Von Tischen und Ausweichungsmanövern

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Das Haupttor des glamourösen Anwesens wurde geöffnet und eine junge Frau, etwa im Alter von 16 Jahren, trat heraus. Sie hatte den Kragen ihres schwarzen Umhangs so hochgezogen, sodass niemand ihr Gesicht erkannte. Sie atmete erleichtert auf. Sie würde ein neues Leben beginnen und ihre Vergangenheit hinter sich lassen.

Sie fasste noch einmal nach dem Griff unter ihrem Umhang, damit der auch sicher versteckt war. Ihr kostbarster Schatz sollte nicht an die Öffentlichkeit geraten.

Sie dreht sich auf ihren schwarzen Stiefeln um und knallte dabei in ein junges Mädchen. Sie schüttelte stumm den Kopf. Kleine Kinder konnte sie noch nie ausstehen. Schnell bückte sie sich und sammelte ihr Schwert auf, das beim Aufprall rausgerutscht ist.

„Pass nächstes Mal besser auf wo du hinläuft! Das hier ist privates Grundstück!", warnte sie das Mädchen kühl und betrachtete sie kritisch. Sie hatte schulterlange, blonde Haare und dunkelbraune Augen.

„Tut mir leid! Ich bin von Zuhause weggelaufen und weiß nicht, wo ich hinsoll.", entschuldigte sie sich. Wieso erzählte sie ihr das?

„Tja, ich auch nicht, ist mir auch egal.", meinte sie monoton und stolzierte an ihr vorbei.

~

Sie ging weiter durch die Stadt und einige Leute drehte sich zu ihr um, beachteten sie aber nicht weiter. Fremde waren hier wohl nicht gerne gesehen, aber sie war keine Fremde, nur ein paar Jahre vergessen worden.

Hallo", sie musste sich ducken, als ein Stuhl angeflogen kam, „ja, hier bin ich in Fairy Tail."

„Hallo, tut mir leid. Ich bin die Bedienung hier und kommt noch nicht klar.", wurde sie von einem schwarzhaarigen Mädchen begrüßt, das Schwierigkeiten hatte ihr Tablett aufrechtzuerhalten.

In dem Moment rutschte es ihr aus der Hand und drohte den gesamten Inhalt auf den Neuling zu kippen. Doch diese wich geschickt aus und die Schüsseln und Gläser blieben in der Luft stehen. Die Flüssigkeiten schienen in der Luft zu gefrieren.

„Wow, danke", murmelte die Bedienung schnell und sammelte alles wieder ein.

„Kein Problem. Zu irgendetwas muss ja meine Magie gut sein", entgegnete der Neuling trocken.

„Was ist das überhaupt für eine Magie?", wollte die Bedienung wissen.

„Keine Ahnung, aber ich will es herausfinden. Deshalb bin ich hier"

Schon wieder kam ein Tisch angeflogen. Anstatt auszuweichen, hob sie kurz die Hand und blockte den Tisch mit nur einer Hand ab.

„Tut mir sehr leid!!!", entschuldigt sie sich schon zum wiederholten Mal.

„Alles gut"

„Schön, willst du denn schon heute einen Auftrag erledigen?", fragte sie schnell weiter und schob sie in die Gilde, während sie ihr Tablett herumbalancierte.

„Immer doch!", meinte sie mit weniger Begeisterung.

„Wie du vielleicht schon weißt oder auch nicht, ist unsere Gilde eine Gemeinschaft und es geht niemand allein auf eine Mission. Wen willst du mitnehmen?"

„Keinen Schimmer.", antwortete sie verlegen.

„Mal sehen... Gray hat gerade nichts zu tun! Das ist der dahinten."

„Der halbnackte Perversling, der mich mit dem Tisch beinahe erschlagen hatte?! Passe!", stritt sie sofort ab.

„Wie hast du denn bemerkt, dass er den Tisch geworfen hat?", fragte sie erstaunt.

„Nicht so wichtig. Ist noch jemand da, der noch frei ist?", versuchte sie das Thema zu wechseln.

„Nein, er ist leider der einzige, der gerade kein Team hat. Sein früheres ist gerade losgezogen und hatte ihn vergessen. Jetzt sitzt er nur noch da und bläst Trübsal." Trübsal blasen sah für sie aber ganz anderes aus. Sie hatte schon immer ein Problem mit Männern und am meisten mit denen, die halbnackt rumlaufen. Aber scheint, als wäre das ihre letzte Wahl. Immer noch besser als gar nichts!

„Na gut", seufzend gab sie nach.

„Hey Gray! Du hast gerade ein neues Team bekommen!", rief sie.

„Ach ja?", entgegnete er nur und stand auf.

„Gehst du gerne auf Vampirjagd?", fragte er sie grinsend.

"Vampirjagd?! Ist das der einzige Auftrag, der übrig ist?!"

„Hast du etwa Angst vor Vampire? Und ja, es ist der letzte. Guck mal, die da sieht richtig gefährlich aus!", spottete er und zeigte ihr das Poster vom Auftrag.

„Ist ja alles schön und gut!", wehrte sie ab.

„Wie heißt du eigentlich?", verlangte Gray zu wissen. Erst sie mit einem Tisch erschlagen wollen und jetzt erst nach ihrem Namen fragen? Diese Antwort verkniff sie sich aber.

„Celeste.", antwortete sie stattessen knapp.


A Vampire's Tears (Gray x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt