Der Tag heute war nicht viel besser. Die letzten Wochen waren genauso. Ich fühle mich immer so müde, aber nicht unbedingt körperlich, eher mental. Ich habe das Gefühl jeden Moment einzuschlafen, aber es geht einfach nicht.
Ich halte mich absichtlich wach, weil ich weiß, dass es das nicht besser macht. Ich will leiden und ich weiß, dass ich es verdient habe. Ich bin also froh, wenn es mir schlecht geht, weil es das ist, was ich verdiene und das, was mir Sicherheit gibt.
Am Wochenende habe ich mich aktiver gefühlt. Aber das fühlt sich halt einfach nicht gut an.Ich weiß, dass wenn ich so weiter mache, mein Therapeut die Therapie abbricht. Verständlich, ich leiste nichts. Komme nur dorthin, um zu quatschen, aber über nichts Wichtiges.
Es erscheint auch nichts wichtig genug, um es anzusprechen. Und viel entscheidender ist doch, dass ich gar nicht will.
Ich will eigentlich weiter so leben, wie es schon seit Jahren läuft. Ich will nicht, dass sich Dinge verändern, sondern ich will einfach, dass es mir weiterhin so mies geht.
Ich will mehr von diesen Zuständen, in denen ich mich schon lange und oft intensiv befinde, einfach um sicher zu gehen, dass ich mir selbst nichts vorspiele.
Ich hab nicht mal ein Ziel. Ich habe eventuell vor, mir noch in diesem Sommer das Leben zu nehmen. Aber das kann ich meinem Therapeuten gegenüber nicht äußern. Dann bin ich nämlich wieder auf mich alleine gestellt und davor habe ich unheimlich Angst.
Aber selbst das verdiene ich.