Ein Wiedersehen mit den Mördern

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In einem Dämmerzustand zwischem Schlafen und Aufwachen, hörte ich tiefe, regelmäßige Atemzüge neben mir. Ich öffnete leicht meine Augen und sah Acanthicons nackte Brust vor mir, wie lange hatte ich mich nach ihm und seiner Nähe gesehnt. Wie konnte ich ihn nur vergessen haben, den Mann, den ich in all meinen Leben immer geliebt hatte...Ich schmiegte mich enger an ihn und er zog mich sanft enger an sich. ,,Guten Morgen, meine Liebste." murmelte er leise. ,,Meine Liebste..." Wie lange hatte ich das nicht mehr gehört. Es gab mir einen Stich und mir taten alle vergangen Jahre ohne ihn mit einem Schlag so sehr Leid, dass mir leise eine Träne meine Wange hinunter lief. Wie auf ein Stchwort, beugte sich Acanthicon zu mir hinunter und es überraschte mich, denn ch dachte seine Augen wären zu gewesen, aber auch wenn es so gewesen wäre, ich glaube, er hätte trotzdem meine Träne gespürt. Sanft küsste er sie fort, sah mich danach eindringlich und liebevoll an und küsste sanft meinen Mund. Dadurch taten mir die verlorenen Jahre ohne ihn noch mehr leid und ich war kurz davor loszuweinen, doch das konnte ich gar nicht selbst wenn ich wollte, denn er küsste mich nochmal und nochmal, solange bis ich nicht mehr nachdenken konnte und ich mich seinen Küssen einfach hingab...

Als wir sehr viel später aufstanden und angezogen waren, gingen wir in unsere Küche und frühstückten. Es gab meine Lieblingssachen... Putternissal, so etwa Ähnliches wie Marmelade, aber aus Früchten die hier wuchsen und deshalb um einiges intensiver schmeckten als andere Erd-Beeren. Dann gab es noch Gundare, das ist eine Paste, die man aus Zuckergras, welches im magischen Wald wuchs, herstellte. Die Brötchen hier waren wie immer total geschmacksintensiv und fluffig, aber eigentlich gab es hier nicht die Brötchen, die man auf der Erde kaufen konnte und die maschinell hergestellt wurden, sondern unsere wurden von Bakerellen hergestellt. Bakarellen sind ähnliche Kreaturen wie das was Menschen unter Elfen verstehen. Sie haben keine spitze Ohren oder so, aber sie können fliegen, sind ein bisschen kleiner als ein normaler Mensch und haben ein ausgezeichnetes Gedächnis, aber das bezieht sich hauptsächlich auf alles was das Backen betrifft. Alles was sie machen, sei es Kuchen oder Brot, schmeckten einfach fantastisch und das beste war, sie brachten jeden Morgen frisches Brot zum Frühstück vor die Türen hier. Eine ziemlich anstrengende Arbeit wie ich mir vorstelle...

Nach unserem Frühstück, gingen wir beide ein wenig spazieren und natürlich auch zu unserer Lichtung, wo ich meine Kräfte unbedingt noch einmal einsetzten musste. Ich ließ den gesamten Rand der Lichtung mit den schönsten Blumen erblühen, Blumen erblühen zu lassen, war meine einfachste Übung, denn dazu musste man sich nur ein Bild im Kopf machen, wie welche Blumen aussehen und stehen sollten. Also holte ich einmal tief Luft, spürte den Wind um mich herum , sah vor meinem innigen Auge die Blumen ersprießen und richtete meine Hände in Richtung Rand der Lichtung. Durch meine Hände zog sich eine angenehme Wärme, die sich von meinem Körper loslöste und in Richtung Lichtungs Rand verschwand. Als ich wenige Sekunden später wieder die Augen öffnete, sah ich Blumen jeglichen Farben und Formen vor mir und hinter mir, rechts neben mir und links neben mir, in 5 Metern Entfernung am Rand der Lichtung, die so sehr strahlten, dass man jede einzelzen für die Sonne halten konnte. Acanthicon fiff beeindruckt und stolz durch seine Zähne. Ich grinste ihm zu.

