Der erste Brief

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Ich schaue aus dem Fenster und betrachte die Regentropfen welche vom Himmel tropfen und auf die Erde aufschlagen. Das Weinen von Gott wie meine Mutter mir früher immer weiß machen wollte. Nach einiger Zeit des hinaus schauen merke ich das ich die Nässe welche vom Regen ausgeht spüren muss. Weshalb ich das Fenster öffne, als ich nun die Tropfen welche meine bleiche Haut berühre spüre ich die Freiheit und das Leben welches von der weiten Welt ausgeht. Ich weiß nicht wie lange ich an dem offenen Fenster mit dem ausgestreckten Arm stehe. Die Arme schmerzen schon lange und mein Körper ist von einer Hühnerhaut überzogen als ich beschließe, dass es langsam Zeit wird. Also schließe ich das Fenster und laufe in meinem weißen Hochzeitskleid welches einen Jungfrauenschnitt und leichte Spitzenverzierungen hat zu dem Küchentisch welcher in mitten des Zimmers steht. Ich ziehe mit meinen bleichen und abgemagerten Armen den Stuhl zurück und setzte mich. Meine schwarzen Haare fallen mir in Gesicht als ich versuche das Papier und den Stift zu mir heran zuziehen welche am anderen Ende des Tisches stehen. Als ich das Briefpapier mit seinen goldenen Ornamenten an den Ecken endlich vor mir habe fange ich an den ersten Brief zu schreiben und zwar an meine Adoptiveltern welche mich vor mehr als 26 Jahre adoptiert hatten.


Lieber Dad und liebe Mum
Ich liebe euch aber ich kann nicht mehr, ich kann einfach nicht mehr, das mit Dylan hat mich zerstört Es ist nun ein Jahr her und ihr habt euch in diesem Jahr solche Mühe gegeben mich aufzumuntern. Ihr habt versucht mir zu helfen, aber mir kann und konnte man nicht mehr helfen, denn wenn bereits innerlich tot ist, ist es zu spät.

Am Anfang habe ich es wegen euch allen versucht, ich habe versucht weiter zu leben, habe versucht wieder einen Sinn im Leben zu finden aber nun kann und will ich nicht mehr. Denn ich habe nicht mehr die Kraft wieder aufzustehen und wieder weiter zu gehen. In allgemeinen gibt es sowieso nichts mehr wirklich was mich noch hier hält das ich unbedingt hier bleiben muss.
Mein größter Wunsch ist es das ihr mir, euer einzigen Tochter irgendwann verzeihen könnt. Vielleicht nicht sofort aber irgendwann. Ihr sollt euch wirklich keine Vorwürfe machen den ihr habt alles gemach was ihr konntet, ich konnte es einfach nicht annehmen. Ich muss euch sagen auch wenn ihr von meinem inneren Kampf gewusst hättet, hätte sich nichts geändert es wäre vielleicht irgendwann später passiert, aber trotzdem wäre es dazu gekommen.

Ich liebe euch, ihr wart die besten Eltern die ich mir hätte wünschen können.

In liebe eure Tochter

Melody

Lebt für mich weiter

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