Kapitel 3

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Die zwei Wochen Urlaub waren vergangen und die letzte Prüfung stand heute an. Ich packte meine Sachen hektisch in meine Tasche und zog mir meine Schuhe an. Meine Mutter wünschte mir noch viel Glück und ich verlies das Haus. An der Straßenecke wartete ich ungeduldig auf Sebastian, wir hatten verabredet zusammen zur Schule zu gehen, da er heute frei hatte und noch in die Stadt musste. In der S-Bahn sprachen wir kein Wort, so aufgeregt war ich. Ich musste diese Prüfung schaffen, sonst wäre alles umsonst gewesen. Sebastian begleitete mich sogar bis zum Klassenzimmer, nahm mich in den Arm und wünschte mir viel Glück. Ich lächelte ihm zu und verschwand im Klassenzimmer. Die anderen saßen auch schon auf ihren Plätzen und wir tauschten uns noch ein wenig über das Thema aus. Kurz vor halb 10 schloss sich dann die Tür, der Lehrer begrüßte uns, wünschte uns viel Erfolg und teilte die Zettel aus. Schon bei der ersten Frage fiel mir ein Stein vom Herzen, denn ich wusste sie und konnte auch die nächsten Fragen problemlos ausfüllen. Bei den letzten zwei Fragen musste ich überlegen und schrieb dann einfach das hin, was mir dazu einfiel. Um 11 Uhr war Abgabeschluss und ich verlies das Klassenzimmer. Ich ging die Treppe runter und sah Sebastian auf einer Bank vor der Schule sitzen. Als er mich entdeckte ging er auf mich zu und fragte: ,,Und wie lief es?". ,,Ich glaube gut.", sagte ich. ,,Hast du die ganze Zeit hier gewartet?", fragte ich hin. ,,Ja, ich dachte wir gehen zusammen in die Stadt und ich lade dich noch auf ein Eis ein. So als Belohnung für die geschriebene Prüfung." Irgendwie war das süß, dachte ich. Er hatte tatsächlich ein einhalb Stunden hier auf mich gewartet. Zusammen liefen wir in die Stadt und gingen zu einer Eisdiele. Wir bestellten die gleichen Sorten, wir hatten einige Gemeinsamkeiten. Wir setzten uns auf ein Mäuerchen und sprachen etwas. Ich mochte ihn, er war nett. Auf einmal standen zwei Mädchen vor uns, die ganz aufgeregt waren und Sebastian fragten, ob er ein Foto mit ihnen machen würde. ,,Kannst du das eben halten?", fragte er mich und drückte mir seinen Eisbecher in die Hand. Ich wunderte mich, wieso die Mädchen denn ein Foto mit ihm haben wollten. ,,Danke!!!", riefen die beiden fast im Chor und verschwanden greischend in der Menge der Menschen. ,,Du bist aber berühmt.", lachte ich. Sebastian zwinkerte nur und aß dann sein Eis weiter auf. Als wir fertig waren, stellten wir unsere Becher ineinander und ich warf sie in den nächsten Mülleimer. Wir liefen zur S-Bahn Station und fuhren dann zusammen zurück nach Hause. ,,Hast du noch Lust mit zu mir zu kommen?", fragte Sebastian mich. ,,Ja, gerne.", lächelte ich ihn an. Vor seinem Haus angekommen, schloss er die Haustür auf und bat mich rein. Er war gerade zu Besuch bei seiner Mutter, die gerade aus der Küche kam und uns begrüßte. Sie war sehr nett. ,,Willkommen. Ich bin Katja. Freut mich sehr.". Auch seinem Bruder stellte er mich vor. Doch als ich ihn erkannte, wurde mir schlagartig klar, wer Sebastian eigentlich war. Er war EsKay. Der YouTuber EsKay. Jetzt erklärte sich auch der Vorfall mit den Mädchen in der Stadt von vorhin ganz von selbst. Ich kannte ihn eventuell von einem einzigen Video, dass sein Bruder Max mal hochgeladen hatte. Ich lies mir nichts anmerken, um eine peinliche ,,Fan Situation" zu vermeiden. ,,Ich bin Max, oder Matt. Entscheide du einfach.", lachte er. ,,Katania. Aber Nia reicht.", lächelte ich zurück. Lilly kam die Treppen runter gerannt und sprang mir in die Arme.

Der blonde Junge aus der BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt