Suze&Jolene&cocaine

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Auf dem Weg nach Hause war mir unwohl zu Mute. Suze Blick hatte bände Gesprochen, sie ar mehr als sauer. Ich hatte sie drei mal versucht an zu rufen und ihr Dutzend Nachrichten geschrieben. Aber natürlich antwortete sie mir nich. Hätte ich an ihrer Stelle auch nicht gemacht. Austin wollte wissen was denn los war aber ich hatte auch gar keine Lust ihm etwas zu erzählen, das ging ihn nichts an und er würde es im Endeffekt nicht verstehen.
Auch als ich zuhause war fühlte ich mich nicht nicht besser. Meine Eltern saßen jetzt nicht mehr am Esstisch sondern vordem Fernseher auf dem Sofa und aßn Popcorn während sie einen Film sahen. Ich schaute ein paar Minuten mit bis ich bemerkte das der Film blöd war und ich in meinem Zimmer verschwand.

Ich könnte die ganze Nacht nicht richtig schlafen. Teils weil es so unglaublich warm in meinem Zimmer war das ich auch ohne meine Decke zu schwitzen anfing und teils deswegen das mein Kopf vor lauter Gedanken fast platzte. Da halfen auch keine Schmerztabletten mehr um das dumpfe Dröhnen der Stimmen in meinen Kopf zu unterdrücken. Natürlich waren es nicht wirklich Stimmen die ich in meinem Kopf hörte, so verrückt war ich dann doch nicht. Nein, es war als würden sich Erinnerungen an vergangene Gespräche immer und immer wieder in meinem Kopf abspielen. Als wäre mein Leben eine Hörspielkasette.
Auch am nächsten Morgen hatte ich noch kein Lebenszeichen von Suze bekommen. Das traurige war das ich nicht sauer auf sie sein konnte, denn ich hatte echt Mist gebaut. Ich hätte es auch nicht gerne wenn meine beste Freundin mich hängen lassen würde. Und das schlimmste war das ich sie angelogen hatte, oder viel mehr das sie mich beim Lügen erwischt hatte.
Die Wochenenden verbrachte ich sonst immer mit Suze weil meine Eltern immer am Arbeiten waren und sie nicht wollten das ich die ganze Zeit alleine war. Unter der Woche durfte ich nicht so oft raus aber ab Freitag hatte ich praktisch Freigang.
Aber jetzt war es Samstag Morgen, ich war hellwach und fertig zurecht gemacht. Vergeblich, denn ich starrte auf mein Handy und niemand meldete sich. Ich wollte ja nur das sie mir schrieb und alles wieder okay war. Na klar hatte ich Mist gebaut und das war auch nicht in Ordnung von mir gewesen aber es gab doch wesentlich schlimmere Dinge die ich hätte tun können und sie war auch nicht perfekt. Ich wusste nicht warum sie mich so hartnäckig ignorierte.

Ich wartete und wartete. Ich dachte es wären Stunden vergangen, dabei waren es nur wenige Minuten, doch dann klingelte mein Handy endlich und ich sprang euphorisch vom Sofa auf um danach zu greifen.
Ich sah auf den Display und mein Herz setzte für einen kurzen Augenblick aus, es war nicht Suze. Natürlich nicht.
"Was gibt's Thomas?" Fragte ich direkt als ich and Handy ging und ließ mich frustriert zurück auf das Sofa fallen.
"Bloß nicht so viel Begeisterung." Murmelte er am anderen Ende. "Guten Morgen Arizona, mir geht es gut es ist auch schön dich zu hören!"
Ich musste die Augen verdrehen und hatte das Gefühl das er im gleichen Augenblick genau das selbe tat. Aber mir war einfach nicht zum Reden zu mute, zumindest wollte ich gerade nicht mit ihm reden.
"Dafür hab ich echt keine Nerven Thomas sag mir einfach wie du willst."
"Wie schnell kannst du hier sein?" Fragte er dann gerade heraus und bereute sofort ihn dazu aufgefordert zu haben.
"Garnicht! Ich kann heute echt nicht."
"Du hast Austin gesagt wir brauchen einen Namen und jetzt haben wir einen, du hast gesagt wir sollen uns aufnehmen und das tun wir jetzt auf. "
"Danke für das Update macht weiter so."
"Du versteht mich nicht Arizona. Du musst rüber kommen und uns dabei helfen!"
"Auf keinen Fall!" Protestierte ich und setzte mich wieder aufrecht hin. "Ich bin nicht euer persönlicher Groupie!"
"Es war deine Idee also steckst du jetzt genau so tief drinnen wie wir anderen auch, dass heißt du kannst uns nicht hängen lassen!"
"Können wir das nicht ein anderes Mal machen? Ich hab heute echt besseres zu tun.."
Auf der anderen Seite des Hörers fingen plötzlich mehrere Stimmen an zu diskutieren, das konnten bloß die Jungs sein. Es war fast unerträglich es mit an zu hören und ich merkte wie mein Kopf schon wieder zum dröhnen anfing.
"Ich bin in einer halben Stunde bei dir!" Schrie zuletzt jemand Durchs Hörer, so laut das ich kaum verstehen konnte wer von Ihnen es gewesen war und dann legten sie auf.
Zum wiederholen mal lies ich mich auf das Sofa fallen und schloss die Augen.

Irgendwie war ich ja selbst Schuld an dem Chaos. Es hätte alles normal bleiben können. Dann würde ich mich jetzt mit Suze treffen und wir würden Serien schauen; Pizza essen oder Abends zusammen auf eine Party gehen. Und das würde so weiter gehen bis wir anfangen müssten für die Prüfungen zu lernen, dann würden wir unseren Abschluss machen und aufs College gehen und wir würden uns einen neuen Alltag zusammenstellen.
Ich hatte das Gefühl das es nicht so einfach laufen würde. Zumindest jetzt nicht mehr wo ich vier Vollidioten im Nacken hängen hatte.
Zugegebenermaßen waren es vier ziemlich süße Vollidioten.
Und ich würde ihnen sofort absagen und so weiter machen wie zuvor, ich war nicht blöd ich konnte mich durchsetzten wenn ich wollte. Aber so sehr ich Suze auch liebte, ich wollte die Jungs nicht hängen lassen. Ich kannte sie erst so kurz aber nach langer Zeit hatte ich endlich wieder das Gefühl mein Leben wäre vielleicht doch nicht so langweilig und meine Existenz wäre nicht unwichtig.

Erst die Klingel riss mich aus meinem Selbstmitleid heraus und ich verdrängte meine Gedanken in die hinterste Ecke meines Hirnes.
Lustlos stand ich vom Sofa auf und begab mich zur Tür um sie zu öffnen.
"Mit dir hab ich als letztes gerechnet Charlie. Ich dachte du wärst vernünftig."
"Tut mir leid Arizona."
Frustriert schloss ich die Tür hinter mir und trottete hinter Charlie her der seinen Wagen in der Einfahrt stehen hatte.
Tja ich hatte keine Ahnung von Autos aber genau wie das von Austin war es groß und sah schweineteuer aus.
"Ich weis wirklich nicht ob das eine gute Idee ist." Sagte ich als ich die Autotür öffnete. "Es war ja alles ganz lustig aber.."
"Komm schon Arizona Steig ein." Sagte er und versuchte es mit einem schrägen lächeln. "Bitte." Fügte er hinzu und das klang bei ihm einfach so unglaublich nett und unschuldig das es einem im Herzen weh tat.
Ich schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich könnte einfach nein sagen. Das sollte ich auch tun. Mit vier Jungs rum zu hängen die anstatt zur Schule zu gehen nur Lärm veranstalteten war eine äußerst bescheuerte Idee.
Leider war ich ein Hoffnungsloser Fall. Genauso wie die Jungs.
"Wehe ihr werdet nicht reich und berühmt und es stellt sich heraus das ich meine Zeit mit euch verschwendet habe."
Charlie fing an zu lachen und wir stiegen in sein Auto ein. Die Fahrt konnten wir auch diesmal natürlich nicht ohne Musik überstehen. Aber Charlie hatte auch andere Lieder am laufen, solche von denen ich niemals gedacht hätte das er sich diese anhört.
"Dolly Parton?" Fragte ich nach und versuchte nicht zu lachen.
"Jolene, Jolene." Flüsterte er leise und ließ seine Augen nicht von der Straße ab. "Wer sagt ich muss nur Nirvana hören?"
Dann bog er ab und wir waren schon in der richtigen Straße angekommen. Er parkte vor der altbekannten Auffahrt und öffnete das Garagentor.
"Dann lass uns mal anfangen Träume zu verwirklichen." Sagte ich und klatsche in die Hände.
Ich denke diesen einen Moment werde ich niemals vergessen. Dieser Moment der jetzt folgt. Charlie schließt das Tor hinter mir, es wurde dunkel und nur die bunten Lichterketten verbreiteten Licht im Raum. Nacheinander kamen Thomas, Jason und natürlich auch Austin aus der Tür. Alle vier Jungs versammelten sich vor mir während ich wie angewurzelt stehen blieb.
"Also was ist jetzt?" Brachte ich mühsam hervor. "Wer seid ihr?"
Immer noch grinsten sie alle vier vor sich hin aber keiner sagte was. Dann drehte sich Austin zu mir und fasste sich etwas verlegen in den Nacken. Er sah auf den Boden und dann wieder zu mir und lächelte.
"Blue Cocaine."

Baby BlueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt