Pov Jan
Genießerisch atme ich seinen Duft ein. Eigentlich sollte jetzt grade alles perfekt sein. Und eigentlich ist es das auch... Ich habe meinen Besten Freund wieder, beser gesagt meinen nun Festen Freund, der jetzt sogar einen noch größere Rolle in meinem Leben spielt als früher. Nur, dass er nicht zu mir steht, bohrt sich in mein Herz. Auch wenn ich ihm vertraue und mir fast sicher bin, dass er es ernst meint, habe ich durch seine Aussage Zweifel bekommen.
Was ist, wenn ich gar nicht schwul bin und das alles nur eine Phase ist? Immerhin habe ich ihn vermisst, er war ja soo lange weg... aber davor....
Ach keine Ahnung! Mein Kopf will einfach keine Ruhe geben. Vielleicht sollte ich es einfach mal auf mich zukommen lassen. Wahrscheinlich ist meine Sorge völlig unbegründet.Seufzend rücke ich ein Stück von ihm weg und stütze mich auf meine Unterarme. Andres Blick gleitet zu mir und er grinst mich schelmisch an. Seine Hand ruht auf meinem Rücken und streicht sanft darüber, während sich unsere Gesichter langsam näher kommen.
Alle Zweifel scheinen wie weggeblasen, als ich seine weichen Lippen auf meinen spüre. Am liebsten würde ich für immer in dieser Position bleiben und die Zweisamkeit mit meinem Traummann genießen. Vollkommen in meinem Element, schiebe ich mich nun komplett auf ihn drauf und fahre mit meinen Händen in seine Haare. Dies scheint er als Aufforderung zu sehen, den Kuss stürmischer werden zu lassen und fährt mit seiner Zunge in meinen Mund. Leicht stöhne ich auf, als ich seine Hand an meinem Hintern spüre. Auf dieses Zeichen scheint er gewartet zu haben und dreht uns so, das nun er oben liegt. Als ich in seine Augen schaue, erkenne ich seine geweiteten Pupillen und bin mir sicher, dass ich ähnlich aussehe. Dieser Gedanke bringt mich zum grinsen. Fragend hebt Andre eine Augenbrauen, doch ich schütteln nur sanft mit dem Kopf, um den Moment nicht zu zerstören.
Das wird allerdings zwei Minuten später von jemand anderen übernommen. Man hört den Schlüssel in der Tür einrasten. Andre reißt sofort panisch die Augen auf und beendet unseren Kuss. Traurig sehe ich zu ihm hoch, doch er blickt nur entschuldigend zurück und springt von der Couch hoch, nur um schnurstracks in seinem Zimmer zu verschwinden und mich allein zurück zu lassen.
Das war mehr als ein Schlag ins Gesicht. Was ich fühle kann ich nicht beschreiben, aber es tut verdammt weh!Auf doofe Fragen habe ich jetzt erst recht keinen Bock und einem Andre, der völlig unschuldig aus seinem Zimmer kommen wird, als wäre nichts gewesen, will ich auch nicht über den Weg laufen. Auf dem Weg zu meinem Zimmer kommt mir Sarah entgegen, die mich mit einem Lächeln begrüßt. Mit einem „Wir haben Brötchen mitgebracht!", kommt nun auch Cengiz zu mir. Genervt antworte ich nur, dass ich keinen Hunger habe und verschwinde schnellstmöglich. Ich schmeiße mich aufs Bett und will grade mein Handy nehmen, als ich höre wie sich Andres Zimmertür öffnet. Bei dem Gedanken an ihn werde ich wieder von meinen Gefühlen überollt. Einerseits den glücklichen, verliebten, andererseits auch von den verletzten, zweifelnden. Man ist das anstrengend. Na ja so halb habe ich ihm ja schon wieder verziehen, immerhin ist die Situatioin ja für uns beide auch noch neu und ungewohnt.
Die Stimmen aus der Küche ziehen allerdings recht schnell meine Aufmerksamkeit auf sich, als ich meinen Namen höre. Gedämpft höre ich Sarah fragen; „Was ist denn mit Jan los? Er wollte noch nichtmal frühstücken...", sollte ich rausgehen und mich zu ihnen setzen? Denn vom rumliegen wird meine Laune ja auch nicht besser! „Keine Ahnung! Der hat bestimmt wieder seinen Tage oder so. Wir kennen Dsche doch. Er reagiert immer sofort über." höre ich Andre amüsiert rufen.
Wie Bitte?? Ich reagiere sofort über? Will der mich eigentlich verarschen??? Jetzt bin ich wirklich sauer! Erst schenkt er mir den schönsten Morgen seit langem und macht ihn innerhalb von 10 min. kaputt. Der kann mich mal. Auf einmal bin ich mir sicher, dass ich irgendwas in unsere Freundschaft hineininterpretiert habe, was da gar nicht sein sollte. Ich brauche Andre, glaube aber nur als besten Freund und nicht mehr!
Doch eine Stimme aus meinem Unterbewusstsein flüstert mir ununterbrochen zu, dass ich selber wüsste, das dem nicht wirklich so ist. Sobald ich an seine Lippen, seine wunderschönen Augen, seinen heißen Body, seine ... Stopp! Ich zwinge mich mein Schwärmen zu unterbrechen, denn so leicht will ich es ihm nicht machen, mich einfach so zurück zu bekommen. Denn es war definitiv nicht in Ordnung, was er abgezogen hatte.
Also beginne ich zu überlegen, wie ich ihm zeigen kann, wie er mich getroffen hatte und zwar mitten in mein Herz!
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Jandre ~ Muss man Liebe rechtfertigen?
FanfictionJandre ff Danke für alle Reads., Votes und Kommentare ❤