Ich wachte auf einer Lichtung auf. Um mich herum ein Wald aus Laubbäumen. Ich schaute mich weiter um. Eigentlich war es schön, doch wie war ich hier hergekommen? Ich weiß nur, dass ich Belle heiße. Mehr fällt mir nicht ein. Was wenn es hier gefährlich ist?
Wieder schaute ich mich um und sah ein Funkeln in dem einen Busch. Ich trat einen Schritt zurück. Was war das gelbliche Funkeln. Der Busch raschelte und dann trat ein Tiger heraus. Er knurrte und bleckte die Lippen.
Ich ging panisch ein paar Schritte zurück und stolperte über einen Stein. Ich fiel auf den Rücken. Der Tiger kam immer näher.
Er knurrte und setzte zum Sprung an. Ängstlich schloß ich die Augen und hoffte, dass es schnell vorbei sein würde.
Der Tiger sprang und es ertönte ein Brüllen.
Ich hörte etwas aufprallen. Vermutlich war er über mich gesprungen. Ich öffnete die Augen wieder und sah einen Löwen vor mir stehen. Er hatte mir den Rücken zugedreht und fixierte den Tiger. Er brüllte laut. Mein Trommelfell schien vor Schmerz zu platzen. Der Tiger wich zurück und rannte in den Wald.
Da der Kampf um das Essen, also mich, beendet war, würde der Löwe mich nun seinerseits angreifen.
Ich wartete nicht bis er sich umdrehen konnte, sondern rannte quer über die Lichtung zum Waldrand. Ich hatte gerade die Hälfte geschafft, da hörte ich ihn schon hinter mir her rennen. Ich versuchte zu beschleunigen, doch der Löwe war schneller.
Er überholte und schnitt mir den Weg ab. Ich bremste scharf um ihn nicht umzurennen.
Anstatt mich anzugreifen setzte er sich vor mich und schaute mir in die Augen. Seine waren grün, smaragdgrün und intelligent. Nicht so wie die des Tigers sondern freundlicher und neugierig.
Fassungslos schaute ich ihn an. Warum saß er so seelenruhig vor mir. Naja zugegeben es ging hier nicht um sein Leben, dafür um meins.
Ich war verwirrt und er schien es in meinen Augen zu sehen. Genervt rollte er mit den Augen. Was? Er rollte tatsächlich mit den Augen und rollte sich auf den Rücken. Seine Zunge streckte er raus und begann zu Hecheln.
Sollte das einen Schoßhund darstellen? Er wollte mir vielleicht zeigen, dass er mir nichts böses wollte. Also setzte ich mich hin, zum Zeichen, dass ich wusste, dass er mir nichts tun würde, aber war es so?
Dankbar setzte er sich wieder hin und hörte auf zu Hecheln. Ich lächelte, weil das einfach zu witzig aussah. Er machte mit der Pfote eine Art Verbeugung. Ich stand auf und knickste. Die Situation war sowieso schon merkwürdig genug.Ich hörte Äste knacken und fragte mich ob ich jetzt einen großen Fehler gemacht hatte diesem Löwen zu vertrauen.
3 Löwinnen kamen polternd aus dem Wald gerannt und stellten sich zum Löwen. Zusammen machten sie kehrten und wollten im Wald verschwinden. Ich atmete erleichtert auf, doch da drehte der Löwe sich zu mir um und deutete mir mit seinem Kopf ihm zu folgen.In sicherem Abstand folgte ich den Raubkatzen durch den Wald zu einer Felswand. Eingebettet in den Stein war eine große Höhle. Dort sah ich weitere Raubkatzen. 1 Leopard, 1 Luchs, 1 Gepard, 2 Jaguare und ein Tiger, der mir sehr bekannt vorkam. Es war der, der mich angegriffen hatte. Er knurrte etwas in meine Richtung und zu meinem Erstaunen knurrte der Löwe zurück und der Tiger verschwand in der Höhle.
Die 3 Löwinnen folgten ihm und ich erwartete, dass der Löwe ihnen folgen würde, doch stattdessen ging er an der Felswand entlang zum Wald. Er wunk mich zu sich und ich folgte ihm.Wir liefen immer an der Felswand entlang und liefen eine gefüllte Ewigkeit. Doch dann kamen wir wieder bei der Höhle raus.
Die Raubkatzen waren hier eingekesselt, ansonsten würden sie niemals zusammen leben. Ich verstand was der Löwe mir sagen wollte und folgte ihm automatisch in die Höhle.
Ich blieb in der Nähe des Löwens, denn ich entdeckte am anderen Ende der Höhle den Tiger und vertraute somit dem Löwen mein Leben an.
Alle Katzen schienen auf etwas zu warten, denn als ein rattern erklang hoben sie automatisch die Köpfe. Aus der Decke der Höhle fielen Fleischstücke und dann schloß sich die Luke wieder. Merkwürdig.
Das musste ein Automat sein oder so, aber was hatte das zu bedeuten?
Ich erwartete, dass sich die Raubtiere drauf stürzten würden und das schienen sie auch vorgehabt zu haben, denn der Löwe brüllte und alle verharrten in ihrer Bewegung. Er ging zu dem Haufen. Der Alpha isst als erstes war mein erster Gedanke, Dochte wühlte nur in dem Haufen und zog ein etwas dunkleres Stück Fleisch heraus.
Dann kam er zu mir und legte es vor mich.
Natürlich ich bekam das alte Stück Fleisch. Diesen Preis musste ich für die Rettung und den Unterschlupf zahlen. Mein Magen knurrte und ich dachte mir was soll's und hob es vom Biden auf. Komischer Weise war es warm. Es war gebraten, deshalb war es so dunkel. Dankbar biss ich hinein. Der Löwe nickte und ging zu dem Haufen um sich selbst etwas herauszuholen.
Nach dem Essen gab der Löwe ihm in eine Ecke der Höhle zu folgen. Jetzt erkannte ich 9 Strohlager. Etwas abseits lag ein 10. mit Decke.
"Soll ich dort schlafen?" fragte ich vorsichtig.
Der Löwe nickte.
"Wo schläfst du? Es sind nur 9 weitere Strohlager für 10 Raubkatzen."
Er deutete zu den anderen Strohlagern.
"Kommen oft Menschen vorbei?" fragte ich, da das 10. Strohlager mit Decke benutzt aussah und eine Decke hatte obwohl keine der Katzen eine Benötigte.
Wieder schüttelte der Löwe den Kopf. Ein trauriger Ausdruck lag in seinen Augen.
Draußen ging die Sonne unter und ich konnte nur durch den Mond etwas erkennen. Er leuchtete ein wenig in die Höhle.
Der Löwe wich zurück und dann verwandelte er sich...
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Der Halblöwe
FantasyAus unerfindlichen Gründen findet Belle sich in einem Geschlossenen Gehege mit Raubkatzen wieder, die nicht alle normal sind...