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Die Sonne brannte ihr warm auf den Rücken und die Steine unter ihren Händen drücken sich unangenehm in ihr Fleisch.

Wieso hatte sie ihrem Vater noch mal zugestimmt ihm zu helfen? Ach ja, das Geld. Sie brauchte es dringend, um sich ein Auto anzuschaffen, um bald von hier weg zu kommen. Außerdem gab es ja auch durch aus Schlimmeres, zum Beispiel im Haus zu sein, wenn ihre Mutter mal wieder einen von ihren zwanghaften Putzanfällen bekam. 

"Ich bringt mal eben das Kraut auf den Kompost, ok?": fragte ihr Vater. Doch als sie aufschaute um ihm zu antworten war er bereits davon gestiefelt. 

Sie lies ihren Kopf in den Nacken fallen und schaute hinauf in den Himmel. Sie hasste die Gartenarbeit, vor allem wenn es solche lächerlichen Arbeiten wie Mooskratzen waren. Es fiel doch sowieso keinem auf. Also wozu sich die Mühe machen?

Tja, die Antwort auf diese Frage würde für immer verborgen bleiben, denn es legte sich ein Schatten auf ihr Gesicht. 

"Na, mal wieder auf der Suche nach deinen Hühner?", sagte sie, während sie sich zu dem Besucher umdrehte. Doch ihr blieben die Worte fast ihm Hals stecken, als sie sah, wer oder besser gesagt wer nicht hinter ihr stand! Sie hatte fest mit Felix gerechnet. Ihrem Nachbarn, der immer mal wieder durch ihren Garten lief, um seine entlaufenden Hühner einzufangen.

Doch er war es nicht. An seiner Stelle stand dort ein großer sehr dunkel gebräunter Junge. Oder doch eher schon ein Mann? Er hatte wild verstrubbelte Haare und sie standen in alle Himmelsrichtungen ab. 

Er schaute etwas verdutzt und doch gleichzeitig miesepetrig drein. "Der Satz funktioniert im Deutschen nicht. Das Wort Chicks meint nicht wirklich Hühner", sagte er mit einem tiefen Seufzer. Dabei fuhr er sich mit einer Hand durch seine Haare. 

Mer war verdutzt. Was machte denn ein Typ wie er hier? Und hatte sie dort gerade einen englischen Akzent rausgehört? Ok, es konnte auch amerikanisch sein, so genau konnte sie es dann doch nicht erkennen. 

Der Typ sah stirnrunzelnd auf sie herunter. Warum guckte der denn so? Hatte er noch nie jemanden Mooskratzen sehen? 

Mer, die immer noch zu verblüfft war, um zu antworten. Blieb weiterhin stumm. 

Langsam musste der Typ wohl ungeduldig geworden sein, denn er sagte in einem ziemlich genervten und unfreundlichen Ton:" Unter Billy, hatte ich mir zwar wenn anders vorgestellt. Aber Thommy schickt mich, ich soll mir eure Axt leihen." So langsam reichte es Mer, nicht nur das dieser Typ merklich keine Lust auf die Unterhaltung mit ihr hatte. Wörter wie, Hallo, bitte und danke waren ihm wohl fremd.

Schnippisch antwortete sie:"Tja, Höflichkeit schreiben wir hier auf dem Lande groß. Bist wohl nicht von hier, was?" Die Frage hätte sie sich sparen können, denn man sah deutlich, dass er nicht von hier war. Oder einem Ort in der näheren Umgebung."Aber Billy wohnt gegenüber. Mein Name ist Mer."

"Aha", gab der große schlaksige Kerl nur von sich und mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand.

Komischer Kerl, was hatte einer wie der hier auf dem Land zu suchen? Hier gab es ja nicht mal ordentlichen Handyempfang. Sie würde fürs erste wohl oder übel mit der Arbeit fortfahren müssen, denn sie hörte schon ihren Dad mit der Schubkarre kommen. Vielleicht wusste er ja etwas über den komischen Kerl von gerade eben?

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Hey, dankte fürs Lesen. :)
Das ist mein aller erstes Kapitel, das ich jemals veröffentliche.
Ich hoffe es gefällt euch!
Über Tipps, Anregungen und Kommentare würde ich mich sehr freuen :)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 21, 2016 ⏰

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Der Sommer mit ihmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt