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Entschuldigt, dass etwas länger nichts kam, aber ich war in Urlaub! Ich habe das Kapitel mehrmals neu geschrieben, aber ich denke jetzt bin ich relativ zu Frieden! Würde mich sehr über eure Meinung freuen! :)

Es passierte, als sie nicht damit rechnete. Sie stand vor dem Spiegel und sah sich mal wieder skeptisch ihren Bauch an, der nun zu voller Größe heran gewachsen war, als ihr warme Flüssigkeit die Beine runter lief und sich als Pfütze auf dem Boden sammelte.

Ihre Fruchtblase war geplatzt. Ihr Körper verkrampfte sich. Zu früh. Sie hatte bereits seit einigen Tagen leichte Wehen. Die Ärzte im Krankenhaus hatten sie jedoch wieder nach Hause geschickt.

Panisch sah sie sich um. Draco war arbeiten. Sie hatte ihn, trotz seiner immer wieder ausgesprochenen Bedenken, aus dem Haus geschickt. Alleine apparieren war ihr zu riskant. Sie brauchte jemanden, der mit ihr reiste. Eine Eule würde zu lange dauern. Einen Patronus hatte sie noch nie hin bekommen und Flohpulver wäre auch zu gefährlich. Also blieb nur noch eine Möglichkeit. Sie rannte, so schnell es in ihrem Zustand ging, in das Wohnzimmer zum Kamin, rief: „Inferno!", konzentrierte sich und beugte sich mit dem Gesicht hinein. Ihre Haut brannte nicht, sie vernahm nur eine leichte Wärme. Zunächst sah sie nur grelles Licht, doch dann nahm der Raum Gestalt vor ihren Augen an. Ein kleines Arbeitszimmer. „Blaise", rief sie. Er fuhr erschrocken herum. „Astoria? Was tust du da?", fragte er verwirrt. „Du musst mich ins Krankenhaus bringen. Meine Fruchtblase ist geplatzt!", sagte sie panisch. „Okay! Ich komme", sagte er und das Feuer erlosch und sie fand sich unversehrt, vor dem Kamin hockend, vor. Eine Sekunde später loderten grüne Flamen empor und Blaise trat hinaus. „Komm!", sagte er kurz angebunden. Er zog sie hoch, nahm ihren Arm und apparierte mit ihr ins Saint Mungos. Die nächsten Minuten kamen ihr wie Stunden vor. Es war ,als läge sie in einer Art Halbschlaf. Nur verschleiert nahm sie wahr, wie Ärzte sie auf eine Liege legten und in ein Behandlungszimmer brachten. Sie hatte unglaubliche Schmerzen, doch auch diese nahm sie nur verschwommen war. Verschiedene Stimmen sprachen auf sie ein. Sie erkannte unter ihnen Blaise, Pansy und Harrys. Sie wollte einfach nur einschlafen und nichts mehr sehen und hören.

Als eine besonders schlimmer Schmerzwelle sie überkam, nahm sie für einen Moment, alles deutlicher war. Pansy rief: „Wo bleibt Draco? Er müsste schon lange da sein!" Schmerzen. Blaise rief: „Vielleicht hat er die Nachricht nicht erhalten!" Schmerzen. Harry rief: „Ich hol ihn ab! Bleibt bei ihr!" Stille.

Schwärze umhüllte sie. Bilder tauchten vor ihren Augen auf. Sie sah sich selbst, als kleines Kind. Sie hatte Tränen in den Augen, als ihre Mutter ihr eine Ohrfeige gab, weil ihr Kleid dreckig geworden war. Sie sah zu, wie ihre Mutter sie anschrie und ihr Vater sich hinter der Zeitung verbarg. Sie sah, wie alle Gäste sich zu Daphne, an ihrer Hochzeit, umwanden und sie selbst stur auf den Boden starrte. Sie sah Draco, wie er, auf Pansys Feier, mit einer Blondine tanzte und sie ihn über die Schulter hinweg anstarrte. Sie sah sich weinend aus dem Haus der Malfoys laufen, nachdem Draco sie angeschrien hatte. Sie sah sich selbst als Jugendliche zusammen gekauert auf dem Bett liegen. Das Gesicht in das Kissen gepresst. Sie wollte aufwachen.

Ein Schrei riss sie aus der Tiefe. Langsam öffnete sie die Augen, doch es war so hell, dass sie diese sofort wieder schloss. „Astoria", hörte sie jemanden leise flüstern. Sie zwang sich die Augen erneut zu öffnen. Langsam nahm das Krankenhauszimmer Form an. Eine Schwester stand vor ihr und hielt in eine blaue Decke eingewickeltes Bündel in der Hand, welches die Ursache für das Gebrüll zu sein schien. Ohne etwas zu sagen, legte die Krankenschwester ihr das Kind in die Arme und verließ den Raum. Es hört augenblicklich auf zu schreien. Astorias Blick wanderte zu dem Baby in ihren Armen hinunter. Es hatte riesige, hell blaue Augen und hell blondes, fast weißes Haar. Doch sie erkannte eindeutig ihre Lippen und ihre Nase, in seinem kleinen Gesicht. Sie musste lächeln. Nun hob sie den Blick und sah zum ersten Mal die Menschen an, die um ihr Bett versammelt waren. Links neben ihr standen Blaise und Pansy und strahlten sie an. Gegenüber von ihr, etwas abseits, standen Ron, Hermine, Ginny und Harry und lächelten leicht. Rechts neben ihr stand, zu ihrem verblüffen, ihre Schwester mit Tränen in den Augen. Und daneben stand Draco. Sein Gesichtsausdruck war nicht leicht zu deuten. Sie hatte ihn noch nie so gesehen. Er starrte das Kind an, ohne ein einziges Mal zu blinzeln, die Lippen leicht geöffnet. Er wirkte friedlich. Astoria griff nach seiner Hand und zog ihn zu sich und platzierte ihn auf der Bettkante. Dracos Blick war zu ihr hoch gewandert und sie nickte ihm leicht zu. Behutsam, so als könnte es zerbrechen, berührte er das Kind an der Wange. Es gluckste, schaute zu Draco hoch und begann zu grinsen. Es streckte die Hand nach ihm aus und klammerte sich an seiner fest. Niemand wagte es etwas zu sagen.

Nach einer halben Ewigkeit, Scorpius war eingeschlafen, wagte Blaise als Erster etwas zu sagen: „Wer hätte am Anfang gedacht, das diese Geschichte so enden würde!?"

Alle lachten auf. Doch Harry sagte mit ruhiger Stimme: „Dumbledore würde vermutlich sagen: Sie ist nicht zu ende! Wir schreiben nur ein neues Kapitel!"


Es gibt kein Schwarz und Weiß ... nur GrautöneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt