-Balthasar - Sicht -
Es war einige Zeit bereits her, seit ich den dunklen Lord zum letzten Mal gesehen hatte. Zwar war er seit dem Verschwinden von Hazelle kaum noch zu sehen, war er jedoch bei jedem Treffen oder Zusammenkunft anwesend und bei vollem Bewusstsein. Wieso wurde er genauso wie er sich das alles erträumte? Er hatte Hazelle versprochen, dass er niemals zu einem Monster werden würde. Also wieso tat er das dann? Vor allem würde mich auch sehr interessieren, wohin er sich dieses Mal verkrochen hatte. Kopfschüttelnd lief ich durch die erstaunlich kühle und abendliche Straße eines Stadtviertels von London. Ich war hier schon oft gewesen und ich glaubte, auch das ich diesen Weg blind gehen konnte. Weil ich meine Magie nicht auffinden lassen wollte, zauberte ich nie wenn ich mich auf den Weg zu diesem Mädchen machte.
Seit geraumer Zeit hatte ich keinen Nerv für die Fragen der ursprünglichen Todesser. Sie wollten immer dasselbe wissen, wo war der dunkle Lord, würde er je wieder kommen oder was hat er als nächstes geplant. Verdammt, woher sollte ich das bitte wissen. Ich war auch von meiner liebreizenden Frau genervt, die immer wieder ihre Finger in Dinge steckte, die ihr absolut nichts anging. Warum musste ich nur diese Frau heiraten, stöhnte ich innerlich auf. Die letzte Aufheiterung war als ich mich letztens wieder im Park aufhielt und ein guter Freund auf mich zu trat. Ich war froh, ihn nach langer Zeit wieder zu sehen. Und auch dass er sich trotzdem unbehagenen Gefühl seiner Freundin seinen Arzt studierte. Er war nicht nur im St. Mungos einer spitzenmäßigen Art, sondern hatte sich unter einem anderen Namen auch im Clinic Central in London als sehr zuverlässiger Arzt einen Namen gemacht. Edward von Deirsrea hieß dieser in der Muggelwelt, doch hier in der Zauberwelt war er unter einem anderen Namen bekannt: Jeremias Avery.
Wir hatten uns während einer Pause über die vergangene Zeit gesprochen. Auch über Beziehungen und Ehe verlief sehr interessant. Jeremias war noch immer der Sonnenschein an Mann, den man sich als Schwiegersohn wünschte - wenn man seine dunkle Seite wegretuschierte. Er erzählte mir, dass die Beziehung mit seiner geliebten Kelly in die Brüche ging, weil sie ihm sagte, es gäbe jemand anderes. Er war sofort gegangen, schnappte auch auf, dass sie das Kind in ihr meinte. Seufzend stellte ich fest, dass er Bindungsängste hatte. Er wollte keine Kinder haben. Er wollte Zeit mit Kelly verbringen; aber ohne Kinder. Ich hörte ihn einfach nur fassungslos zu und konnte sein Schockmoment verstehen, aber wieso ging er nicht zu Kelly, wenn er doch wusste, dass sie ein Kind von ihm bekam. Hier konnte ich mir einen Kommentar nicht verkneifen:
‚Manch ein anderes Mädchen würde sich glücklich schätzen, wenn sie wüsste, wer der leibliche Vater wäre.' knurrte ich ihn an.
Seine blauen Augen sahen mich erschrocken an, ehe ich mich ruckartig innehielt. Ich wollte nicht mehr weiter verraten. Ich musste Jane oder Hazelle schützen. Nicht umsonst hatte sie eine andere Identität aufgebaut.
‚Von wem redest du, Balthasar?' warf er mir den Ball zurück.
Mit einem vielsagenden Blick sah ich ihn an und er hatte eine Bestätigung.
‚Du hast sie also gesehen?' murmelte er wissentlich.
‚Woher?'
