Prolog

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Es war ein erdrückend heißer September Nachmittag. Der Himmel war blau und nur ein paar kleine Schleier Wolken waren zusehen. Ich hatte heute früher Feierabend, und als ich ins Auto stieg um die Heimfahrt anzutreten, dachte ich darüber nach was man an diesem wunderschönen Tag noch machen könnte. Ein kleiner Ausflug ins Gebirge, um neue Fotos für meine Collage zu machen, oder mit dem Rad an den Stausee und sich etwas abkühlen. Es gab so viel was man an einem Freitagnachmittag machen könnte, doch erstmal heißt es nachhause und etwas anderes Anziehen. Ich drehte den Schlüssel im Zündschloss und schon sprang mein schwarzer Honda an. Als erstes drehte ich die Klimaanlage auf und rollte dann vom Parkplatz hinter dem Brautmodeladen. Zu meinem Glück war die Straße ziemlich leer, was mich aber doch ein bisschen wunderte, denn normalerweise sind bei einem solchen Wetter, und dann noch Freitagnachmittag, die Straßen überfüllt. Vielleicht war heute aber auch mein Glückstag, denn wann habe ich schon mal das Glück kurz nach zwei Feierabend zu haben und dann ist auch noch so wunderschönes Wetter. (Abgesehen von der erdrückenden Hitze die sich wie gefühlte 40°C anfühlte.)                 Ich hatte die Stadt hinter mir gelassen und bog an der Ampel rechts auf die Leipziger Straße ab. Ich folgte der Straße und hatte auch hier wieder glück das kaum etwas los war, als ich an der Ampel Stehen blieb, beobachtete ich die Kinder, welche an der Bushaltestelle standen und sich unterhielten. Scheint als hätten sie früher Schule ausgehabt, aber bei den Temperaturen verständlich. Nachdem die Ampel auf Grün umgeschaltet hatte fuhr ich weiter und bog kurz darauf wieder nach rechts ab, danach fuhr ich in die Einfahrt neben einem weißen Einfamilienhaus und stellte den Motor ab. Ich schnappte mir meine Tasche vom Beifahrersitz und stieg aus, draußen wurde ich sofort von der Hitze begrüßt. Bevor ich noch wegschmelzen konnte lief ich den Weg zur Haustür entlang und blieb vor der großen schwarzen Tür stehen. Mit meiner freien Hand kramte ich nach den Schlüssel, als ich ihn gefunden hatte schloss ich die Tür auf und betrat den Flur, hinter mir fiel die Tür ins Schloss. Da ich mich während der Fahrt über entschlossen hatte an den Stausee zu fahren, machte ich mich auf den Weg ins Schlafzimmer im Obergeschoss, dabei kam ich am Gästezimmer vorbei, aus dem merkwürdige Geräusche kamen. Verwirrt weil ich mir sicher war das keiner da sein sollte öffnete ich die weiße Tür ein Stück und was ich dort sah haute mich aus den Socken. Mein Freund und meine beste Freundin vergnügten sich im Gästebett. Als mich Anja bemerkte, schaute sie mich erschrocken an, nun drehte sich auch Alexander etwas zur Tür. Geschockt schüttelte ich den Kopf und lief schnellen Schrittes aus dem Zimmer direkt ins Schlafzimmer, dort holte ich meinen Koffer aus dem Schrank und fing an meine wichtigsten Sachen zu packen. „Tiana, lass es mich erklären.“ er griff nach meiner Hand, doch ich zog sie weg. „Was willst du mir erklären, Hm? Dass es nicht so ist wie es aussieht? Das kannst du dir sparen. Wie lange geht das schon zwischen euch beiden?“ Ich sah ihn verachtend an und packte dann schnell wieder weiter und verstaute meine Gitarre in ihrem Koffer. „Es war das erste Mal. Bitte Tiana, verzeih mir.“ Wieder griff er nach meiner Hand als ich das Zimmer verlassen wollte. „Nein, es ist nicht das erste Mal und jetzt lass mich gehen.“ Ich war sauer, traurig, enttäuscht und dies alles zur gleichen Zeit. Er ließ mich los und so verlies ich das Haus, stieg in meinen Honda und fuhr los. Siebzig Kilometer, in die nächste Stadt denn dort gab es einen Flughafen.

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