Hermine lag mitten in der Nacht wach und dachte zum wiederholten Male an die hitzige Diskussion, die Draco und sie vor zwei Tagen geführt hatten. Als es ihm zu viel wurde, hatte er einfach seine Jacke und seine Schüssel geschnappt und ist abgehauen. Die Zurückgelassene prüfte in Gedanken nochmal was sie gesagt hatte und was sie anders hätte sagen können. Sobald er wieder nach Hause kam, wollte sie sich entschuldigen und zugeben, dass sie nicht ganz Recht hatte mit ihren Argumenten. Doch er kam an diesem Abend nicht und am darauf folgenden Tag auch nicht. Hermine machte sich Sorgen und fragte bei seinen Freunden und Eltern nach ob, die wissen wo er sein könnte. Aber niemand hatte ihn gesehen. Die Beiden stritten sich öfters aber er war danach noch nie verschwunden. Draco besaß kein Handy, weil er sich nicht mit dieser „Muggeltechnologie" anfreunden konnte. Er liebte eine Muggelstämmige aber könnte sich nicht überwinden zu lernen ein Handy zu bedienen. Manche Dinge änderten sich wohl nie. Bei diesem Gedanken huschte ein leichtes Lächeln über Hermines Gesicht und sie fiel langsam in einen unruhigen Schlaf.
Das Sonnenlicht schien ins Schlafzimmer als die braunhaarige Hexe verschlafen aufstand, weil es an der Tür klingelte. Im Bademantel und mit zerzausten Haaren öffnete sie die Haustür, vor der sie schon zwei Polizisten erwarteten. Sofort war sie hellwach und starrte die Männer an. Der Eine nahm die Mütze vom Kopf, sah mitleidig auf ihren ausgeprägten Babybauch und fing an zu sprechen: „Guten Morgen Frau Granger, ich bin Polizeioberkommissar David Hoffman und das ist mein Kollege Peter Bauer. Dürften wir vielleicht kurz reinkommen?"
Sie saßen im Wohnzimmer und Hermine war immer noch wie hypnotisiert und wartete darauf, dass Kommissar Hoffman weiter sprach. „Mir, uns, tut es unglaublich leid und wir möchten unser tiefstes Beileid aussprechen aber wir müssen Ihnen mitteilen, dass Ihr Lebenspartner, Draco Malfoy, letzte Nacht nach einem Autounfall ums Leben gekommen ist." Die Tränen rannen Hermine über ihr Gesicht und sie brach schreiend auf den Boden zusammen. Sie schrie sich die Seele aus dem Leib bis die ehemalige Gryffindor schweißgebadet in ihrem Bett hochschreckte. Draco war nicht neben ihr und schwanger war sie auch nicht. Nachdem sie realisierte, dass alles nur ein böser Traum war, glitt sie wieder in einen unruhigen Schlaf.
Die Sonne kitzelte am nächsten Morgen ihr Gesicht. Nachdem Hermines Sinnesorgane langsam wach wurden, roch sie den süßen Geruch von Himbeeren. Aber woher kam dieser Geruch? Sie war doch alleine Zuhause. Langsam und noch immer müde stand sie auf und zog ihren Sommerbademantel über ihr luftiges Blumennachthemd. Als sie die Treppe runter ging, dachte die Braunhaarige erst richtig nach. Irgendjemand Fremdes war in ihrem Haus war und ihr Zauberstab lag oben auf dem Nachttisch. Nun erkannte sie woher der Geruch kam. Jemand hatte heiße Himbeeren gekocht. Als sie im Türrahmen stand, sah Hermine auch warum. Zur Beilage von Waffeln – ihr Lieblingsfrühstück. Aber eigentlich wissen dies nur Draco und Ginny. Nach einem kurzen Freudeschwall, dass Draco vielleicht wieder zurück ist, entdeckte sie ihre rothaarige Freundin am Spülbecken stehen.
„Ginny? Was machst du hier?", fragte die Muggelstämmige ihre Freundin eher traurig, „Wie bist du hier rein gekommen?" Diese lächelte nur und entgegnete fröhlich: „Guten Morgen Mine, siehst du doch. Ich mache dir Frühstück - dein Lieblingsfrühstück. Jetzt guck nicht so verdutzt und setz dich schon mal ins Wohnzimmer. Ich komm dann gleich zu dir." Hermine setzte sich nach einem kurzen Lächeln an Ginny stumm in Bewegung. Doch schon im Wohnzimmer stockte sie wieder. Der Esstisch war mit roten Rosenblüten und Teelichtern geschmückt. Sie ging langsam darauf zu und war komplett irritiert. Ihr Gehirn war noch im Halbschlaf und konnte die gegebenen Informationen nicht logisch verknüpfen. „Ginny?", rief sie über ihre Schulter in Richtung Küche. Nachdem sie sich umgedreht hatte, sah sie aber nicht in das Gesicht ihrer besten Freundin sondern in Dracos. Er stand in einem schwarzen Anzug vor ihr mit einer weißen Rose in der Hand, die er Hermine hinhielt. Sie nahm die Rose überrascht entgegen und bevor sie irgendwas sagen konnte, begann er schon zu sprechen:
„Ich liebe dich. Und es tut mir so leid wie der Streit ausgegangen ist. Du hattest recht, wie fast immer. Die drei Tage ohne dich waren einfach nur furchtbar. Ich hatte keine Ahnung, wie es dir geht oder ob du dir Sorgen um mich machst." Er atmete einmal durch. „Unser Start war steinig und schwierig und es war als ob die ganze Welt gegen uns gewesen ist, besonders meine Eltern. Aber wir haben es geschafft. Zusammen haben wir es geschafft. Du warst immer für mich da, auch als jeder andere nicht da war. Ich will dich nie verlieren. Die vergangenen Tage haben mir nochmal deutlich gemacht, wie viel du mir bedeutest. Ich möchte mein restliches Leben mit dir verbringen. Ich möchte jeden Tag neben dir aufwachen und als erstes dein wunderschönes Lächeln sehen. Ich will mit dir alles erleben. Kinder kriegen, alt werden – nur mit dir. Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Ohne dich wäre ich nichts." Hermine fehlten die Worte und ihr kullerten Tränen die Wangen herunter. Draco ging auf Knie, strahlte sein über sein ganzes Gesicht und holte eine kleine, dunkle Box aus seiner Tasche. „Und deswegen, Hermine Jean Granger, frage ich dich, hier und jetzt - Willst du mich heiraten?", schloss er seine Rede ab und öffnete die Box in der ein wunderschöner Diamantring zum Vorschein kam. Unter Tränen könnte sie nur ein „Ja" schluchzen. Draco nahm ihre Hand und steckte ihr den glänzenden Verlobungsring an den Finger. Schon fiel Hermine ihm um den Hals und wollte ihn nie wieder loslassen. Der ganze Ärger von vor drei Tagen war verschwunden und die überglückliche Ginny, die ihm Türrahmen stand, hatte auch niemand bemerkt. Es gab nur noch die beiden, wie sie sich in den Armen hielten. Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm Draco ihren Kopf in die Hände und lächelte seine Verlobte an. Diese lächelte ebenso glücklich zurück. Die beiden küssten sich und es fühlte sich an als wäre die Welt kurz stehen geblieben.

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Nach drei Tagen (Dramione)
FanfictionDraco ist seit Tagen nicht nach Hause gekommen und Hermine weiß nicht mehr weiter. Mein erster ganzer OneShot. Meine Freunde haben gesagt es ist mega gut. Falls jemand das liest würd' ich mich über einen Kommentar freuen :D