Als nächstes wandte ich mich em Boden 2 Meter vor mir zu, dort wollte ich eine Quelle aus dem Boden ersprießen lassen. Das ist schon sehr viel komplizierter, denn hier musste man sehr viel mehr Konzentration gebrauchen, der Abstand war wichtig ansonsten, konnte der Boden unter einem selbst nachgeben und man könnte selbst ins innere des Planeten fallen. Aber ich hatte schon sooft solche Dinge gemacht, dass es mir ganz gekonnt gelang, einen kleinen Bach durch die Lichtung fließen zu lassen. Es war einfach nur wunderschön wie elegant sich der Boden auftat und den Weg für Felsgestein freiräumte. Dieses sah schon so unglaublich schön und glitzernd im Licht der Sonne aus, aber als dann auch noch anfing Wasser aus der Mitte zu sprudeln und an dem Stein hinunter und in ein kleines Rinnsal, von mir vorbereitet zu laufen, war einfach alles perfekt.

Als letztes wand ich mich hinter mich, wo Acanthicon stand. 2 Meter neben ihm ließ ich das nächste Steingebilde entstehen, diesmal allerdings keinen...Brunnen. Aus dem Boden wuchsen riesige Felsbrocken...eigentlich nur ein großer der sich dem Himmel entgegen streckte und nicht größer als 2 Meter hoch war, und ein kleiner unter dem, der vielleicht einen halben Meter hoch war, aber genau wie der andere in die Breite ging. dann legte ich meine rechte Hand auf die Steine und meine linke ins Moos, auf dem Acanthicon und ich standen und woraus die gesamte Lichtung bestand. Ich stellte mir vor, wie die Steine mit Moos bewachsen waren und wie weich sie sein würden. Ich stellte mir das gleiche Moos, wie das, was ich berührte auf den Steinen vor und merkte wieder die unglaublich schön, beruhigende Wärme, von meiner einen Hand in die andere wandern, und dann spürte ich wie meine rechte Hand etwas weiches berührte. Schließich öffnete ich meine Augen und sah mit Erstaunen , dass es mir gelungen war ein .... Natursofa zu erschaffen. Acanthicon hatte soetwas wahrscheinlich auch noch nie gesehen und war jetzt genauso beeindruckt wie ich.

Doch das ließ er sich nicht anmerken, sondern ging nach einem leicht überraschtem lächeln hinüber und legte sich einfach hinauf und strekte seine Beine auf dem kleinen, breiten Stein aus. So wie er da so lag und die Sonne genoss, sah er sehr glücklich und zufrieden aus. Ich musste Lächeln, es war so schön ihn wieder zu haben und dieses Mal würde ich ihn niemals wieder gehen lassen. Er breitete seinen Arm aus und machte eine einladene Geste, also kam ich auf ihn zu und schmiegte mich an ihn. Es war wrklich genauso schön wie ich es haben wollte, ein weiches Sofa, die wärmende Sonne im Gesicht, ein leicht kühler Wind und die wunderschönste Landschaft die man sich hätte erträumen lassen können.

Doch plötzlich änderte sich der Wind, es wurde zusehends kälter. Vor die Sonne, schob sich eine dunkle Wolke und es sah nicht so aus, als wolle sie so schnell wegziehen. Acanthicon und ich öffneten unsere Augen. Schlagartig waren wir beide komplett wach. Wir sprangen auf.  Doch erst als wir die ersten markerschütternden Schreie hörten, wurde mir schlagartig bewusst, was passieren würde. Und wie auf ein Zeichen, sah ich 2 rot-braune Augen zwischen den Bäumen im Wald. Und dann noch welche und noch welche. Acanthicon sah sie jetzt auch. Am liebsten hätte ich mich an Acanthicon geschmiegt und mich hinter ihn gestellt, aber das hätte nach Schwäche ausgesehen, also ging ich stattdessen einen Schritt nach Vorne und sah ein besonderes Paar Augen direkt an. Bei dem Anblick dieses Mannes wurde mir schlagartig übel, das war der Kerl, der mich vor Tausenden Jahren getötet und von Acanthicon getrennt hatte. Meine Angst verwandelte sich in brodelnden Zorn. Eiskalt blickte ich in seine Augen, die keine einzige Gefühlsregung zeigten. Acanthicon musste spüren wie mir zumute war, denn er nahm meine Hand drückte sie leicht und ließ sie nicht los.

Hand in Hand stellten wir uns einer Schar von kaltblütigen Mördern in den Weg genauso wie vor 3000 Jahren, nur diesesmal war es anders. Wir hatten uns schon einmal verloren und nun waren wir zu zweit gegen den Rest der Welt und nochmal würde ich mich nicht von ihm trennen lassen, niemals!

Die Angst vor dem UntergangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt