Nervös saß ich auf der Toilette im Bad und starrte auf den Gegenstand in meiner Hand. Lara und Madeleine standen vor mir und sahen mich gespannt an. Meine Schwester hielt ihre schlafende Nichte im Arm und schunkelte sie hin und her. Ich zitterte am ganzen Körper. Immer wieder hörte ich in meinem Kopf Diegos Worte aus meinem Traum: „Ich wünschte ich könnte bei dir sein! Ich würde mich zu dir setzen und dich in den Arm nehmen."
Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Du würdest dich so an mich schmiegen, wie du es sonst immer getan hast..." Ich wischte mir die Tränen aus den Augen. „Und?", fragte Maddie neugierig. Ich sah noch einmal auf den Gegenstand und warf ihn dann in den Müll. „Positiv...", murmelte ich missmutig. „Das ist doch toll, Clari! Freue dich doch mal ein wenig! Du bist schwanger!", meinte Lara und lächelte mich an.
„Ich würde mich freuen, wenn Diego an meiner Seite wäre, dann würde ich mich auch freuen, aber ich kann es nicht. Ich lege mich etwas hin...", seufzte ich und stand auf. Etwas deprimiert ging ich in mein Schlafzimmer, legte mich auf das Bett und legte meine Hand auf meinen Bauch. Mein Herz wurde schwer und wieder fing ich an zu weinen. Warum musste das alles nur passieren? Warum musste er nur unbedingt zu diesen Außendreh gehen? Irgendwann schlief ich dann während des Weinens ein. Geweckt wurde ich, als sich zwei Arme um mich legten.
Ich rieb mir müde die Augen und drehte mich um. „Schlaf weiter, Prinzessin. Ich passe auf dich auf!", hauchte Diego mir ins Ohr. „Ich träume wieder, richtig?", murmelte ich verschlafen. Er seufzte traurig. „Das ist die einzige Möglichkeit um bei dir zu sein! So kann ich wenigstens ein bisschen bei dir sein...", antwortete er und ich drehte mich zu ihm um. Sein eines Augen war etwas trüb, aber er lächelte mich freundlich an. Sanft strich ich ihm über die Wange und durch seine Haare. „Ich wünschte du könntest auch bei mir sein, wenn ich wach bin. Ich brauche dich jetzt ganz dringend an meiner Seite...", seufzte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
„Was ist denn los, meine Prinzessin?", flüsterte er liebevoll und strich über meinen Arm. „Ach Diego...", meinte ich und setzte mich auf. Er stand auf und ging einmal um das Bett herum, wo er sich vor mich kniete. Er kam mir so real vor. Wie konnte ich das alles nur träumen? Wieder liefen mir Tränen über die Wangen. „Hey, nicht weinen! Ich bin doch hier, meine Süße!", beruhigte er mich. „Nein! Nein, dass bist du eben nicht, Diego! Ich will dich dieses Mal dabei haben! Ich war schon einmal alleine gewesen und dieses Mal möchte ich dich bei mir haben!", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
„Was meinst du damit, Clara?", fragte er mich verwirrt und dennoch besorgt. Ich sah auf und ihm direkt in die Augen. „Ich bin schwanger...", murmelte ich leise und schniefte. „Wirklich?", hauchte er und lächelte mich etwas an. Ich nickte bestätigend. Er zog mich auf die Beine und drückte mich an sich. Er zuckte zusammen, versucht es sich aber nicht anmerken zu lassen. „Hast du Schmerzen?", fragte ich ihn besorgt. „Mache dir keine Sorgen, Clari!" Ich sah ihn an. Liebevoll strich ich wieder über seine Wange.
„Was ist mit deinem Auge?", schniefte ich leise. „Alles halb so wild, Süße. Es sieht schlimmer aus als es ist!" Ich schluchzte wieder auf. „Ich habe dich doch gewarnt, warum hast du nur nicht auf mich gehört?", hauchte ich traurig. „Mache dir nicht so viele Gedanken, Prinzessin. Leg dich wieder hin!", sprach er ruhig auf mich ein. Etwas widerwillig legte ich mich wieder hin. Diego legte sich hinter mich, schlang seine Arme um meine Taille und platzierte seine Hände auf meinem Bauch, wo er sanft drüber strich.
„Ich bin immer bei dir! Ich passe auf dich auf. Immer und jederzeit! Ich werde wiederkommen. Ich werde dich nicht noch einmal alleine eine Geburt durchstehen lassen! Ich werde alles daransetzen wieder zu dir zukommen. Ich liebe dich, vergiss das nicht!", flüsterte er zärtlich. Das war das letzte was ich von ihm gehört hatte, bevor ich wieder einschlief. Das nächste Mal wurde ich wach, als Vicente zu mir ins Bett sprang und mir durch das Gesicht leckte. „Was ist denn, mein Kleiner?", murrte ich müde und da hörte ich Violetta schreien.
Eilig sprang ich auf und musste mich erst Mal am Türrahmen festhalten, weil mir plötzlich schwarz vor Augen war. Ich wartete bis mir nicht mehr so schwindelig war und ging zu Violetta ins Zimmer. Sie hatte alle ihre Kuscheltiere aus dem Bett geworfen und kam nun nicht mehr dran. „Ach meine Süße... Was machst du denn für Sachen?", murmelte ich müde und sammelte ihr Sachen auf. In dem Moment hatte ich das Gefühl, dass ich nicht mehr alleine mit Violetta war. „Danke, Diego!", hauchte ich leise und lächelnd. Ich gab Vilu ihr Lieblingskuscheltier, doch sie warf es immer wieder nach draußen. Nachdem sie das fünfte Mal das Kuscheltier rauswarf, hob ich sie aus dem Bett.
Violetta schnappte sich ihr Kuscheltier und lief los. Ich versuchte ihr schnell hinterher zu kommen, doch ich hatte ihr Zimmer noch nicht verlassen, da hörte ich ihre Schritte schon auf der Treppe. „Violetta, warte!", rief ich laut und rannte ihr nach. Als ich die Treppe erreicht hatte, lief sie unten direkt auf Lara zu, die gerade das Haus betrat. „Vilu, bleib stehen!", rief ich ihr nach und sprang die ersten Stufen runter. Doch dann übersah ich eine Stufe und stürzte. Mein Kopf schlug hart auf die Stufen auf und ich hörte Lara laut meinen Namen schreien.
Schmerzen zuckten durch meinen Körper. „Mami!", schrie Violetta als ich auf dem Boden liegen blieb. Sie lief auf mich zu und fiel dann auf meinen schmerzenden Oberkörper. Ich weinte vor Schmerz und versuchte mich nicht von den Schmerzen gefangen zu nehmen. Doch das Letzte was ich bemerkte war, wie meine Tochter ihre warme Wange an meine legte...
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Claras Vergangenheit ✔
Fiksi Remaja~Wahre Liebe findest du nur, wenn du Mut zur Katastrophe hast.~ Clara Alonso: (schüchtern, zurückhaltend, oft unsicher, fasst nicht so schnell vertrauen) Sie hatte schon einige Beziehungen, wurde aber nur verletzt... und es gab auch eine etwas ander...