Fast Love

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POV Ardy

Nun bin ich schon seit einem Jahr mit Moritz zusammen und wir wohnen auch beieinander. Er meint immer, dass ich mit Youtube anfangen soll, weil er das auch macht und er total Spaß dran hat. Sein Kanal 'MoritzGarthTv' läuft eigentlich ganz gut.

Am Abend

"Du Ardy, kommst du mal bitte?" ruft Moritz mich mit ernster Stimme. Man muss dazu sagen, dass unsere Beziehung den Bach runter geht, das wissen wir beide. Also geh ich zu ihm ins Wohnzimmer und setzte mich aufs Sofa neben meinen Freund. "Wir beide wissen, dass unsere Beziehung im Arsch ist und naja...man ich kann nicht mit dieser Ungewissheit leben, also bitte sei ehrlich...liebst du mich noch?"-"Ja natürlich Moritz! Was ist das denn für eine Frage?"-"Bist du dir da ganz sicher?"-"Nein" sage ich leise. "Das heißt jetzt was?" fragt Moritz. Ich antworte nicht. "Dann..dann heißt das für mich jetzt, das Schluss ist...aber können wir vllt Freunde bleiben?" 'Freunde bleiben...wie ich diesen Satz hasse. Aber wenn er es will, kann ich mich vllt drauf einlassen...' Er sieht mich an. 'Okay Ardy. Jetzt nichts falsches sagen...am besten...sag ich einfach gar nichts.' Schwer schluckend stehe ich auf, ziehe meine Schuhe an, schnappe mir mein Longboard, rufe noch schnell, dass ich frische Luft brauche und gehe aus der Wohnung. Auf der Straße schwing ich mich aufs Board und fahre zum Rhein. Dort angekommen setze ich mich ans Ufer, stütze meinen Kopf auf meine Knie und fange an zu weinen. Ich weine lange. Keine Ahnung wie lange ich so da sitze, aber als ich aufsehe, geht die Sonne auf. Da tippt mir jemand von hinten auf die Schulter. Ich drehe mich um und schaue auf ein schwarzes Shirt. "Ist alles okay mit dir?" höre ich eine tiefe, wirklich sehr tiefe aber dennoch wunderschöne Stimme fragen, die anscheinend vom oberen Ende des Shirts kommt. "Nein. Ganz und gar nicht. Mein Freund hat gerade Schluss gemacht und jetzt sitze ich hier seit gestern Abend um 10 und heule wie 'n kleines Mädchen." sprudelt es einfach aus mir heraus und schon wieder kann ich meine Tränen nicht zurück halten. "Also ich find kleine, heulende Mädchen ja eigentlich ganz niedlich" meint die Stimme leicht lachend, was mir schon eine leichte Gänsehaut verpasst. "Du musst ja völlig ausgekühlt sein, so lange wie du hier schon sitzt. Willst du mit zu mir kommen? Ich mach dir n warmen Kakao und du kannst dich aufwärmen." Meine Tränen wische ich mir mit dem Ärmel meines viel zu großen Hoodies aus den Augen, um erstmal zu sehen, wer mich da gerade einlädt mit zu sich nachhause zu kommen, obwohl er mich nicht mal kennt. Es ist ein Junge, ungefähr so alt wie ich schätze ich mal, mit eisblauen, wunderschönen Augen, die mich lächeln und blonden, flauschig aussehenden Haaren, die er mit einem Bandana gebändigt hat. Seine schwarze ripped-jeans enden mit schwarzen, ausgelatschten Vans. 'Sollte ich ihm jetzt vllt auch mal seine Frage beantworten? Aber was ist, wenn er mich vergewaltigt? Ach quatsch. Ich bin mal wieder zu ängstlich.' Leise antworte ich mit einem "Ja", greife nach der Hand, die er mir hinstreckt und stehe auf. Seine Hand ist weich. "Wie heißt du eigentlich?" Er scheint kurz zu überlegen, lässt meine Hand los und schlendert langsam, mit den Händen in den Hosentaschen los. Dann antwortet er "Taddl. Und du?"-"Ardy. Also nein. Ardian. Eigentlich heiß ich Ardian Bora, aber nenn mich gern Ardy." 'Man was red ich denn da schon wieder? Kann ich nich normal reden, wie jeder andere Mensch auch?' "Schöner Name, Ardy." dabei spricht Taddl das 'Ardy' langsam aus, so als ob er gucken wolle, wie es aus seinem Mund klingt. "Und Taddl ist dein richtiger Name?"-"Nein, aber es ist mein Spitzname. Bitte nenn mich einfach so, okay?"-"Okay. Gefällt mir. Ich mag den Namen" schüchtern lächle ich ihn an und schaue etwas errötet zu Boden.  Schließlich stehen wir in einem Hausflur eines modernen Hauses und Taddl schließt die Tür zu einer Wohnung auf. Die Wohnung ist riesig und überall liegt verstreutes Zeug rum: Alte Flaschen, Wäsche, Müll und noch anderer Kram, den ich nicht genau zuordnen kann. Seine Schuhe wirft, oder eher tritt Taddl in eine Ecke und schlagartig verstehe ich den Grund für die Unordnung: Pure Faulheit. "Erster Raum rechts ist das Wohnzimmer. Kannst dich auf der Couch platzieren. Ich mach schon mal Kakao." meint er und verschwindet in einem anderen Zimmer. Ich setzte mich auf die Couch und kurz darauf kommt auch schon Taddl wieder mit einer dicken Decke im Arm. "Leg dich doch hin, kleiner" meint er, was ich auch gleich tue. Die decke legt er über mich und setzt sich dann neben mich auf die Couch. "Wenn ich fragen darf...was machst du eigentlich beruflich?" Der Blauäugige steht auf und geht aus dem Raum. Gleich darauf kommt er aber schon mit einem Tablett, mit einer dampfenden Kanne und zwei dampfenden Tassen wieder. Er stellt es auf den Tisch neben dem Sofa und setzt sich wieder zu mir. "Ich bin Lets Player auf Youtube" antwortet er knapp und lehnt sich etwas weiter zu mir rüber, so das ich mich gut ankuscheln kann, was ich auch sofort tue. Ich fühl mich so wohl bei ihm und habe das Gefühl in schon ewig zu kennen. Creepy, ich weiß. Langsam und etwas unsicher legt er sanft einen Arm um, oder eher auf mich. Ich lächle ihn schüchtern an und verliere mich in seinen wunderschönen Augen. "Film?" fragt mich Taddl und holt mich weder zurück in die Realität. "Also ich hab auch Anime da, aber weiß ja nich ob du sowas magst."-"Hast du Diggimon?"-"Klar" mit diesem Wort steht er auf und legt die erste Staffel ein.Danach machen wir 4 komplette Staffeln von 'Scrubs' an und als die vierte durch ist fragt mich Taddl "Willst du heute Nacht hier schlafen?" Taddl hat sich wärend wir Scrubs geguckt haben hinter mich auf die Couch gelegt und meinen Nacken gekrault, was mir eine dauerhafte Gänsehaut verpasste und mein Herz hatte unnormal schnell angefangen zu schlagen. "Wenn ich darf gern. Aber nur wenn ich bei dir mit im Bett schlafen darf."-"Klar darfst du. Woanders ist eh kein Platz" lacht er und führt mich an der Hand in sein Schlafzimmer. Auch das war riesig. Bevor  ich es mir jedoch auf seinem Bett gemütlich machen kann, zieht mich Taddl noch in eine innige, tiefe Umarmung. Langsam versuche ich mich von ihm zu lösen und als ich das geschafft hab, ziehe ich mein Hoodie und meine Hose aus, sodass ich nur in Boxer in Taddls Bett und unter eine Decke krieche. Momente später liegt Taddl neben mir, ebenfalls nur in Boxer. ich kuschle mich wieder an ihn, murmle ein leises "Gute Nacht" und schlafe ein.

