeit erschien.
Eine harte Kindheit und ein mindestens genauso hartes,späteres Leben waren doch wohl keine Gründe für so eine Strafe.
Ich überlegte mir oft,fast schon zu oft,wie mein Leben und das meiner Gegangenen wohl aussehen würde-
hätte ich keine gespaltene Persönlichkeit.
Ich seufzte leise und blickte wieder zu Melanie,die ihre Augen noch immer geschlossen hatte.
Selbstmord.
So weit wäre sie also gegangen.
Ihr noch ziemlich lebloses Gesicht erinnerte mich an eine Zeit aus meiner Kindheit,in der eine ähnliche Sache passiert war.
Doch diese hat viel trauriger geendet.
So würde ich diese auf keinen Fall beenden.
Melanie würde nämlich wieder aufwachen da war ich mir sicher.
Ich hoffte es wirklich.
Du bist der Grund dafür Jayden
Ich ließ meinen Kopf senken und schluckte.
Ja
Meinetwegen würde dieses Mädchen Selbstmord begehen.
Sie sah keinen Ausweg.
Sie sah keinen Lichtblick mehr.
Und das war alles meine Schuld.
Ja,das ist alles deine Schuld
"Sei still...",murmelte ich mir selbst zu und wischte mir einmal über mein Gesicht,um meine Fassade wieder einigermaßen aufbauen zu können.
Meine eine Hand wanderte hierbei zu der von Melanie und umschloss diese.
Ich würde es mir nicht verzeihen,wenn sie hier sterben würde.
Schließlich hat sie es nicht verdient...sie war ein genauso innerlich zerstörtes Wrack wie ich.
Nach und nach spürte ich aber irgendwann,dass meine Gliedmaßen immer schwerer wurden.
Meine Augen fielen langsam zu und dennoch versuchte ich wachzubleiben,um Melanie im Auge zu behalten.
Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war,doch ich erinnere mich,dass ich irgendwann auf dem Bett einfach neben sie auf meine Seite kippte und in Tiefschlaf fiel-
unsere Hände noch immer umschlossen.----------------------------
ENDLICH
Es tut mir so unfassbar Leid,dass diese beiden Kapitel erst Monate später geupdatet wurden,aber dafür gibt es eine einfache Erklärung.
Mein Handy war eine ganze Zeit lang in Reperatur(schon wieder ;-;)
Danach konnte ich keines meiner Kapitel auf Wattpad hochladen und versuchte deshalb eine Weile zu warten.
Während dieser Zeit habe ich mich dann eher auf die Schule konzentriert.
Nach einigen weiteren Problemen konnte ich aber endlich wieder Kapitel auf Wattpad hochladen und so kommen wir zum jetzigen Zeitpunkt.
An heute kann ich also wieder regelmäßiger updaten und euch warnen,falls mal wieder etwas passieren könnte.
Ich hoffe ihr habt diese Geschichte noch immer nicht aus eurer Bibliothek geworfen und seid geduldig gewesen~
Falls ja,dann danke ich euch allen wirklich für eure Geduld <3
Wie gesagt wird also alles wieder etwas regelmäßiger und so ziemlich alles was ich jetzt noch sagen kann ist:
Ich hoffe ihr seid nicht sauer auf mich und versteht meine Lage und ich hoffe ebenfalls,dass euch diese beiden Kapitel zumindest etwas gefallen haben c:
See 'ya und danke euch noch einmal♡
DU LIEST GERADE
In love with my Kidnapper
Romance[Wieso bin ich hier? Womit habe ich es überhaupt verdient hier zu sein? Dieser Ort...dieser Ort mit dem Namen Hölle. Und hierhergebracht wurde ich von keinem Geringerem als Ihm. Meinem Entführer mit den stahlblauen Augen,die mich anscheinend mit Lei...