Angst

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Meine Augen sind geschlossen.
Ich spüre den Wind.
Er ist kalt.
Eiskalt.
Ich bewege mich schnell.
Ich mache meine Augen auf.
Wo bin ich?
Ich weiss es nicht.
Wie komme ich an diesen Ort?
Keine Ahnung.
Ich sehe mich um.
Überall sehe ich Felder.
Alles ist flach.
Keine Hügel in Sicht.
Vor mir ein tiefer Wald.
Meine Beine bewegen sich.
Ich gehe sehr schnell, renne fast.
Ich kann es nicht steuern.
Meine Beine bewegen sich von selbst. Der Wald kommt näher.
Ich will anhalten.
»Ich kann nicht mehr weiter.«, höre ich eine Stimme in meinem Kopf sagen. Es liegt nicht an meinem Körper.
Ich hab noch genug  Puste und meine Beine laufen sowieso von alleine weiter.
Es ist alles eine Kopfsache.
Ich weiss, dass ich weiterlaufen muss. Ich kann nichts dagegen tun.
Ich will das nicht.
Holt mich hier raus!
Wieso fällt mir das so schwer?
Es zerstört mich innerlich.
Ich breche fast zusammen.
Tränen fliessen an meinen Wangen runter.
Ich bin fast da.
Nichts kann mich aufhalten.
Nicht mal ich mich selber.
Ich bin verzweifelt.
Kann mich nicht wehren.
Es muss geschehen.
Ich laufe immer tiefer in den Wald hinein.
In der Ferne kann ich eine Lichtung erkennen.
Es ist bald soweit.
In mitten der Lichtung steht ein Baum. Er ist mein Ziel.
Wenn ich ihn erreiche, ist alles vorbei. Ich schliesse meine Augen, während ich die Lichtung erreiche.
Ich werde nicht langsamer.
Meine Beine laufen weiter.
Ich erreiche den Baum, doch ich knalle nicht dagegen.
Ich renne einfach hindurch.
Mein Körper wird leichter und ich fühle mich endlich wieder frei.
Ich habe meine Beine wieder unter Kontrolle und werde langsamer. Schliesslich stoppe ich schwer atmend. Es fühlt sich gut an, denn ich habe es geschafft.
Es ist vorbei.

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