‚Ich war der Arzt, der sie doch in der Notaufnahme entgegen nehmen durfte. Balthasar, es war deutlich zu sehen, dass sie keinen Autounfall hatte. Ich hatte ihr das erzählt, damit sie nicht gleich auf ihre Identität kam. Sie war so zerbrechlich und schwach. Sie war nicht mehr die Hazelle, die ich damals gesehen hatte. Ich würde alles tun um ihr Leben zu schützen, das weißt du, allein für Kelly würde ich dies tun. Sie würde es mir niemals verzeihen, wenn ich es nicht täte.'In seiner Stimme lag so viel Reue und Sorge. Auch versteckte sich ein Hauch voll mit Verzweiflung und Trauer hinter den ersten Gefühlen. Doch ein Avery zeigte nun mal kaum Gefühle und das gelang ihm meist sehr gut. An jenem Abend wollte ich ihn Hazelle offiziell vorstellen, doch ihm kam etwas dazwischen, daher lief ich durch den frischen Septemberabend. Ich ging nicht. Ich stolzierte - den, das war ich all die Jahre in meiner Ehe gewohnt. Kaum bog in ihre Straße ein, standen zwei schwarze Gestalten vor mir. Griesgrämig musterte ich diese Herren, die mir den Gehweg blockierten.
„Von der anderen Seite komm ich her, ich muss Euch sagen es beeindruckt mich sehr."
„All überall auf den Asphalt sah ich schimmernde Lichtlein blitzen."
„Und droben in der schwarzen Himmelsallee, sah ich mit großen Staunen ein Zeichen im All."
„Was wollt ihr von mir? Ich wusste nicht, dass wir schon Weihnachten hätten!" meinte ich irritiert.Doch ohne auf meine Worte zu achten, sprachen sie dies in Reimform weiter. Ich erkannte die zwei verschiedenen Stimmen, umso mehr war mir das nicht geheuer. Was sollte das werden?
„Und wie ich so streunte unter diesem Zeichen, da rief mich mit zarten Rufen:"
„Der Lord wird kommen und wird zu Unrecht beschuldigt."
„Aus dem Lord würde ein magischer Junge werden, wenn die Glocken zum ersten Mal schlagen."Aber klar, es waren meine Söhne, dachte ich mir und schüttelte ungläubig den Kopf. Sie würden sich niemals von ihrer Mutter unterbuttern lassen. Und ich war froh, dass beide nichts von ihr hatten. Während Rodolphus eine schwarze Kurzhaarmähne trug, die aus der Familie Lestrange stammen musste, war Rabastan eher ein blonder junger Mann. Sie waren muskulös und gut durchtrainiert, das war der Preis für die Leistung unter dem dunklen Lord.
„Vater, wir möchten das legendäre Mädchen deiner Vergangenheit kennen lernen. Wir möchten uns eine eigene Meinung über dieses Schlammblut bilden."
Ich erhob meine Augenbraue, ehe ich ansetzen konnte, stieß Rodolphus seinen jüngeren Bruder in die Seite. Der Schwarzhaarige verdrehte seine Augen, bevor er sich mir zuwandte und mich ansprach:
„Verzeiht, Vater, für die unnötige Haltung meines Bruders. Aber wir wären entzückt, wenn wir ihr den Schutz anbieten könnten, während dort draußen alles sehr belastender werden würde."
„Gut. Aber kein Wort zu niemanden."Sie nickten hinter ihren schwarzen Umhängen und triumphierend liefen sie mir nach. Manchmal machten sie mir sogar Angst, wenn sie sich wie Zwillinge benahmen, obwohl sie keine waren. Auch fiel mir auf, dass der größere Bruder eher listiger und gewandter in der Wortwahl war wie der Jüngere; dieser war übermutig und scheute keinen Kampf. Es wunderte mich, dass Rodolphus die Beziehung mit der Psychopathin der Black aushielt. Arrangiert wurde auch die Hochzeit von meiner reizenden Ehefrau, die ich einst das Band der Verbindung eingehen musste. Es sollte uns bis zum Tode aneinander binden, da sie nicht sterben könnte, müsste ich umkommen damit ich aus ihren Klauen kam.
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Expecto Patronum
FanfictionIn der Zeit als Lord Voldemort im Aufschwung war, gehörte bereits ein Mugglestämmige namens Hazelle Maria Granger zu einer intelligenten, kämpferischen und duldsamen Hexe. Allerdings wäre vieles anders, wenn sie nie gewesen wäre. Umso bemerkenswerte...