Unerwarteter Besuch

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  (Bill und Tom gehören nicht mir, ebenso wie Berlin. Aber alle weiteren Orte und Personen kommen von mir. Die Story ist frei erfunden und ich verdiene hiermit kein Geld.
Soviel zu den Stamm - Sachen.)

„Meinst du, er kommt durch?" „Ich weiß nicht. Wir sollten einen Arzt hohlen." „Ja. Ich hohe einen!" Und schon rannte sie wieder hoch.

Es war in einem Keller irgendwo in Berlin, und es war mitten in der Nacht. In einer Ecke des Raumes lag ein Junger Mann, ohnmächtig, voller Blut und mit einem komisch verdrehten Flügel.
Ja, Flügel. Manche Leute konnten oder wollten nicht glauben, dass es Land auf Land ab immer noch Elfen, Feen und andere Naturwesen gab. Manche aber, hatten noch einen fein entwickelten Sinn für diese Wesen.
So auch die Zwillinge Anni und Tom. Sie lebten in ihrer großzügigen Wohnung mitten in Berlin und hatten das Glück, einen Keller zu besitzen. Als Anni im Keller eine Kiste verstauen wollte, hatte sie den Elf, oder die Fee, was auch immer er war, entdeckt und gleich nach Tom gerufen.
Während der junge Mann sich nun vorsichtig über den Anderen beugte, wartete Anni oben panisch auf den Arzt. Dieser kam auch nach ein paar Minuten und das Mädchen brachte ihn schnell runter. „Wie ist der den hier rein gekommen?", fragte er Arzt und schob Tom zur Seite. „Wissen wir nicht. Er lag einfach so da", meinte er. „Haben Sie ihn berührt oder bewegt?", fragte der Arzt, während er die Herztöne des Elfen oder der Fee untersuchte. Die beiden schüttelten die Köpfe. „Nein. Wir hatten Angst ihm weh zu tun", meinte Tom.
Bald erhob sich der Arzt. „Also er ist nur leicht verletzt, aber die Wunde hat leider sehr stark geblutet. Ich habe sie ihm verbunden", sagte er nach einigen Minuten, in denen Tom und Anni nervös gewartet hatten. „Was ist denn mit seinem Flügel? Er sieht so aber nicht gut aus", fragte Tom, und sah besorgt zu dem Ohnmächtigen. „Ja natürlich. Das wird allerdings nicht einfach werden. Sobald ich versuchen würde, den Flügel zu untersuchen wird er wieder zu sich kommen und im schlimmsten Fall, die Flügel wieder einziehen. Das könnte allerdings dazu führen, dass er sich den Flügel endgültig zertrümmert", stellte der Arzt klar. „Und was machen wir jetzt?", fragte Anni besorgt. „Wenn Sie mir assistieren würden, hätten wir eine reelle Chance", überlegte der Arzt. „Natürlich! Was sollen wir tun?", versprach Anni schnell. „Sie müssen versuchen zu verhindern, dass er die Flügel wieder einzieht", erklärte der Arzt, und zeigte den Zwillingen gleich, wie und wo sie die Flügel anfassen mussten, ohne, dass sie dem Elf, oder der Fee, Schmerzen zufügten. „Alles klar. Halten Sie ihn bitte jetzt fest", gab der Arzt das Startsignal, und fing an, die verdrehte Stelle abzutasten. Sofort zuckte der junge Mann zusammen, stöhnte vor Schmerzen und öffnete die Augen. „Was...?", fragte er und wollte sich umdrehen. Dies verhinderte der Arzt sofort und nun bemerkte der junge Mann die Menschen. Erschrocken schrie er auf und versuchte sich zu wehren. Panisch versuchte er die Flügel einzuziehen, und nun mussten sich Anni und Tom ganz schön anstrengen, das zu verhindern. „Beruhige dich! Wir wollen dir nur helfen! Bitte!", rief Tom und Anni meinte: „Wir tun dir doch nichts!" „Bitte halten Sie still. Ihr Flügel ist verdreht", versuchte der Arzt zu beruhigen. Als die Menschen so auf ihn einredeten konnte der junge Mann nicht umhin sich etwas zu beruhigen. „Sie tun mir weh!", rief er und wollte den Arzt wegstoßen. „Ich will Ihnen helfen. Ich muss Ihren Flügel wieder richtig einrenken." Der Arzt wich gekonnt aus. „Bitte! Sie tun mir weh!", schrie der Verletzte und nun rannen ihm die Tränen die Wangen runter. „So wird das nichts", sagte der Arzt und seufzte. „Ich kann Ihnen kein Schmerzmittel geben, leider", meinte der Arzt bedrückt. „Mir tut alles weh. Wo bin ich eigentlich? Ich will hier weg! Ich... ich...", stotterte er und endete in hemmungslosem Schluchzen. „Wir könnten ihn doch sicher bei Ihnen oben in der Wohnung hinlegen, oder?", fragte der Arzt und Anni schlug gleich das große Sofa vor. „Sehr gut. Können Sie aufstehen?", wandte der Arzt sich nun gleich an den jungen Mann. Ohne zu antworten versuchte er sich aufzurappeln, was ihm auch gelang. Anni und Tom hielten noch immer seine Flügel fest. „Lasst mich los!", rief er und versuchte sie ruckartig weg zu ziehen. „Aber-" „Ich zieh sie nicht ein. Ich kann sie nicht bewegen!", fuhr er die Zwillinge an. Der Arzt nickte und so ließen sie los. Langsam, da jeder Schritt wehtat, lief der junge Mann den Zwillingen und dem Arzt hinterher.
