Ich sehe das Gesicht an. Die hohen herausstechenden Wangenknochen, den, nur einen kleinen Spalt geöffneten, Mund. Fast, als hätte er etwas sagen wollen, um dann zu verharren, wissend, das es endgültig wäre. Mein Blick wandert weiter zu der länglichen Nase, nimmt jede Pore der blassen Haut auf. Die bröckelnden Überreste der Mascara haben sich unter den Augen festgesetzt, verschmelzen mit den dunklen Augenringen.
Ich hebe meinen Kopf, versinke in der Tiefe der Pupille, so im Gegensatz zum trüben Blau der Iris. Fast bin ich gewillt, dieses Gesicht in meine Hände zu nehmen, es an mich zu ziehen.
Doch während ich noch meine Hände bewegen will, wird mir klar, dass ich nicht weiß, wen ich da ansehe.ichweißesnicht
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Bittersüß
Short StoryManchmal hatte ich das Gefühl, dass wir uns nur in der Gegensätzlichkeit glichen.