Der Wind wehte, die bereits erblühten Rosen und Bäume rauschten und einzelnde Blätter fielen von der Brise mitgezogen langsam zu Boden und boten ein wunderschönes Farbspiel,
während sie mehr und mehr den Vorhof des Big Hit Dorms schmückten.
Eines der saftig grünen Blätter fiel direkt in das bleiche Gesicht des Jungens und bot somit einen erheblichen Kontrast zu seinen tiefschwarzen Haaren und der blassen Haut.
Dieser lag seit Beginn der zweiten Trainingseinheit auf der Wiese hinter der Tanzhalle, seine Arme hinter dem Kopf verschränkt und die Augen geschlossen.
Er war nun seit einigen Wochen als Member von ›Bangtan Sonyeondan‹ öffentlich gemacht worden. Eigentlich war es das, was er sich seit der Mittelschule gewünscht hatte:
Rapper werden, mit seiner Musik Menschen erreichen.
Doch irgendwie ließ sich sein Traum nicht mit seiner Persönlichkeit vereinbaren.
Er war faul, schlief viel, machte wenig, mochte Menschenmengen noch nie. Er fand das Trainee schon anstregend, hätte es sogar fast geschmissen, als er vor etwa ein einhalb Monaten plötzlich ein Angebot als Rapper in der künftigen Gruppe ›BTS‹ bekommen hatte.
Er fragte sich oft, ob es wirklich das war, was er wollte. Doch wenn er erst einmal drin war, die Musik ihn umgab,
seine Musik,
und er seine ersten Texte rappte, waren alle diese Zweifel verschwunden.
Ihr offizielles Debut hatten sie noch vor sich, in zwei Wochen. Es war Ende Mai, und vierzehn Tage waren nicht viel Zeit.
BTS hatte in den letzten Wochen so viele Termine, Training, Gesangsunterricht und Fotoshootings, ja, sogar Interviews, die jedoch erst nach ihrem Debut veröffentlicht werden würden.
Da blieb einem kaum noch Luft.
Das war auch der Grund, warum der schwarzhaarige Junge spontan beschloss, den gerade laufenden Tanzunterricht zu schwänzen.
Ihm war bewusst, es würde konsequenzen geben, und selbst wenn es nicht von Manager seits, sondern vom Leader.
Doch irgendwie war ihm alles egal.
Vielleicht ein wenig zu egal.
Er hörte das Rauschen, spürte die warmen Windzüge, sowie die vom gestrigen Sommerregen noch leicht feuchten Gras unter sich.
Er roch die frische Luft, vermischt mit dem Duft seines eigenen Deos, welches er vor einer viertel Stunde, nach der ersten Tanzeinheit aufgetragen hatte.
Zusätzlich schmeckte er noch den Nachgeschmack des misslungenen Kaffees, den er heute morgen vergeblichst zubereiten versuchte. Alle Sinne arbeiteten, einzig und allein sehen tat er nichts.
Langweilig, dachte er sich. Mir ist langweilig.
Egal wie bunt es seien mag, für ihn war alles grau, farblos, schlichtweg öde.
Ein Tag, der sich seit achtunddreißig Tagen wiederholte, ein Tag voller kraftaufwändingen Aktivitäten, voller nervigen Terminen, ein Tag, den er hasste.
Es gab und gab einfach keine ruhige Minute, er hatte selten Spaß an irgendetwas,
etwas, wo er sich nicht langweilen würde,
etwas, was Farbe mit sich brachte.
Langeweile.
Das war Teil seines Lebens geworden,
DU LIEST GERADE
Color | Yoonmin
FanfictionVielleicht war doch nicht alles grau. Vielleicht war es ja weiß, und man brauchte nur die passenden Dinge, um ihr Farbe zu verleihen. ;; smol yoonmin-angedeuteter One Shot für zwischendurch. #6 in Color #121 in btsjimin