Oben angekommen, legte er sich auf dem großen, roten Sofa die Seite. „Hier", Anni reichte ihm ein Kissen. „Das wird wehtun." Und schon begann der Arzt, den Flügel wieder einzurenken. Sofort rannen Tränen aus den Augen der Elfe, er umklammerte das Kissen und biss hinein, doch es half nichts. Der Schmerz war fast unerträglich. Nach einer halben Stunde, in der er dachte sofort wieder ohnmächtig zu werden vor Schmerz, war der Arzt fertig. „Ich schiene Ihnen den Flügel nun. Sie müssen ihn ruhig halten und dürfen vier Wochen nachdem die Schiene ab ist nicht fliegen oder die Flügel einziehen", wies der Arzt ihn noch an bevor er ging.
Oben fragte Tom gerade: „Bist du eine Elfe oder eine Fee?" „Ein Elf. Ich... es tut mir Leid, was ich gesagt habe", entschuldigte er sich. „Schon gut. Du hattest Schmerzen. Ist es besser?", fragte Tom. Der Elf nickte. „Wie heißt du eigentlich?", fragte Anni, die eben rein kam. „Ich? Bill. Und ihr?" „Ich bin Tom und das ist meine Schwester Anni", stellte Tom die beiden vor. Bill nickte und unterdrückte ein Gähnen. „Oh du musst ja sehr müde sein. Warte ich bring dir eine Decke", und schon war Anni wieder verschwunden. „Nein. Ich will nach Hause. Ich muss nach Hause", meinte Bill und wollte aufstehen, doch Tom drückte ihn sanft runter. „Du kannst im Moment nicht fliegen, also bleibst du hier. Keine Widerrede!", und schon deckte Tom Bill mit der Bettdecke, die Anni ihm gereicht hatte, zu. „Wenn was ist, kannst du jederzeit rufen. Ich lass die Tür auf. Schlaf schön", Tom lächelte und er und Anni löschten das Licht und verschwanden in ihre Zimmer.
Nun lag Bill da, in einer fremden Wohnung, bei fremden Leuten, von einem fremden Arzt behandelt, ohne eine Ahnung wo er sich befand. Erneut rannen Tränen aus seinen Augen. Er schluchzte und ein heftiger Schmerz durchzuckte seinen kaputten Flügel. „Was soll nur werden?", hauchte er in die Dunkelheit. Nach einer weiteren Stunde, in der er unheimlich fror, und wegen starker Schmerzen noch immer keinen Schlaf finden konnte, entschloss er sich aufzustehen, und nachzusehen, ob Tom oder Anni schon schliefen. Sie waren sehr lieb zu ihm, und er hoffte, sie konnten ihm noch weiter helfen. Leise schlich er zu einer angelehnten Tür. Er lugte hinein und sah Tom, wie er in seinem Bett lag und schlief. Leise kam Bill hinein und schloss die Tür. Auf Grund seiner Elfenkräfte, konnte er im Dunkeln gut sehen, wenn er es wollte. Vorsichtig setzte er sich an Toms Bett und beobachtete ihn. Da wurde der Schlafende unruhig. Er schien es zu spüren, dass Bill ihn ansah und wurde auch sogleich wach. „Wer st da?", fragte er etwas ängstlich. „Ich bin es", flüsterte Bill. „Oh Gott. Erschreck mich nicht so", erleichtert atmete Tom aus. „Tom? Mein Flügel tu so weh", jammerte Bill. Tom tastete nach seiner Nachttischlampe und knipste sie an. „Echt? Oh, zeig mal", bat er und Bill drehte sich um. „Ich glaube da ist nichts. Soll ich dir eine Schmerztablette gehen?", fragte Tom. „Nein. Die wirken nicht. Unser Organismus tötet so was gleich ab", seufzte Bill und lies die Schultern hängen. „Au!", zischte er und strafte sich gleich wieder. „Och nein. Was kann ich denn für dich tun?", fragte Tom besorgt und voller Mitgefühl. Er saß neben Bill und seufzte. „Ich weiß es doch nicht." „Du musst erstmal schlafen", meinte Tom. „Ich kann nicht", schluchzte Bill und versuchte seine eiskalten Hände in seinem Schoß zu wärmen. „Mir ist so kalt", hauchte der Elf. „Komm her", meinte Tom sanft und schaffte es, Bill, ohne ihm weh zu tun, in sein Bett zu legen. „Schön warm", lächelte dieser. „Aber alleine schlafe ich hier bestimmt nicht. Ist ja dein Bett." Und so zog Bill Tom zu sich ins Bett. Erst war das sehr ungewohnt für den Mensch, doch als er merkte, wie der Elf sich entspannte, warm wurde und schon bald eingeschlafen war, entspannte auch Tom sich und schlief schnell ein.
Am nächsten Morgen wurde Tom sehr spät wach. Er drehte sich um und merkte, dass das Bett neben ihm leer war. „Bill?", fragte er erschrocken. „Ja?", Bill sah zur Tür hinein und sah Tom besorgt an. „Oh. Du bist schon auf. Hast du gut geschlafen?", fragte Tom und quälte sich hoch. „Ja. Nachdem ich hier war, schon. Danke. Und du?" „Auch gut. Willst du was frühstücken?", fragte Tom und ging an Bill vorbei in die Küche. „Gerne", und so setze Bill sich auf die anrichte, schnippte mit dem Finger und Cornflakes, zwei Schüsseln, zwei Löffel, Mich, zwei Gläser und Orangensaft flogen auf den Tisch. „Wow!", staunte Tom und starrte Bill erstaunt an. „Elfenkräfte. Unheimlich praktisch", grinste er und setzte sich an den Tisch. Tom setzte sich zu ihm und die Beiden fingen an zu Frühstücken.  

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