Am Nächsten Morgen wache ich auf und schaue mich panisch im Raum um, doch die Panik verfliegt, als ich Taddl neben mir liegen sehe. Er hat ein leichtes lächeln auf den Lippen. Mein Blickt bleibt an ihm hängen, bis mir Moritz einfällt. Ich dursuche meine Hose vom Boden nach meinem Handy, entsperre es und sehe die 10 Nachrichten von Moritz. Die meisten bestehen aus "Wo bist du?" oder "Bitte melde dich." Ich stehe auf und ziehe mit so leise wie möglich meine Hose an, um Taddl nicht zu wecken. Gerade als ich meine Hose zugeknöpft habe, schlingen sich von hinten zwei starke, tätowierte Arme um meinen nackten Oberkörper. "Wo willst du denn schon hin mein kleiner?" sagt Taddl mit einer unglaublich niedlichen, verpennten Guten Morgen Stimme. "Eigentlich wollte ich gerade nach Hause und dir n Zettel hinlegen."-"Du darfst auch noch sehr gerne bleiben" murmelt er. ICh drehe mich zu ihm um, lächle ihn an und sage leise "du hast übrigens sehr schöne Augen" Mein gegenüber wird total rot und guckt zu Boden. Nach einigen Sekunden, die mir wie Jahre vorkommen, bricht er das Schweigen indem er fragt "Du hast doch gesagt das du einen Ex-FREUND hast oder? Heißt das dann...das du schwul bist?"-"Na, das hast du ja sehr früh gemerkt, mein verehrter Taddl" ich lache leicht und Taddl gleicht noch mehr einer Tomate. "Darf ich dir was sagen?"-"Klar. Hau raus."-"Also, als ich dich gestern angesprochen hab, wollte ich wirklich nur wissen, was los war, aber jetzt...ich weiß, dass klingt jetzt total bescheuert, denn ich kenn dich nicht wirklich...aber ich finde dich überirdisch hübsch. Du bist interessant und echt verdammt attraktiv und..." bei diesen Worten kommt er meinem Gesicht immer näher. "Und..." Sanft legt er seine Lippen auf meine und seine Hand in meinen Nacken. Ich erwiedere den Kuss und spüre das Lächeln, das Taddl in den Kuss hineinlächelt. "Und was?" frage ich Taddl lächelnd. "Und ich hab mich in dich verliebt Ardian Bora"-"Ich liebe dich auch, Taddl" flüstere ich und drücke leicht meine Lippen auf die meines Gegenübers. Auf Taddls. Die Lippen meines Taddls.

Fast Love-Tardy OneshotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt