In einem Raum das schwach von Kerzen beleuchtet wurde, sass ein Mädchen auf ihren Knien. Ihr langes Haar war zerzaust, dennoch stand das Unordentliche nicht ihrer Schönheit im Weg. Ihre Hände waren auf ihrem Rücken gefesselt und ihr Körper wies auf Peitschenschläge, die ihr unerträglichen Schmerzen zubereiteten hin. Aber dennoch, hielt sie sich aufrecht mit erhobenem Haupt.
Vor ihr stand ein junger Mann in einer Kriegsrüstung. Sein Blick ruhte auf ihr, innig und konzentriert. Dennoch war sie ihm unterlegen und er wusste das. Sein schwarzes Haar hing ihm ins Gesicht und seine hellblauen Augen versprachen, jeden zu Eis erstarren zu lassen, der es nur wagte ein Wort gegen ihn zu erheben.
„Du gehörst mir, ob du nun willst oder nicht", sprach er die ersten Worte. Er bückte sich zu ihr hinunter und zog ihr Kinn hoch, damit sie ihm in die Augen sah. Sie funkelte ihn böse an, legte all ihren Hass in ihn und dann holte sie aus und spuckte ihm ins Gesicht. Nicht schockiert oder angeekelt wischte er sich sein Gesicht mit dem anderen Arm holte er aus und schlug ihr ins Gesicht.
„Die grosse Alexandra versucht sich mir zu widersetzen", sprach er weiter. Er bückte sich wieder zu ihr und hob die Hand. Sie wartete darauf, wieder von ihm geschlagen zu werden, aber zu ihrer Überraschung strich er ihr liebevoll über die Wange. Sanft drückte er sie zu Boden damit sie ihm nicht entwischen konnte. Sie wehrte sich, merkte jedoch gleich dass es keinen Sinn machte. Sie war ihm unterlegen als Frau, wie auch als Soldat.
„Wie schon gesagt du gehörst mir, auch wenn du eine gefühllose Puppe mimst", wiederholte er seine Worte und sah ihr tief in die Augen. Er drückte ihre Arme zusammen und sie zuckte vor Schmerz zusammen.
„Du hast vielleicht meinen Körper, aber meine Seele, sowie meinen Geist nicht", brach sie ihr Schweigen und funkelte ihn an, was ihm nur ein Lächeln entlockte.
„So wie du sprichst glaubst du tatsächlich du hättest so was wie eine Seele. Aber wie viele hast du schon auf dem Gewissen Alexandra?", wollte er wissen. Sie schwieg und gab keine Antwort.
„Wir lieben das töten. Nur mit einem Unterschied, dass du für deinen König kämpfst und ich für mich und meine Ziele", er erhob sich und sie wusste nicht was auf sie zukam, „was wird Lui sagen, wenn ich dich schände und dich auf einem silbern Tablett serviere?"
Sie richtete sich wieder auf und beobachtete ihn. Er stand am Fenster und sah in die Nacht hinaus.
„Was hast du vor Kalypso?", fragte sie ihn und kannte die Antwort schon darauf. Dass das Unheil bevorstand wusste sie bereits.
„Was würde passieren wenn Alexandra de Longrée an meiner Seite kämpft?", erwiderte er, „wenn wir zusammen die Macht ergreifen?"
Sie schüttelte den Kopf, konnte nicht glauben, was Kalypso vorhatte. Mit Mühe stand sie auf, was ein schwerer Akt war, da ihre Hände immer noch gefesselt waren.
„Ich habe ihm meine Treue geschworen", war ihre Antwort darauf. Wütend drehte er sich um und ging wieder auf sie zu.
„Ja das hast du! Und zu welchem Preis?! Nicht einmal einen Kadetten sandte er dir, um über deine Freilassung zu verhandeln! Du bist nichts Wert in den Augen deines Königs! Obwohl du sein Reich aufgebaut und verteidigt hast!", brach er wütend aus. Doch dann beruhigte er sich wieder, er atmete langsamer und sein Puls senkte sich.
„Aber nun gehörst du mir", sagte er siegessicher und musterte ihren Körper. Vorsichtig strich er über eine Narbe an ihrem Arm. Sie wich zurück, eine böse Vorahnung überkam sie. Er zog sein Schwert und sie war bereit, bereit für den Tod. Sie beobachtete ihn weiter ohne die kleinste Regung von Angst zu zeigen. Er legte seine Arme um sie, als wollte er das Spektakel beobachten und ganz nahe bei ihr sein. Sie sah überrascht auf als sie merkte, dass sie ihre Handgelenke wieder frei bewegen konnte.
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Incandescent - Glühend vor Zorn
FantasySie träumte von ihr, jede Nacht und schon bald auch bei jeder Gelegenheit. Warum träumte sie von ihr? Warum waren die Träume so surreal und ihr dennoch so unheimlich vertraut? Sie wusste, es hatte mit ihr zu tun und dass sie herausfinden musste, w...