Gegenwart

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Meine Füße schmerzen. Wir laufen und laufen. Keine Ahnung wohin. Ich halte die Hand meiner Schwester und stolpere hinter ihr her. Sie balanciert einen Sack auf dem Kopf . Vielleicht suchen wir unsere Eltern. Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen. Ich wische mir mit dem Ärmel der Schweiß von der Stirn. Ich habe Durst. Schon seit Tagen. Ich fühle mich leer und ausgelaugt. Es sind andere da. Ich kenne sie nicht. Ein Mann führt uns zu einem Zelt. Ich gehe hinein. Hier ist es kühl. Ich lasse mich auf den Boden fallen. Ich kann nicht mehr. Meine Augen brennen, ich bin müde. Meine Schwester setzt sich neben mich. Der Mann bringt uns ein Glas Wasser, ich trinke langsam, dann gebe ich Naiti das Glas. Der Fremde kommt wieder. Ich denke, er wird uns helfen, doch er scheucht uns davon und wir sind schon wieder allein.

Auf der Flucht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt