Bereits völlig außer Atem beschleunigte Elliott sein Tempo um nicht zu Spät zur Vorlesung zu kommen. Er versuchte sich möglichst leise in den Hörsaal zu schleichen doch als er gerade dabei war die Tür zu schließen wurde sie plötzlich wieder aufgerissen. Elliott sah bloß noch den hochroten Kopf von Nicki bevor Nicki in ihn reinlief. Er musste sich das Lachen verkneifen. Wenn jemand wie Nicki verschlafen hatte, dann musste etwas Wichtiges dazwischen gekommen sein. Nicki hielt sich an Elliott fest und verhinderte damit, dass das Pärchen umfiel. „Hör auf so zu grinsen und setz dich einfach auf deinen Platz." Sie setzten sich an ihre gewohnten Plätze und holten ihre Ordner aus ihren Taschen.
Nach einigen Minuten lehnte sich Elliott zu Nicki herüber. „Wie kommt es denn, dass du zu Spät bist? Ich meine, bei mir versteht man es aber du und Unpünktlichkeit? Niemals." Während er Nicki die Frage stellte, huschte Elliott ein Grinsen ins Gesicht. Nicki seufzte. „Du weißt ganz genau wieso. Wärst du heute Nacht früher gegangen, wäre ich nicht unpünktlich und auch nicht so müde." Elliott erinnerte sich an den Serienmarathon von letzter Nacht. „Du hast mich angefleht, dass ich bleiben soll also tu nicht so, als ob es meine Schuld gewesen wäre." Nun fing auch Nicki an zu lächeln. „Das war ein Punkt für dich, lieber Elliott."
„Steht das für heute Abend noch?" fragte Nicki ihn als sie das Auditorium verließen. „Oh man, ich hab das total vergessen, ich wollte eigentlich mit Anton und Erik in die Bar, gegenüber von der Bibliothek." murmelte Elliott während er sich verlegen am Nacken kratzte. „Ach, ähm viel Spaß, glaube ich." antwortete Nicki sichtlich gekränkt und wendete den Blick auf den Boden. Letzte Nacht hatte Elliott versprochen zusammen in dem neuen Restaurant Essen zu gehen. „Aber weißt du was? Ich sag das einfach ab, ich hab dir versprochen, dass wir zusammen Essen gehen also werden wir das auch machen." Elliott griff nach der Hand von Nicki und drückte sie leicht. „Du bist klasse." Nicki lächelte nun wieder. Als die Beiden bei ihren Autos ankamen verabschiedeten sie sich. „Ich hol dich heute um Sieben ab." meinte Elliott und gab Nicki einen Kuss. „Komm aber pünktlich." meinte Nicki mit ernster Miene. „Bin ich doch immer." rief Elliott lachend bevor er in sein Auto stieg.
Nicki war bereits fertig angezogen als Elliott um 7 Uhr an der Wohnungstür klingelte.
„Hey, du siehst gut aus." begrüßte er Nicki und gab Nicki einen Kuss auf die Wange. „Dankeschön du auch." Nicki lächelte und so machten sie sich zusammen auf den Weg in das neue Restaurant in der Innenstadt. Als das Pärchen im Restaurant auf ihren Plätzen saß, lehnte sich Elliott zu Nicki rüber. „Weißt du was? Ich finde unsere gemeinsamen Kochabende kann kein einziges Restaurant schlagen." Nicki musste schmunzeln. „Und weißt du was?", fragte Nicki ihn nun, „Du hast so was von Recht." Elliott schaute sich in dem Restaurant um. „Ich finde alles hier lächerlich, diese Vorhänge, diese Kronleuchter und am meisten diesen Anzug von dem Kellner, der hier schon die ganze Zeit hinstarrt." Nicki drehte sich ganz langsam um und erwischte den Kellner auf frischer Tat wie er zu ihnen guckte. „Ist da jemand eifersüchtig?" fragte Nicki mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nein, wie kommst du denn darauf? Er sollte dich einfach nicht anstarren, findest du das nicht auch nervig?" Nicki schüttelte vergnügt den Kopf. „Naja vielleicht bin ein bisschen eifersüchtig aber er sollte wissen, dass du nur mir gehörst." Die Wangen von Nicki färbten sich schlagartig in einen rosa Ton.„Danke für den tollen Abend, du weißt wie viel mir die Zeit mit dir bedeutet." unterbrach Nicki die Stille während die beiden Studenten im Park spazierten. „Dafür solltest du nicht bedanken, dass klingt so als ob du mich zwingen würdest etwas mit dir zu machen." antwortete Elliott. „Vielleicht ist es ja so." Mit diesen Satz begann Nicki zu rennen. „Wohin rennst du?" fragte Elliott und versuchte das Tempo zu halten. Nach einem kurzen Lauf ließ Nicki sich an einem See ins Gras fallen. Elliott setzte sich dazu. Beide lagen nun auf ihrem Rücken und starrten in den Himmel.
„Elliott, weißt du, dass wenn ich in den Sternenhimmel schaue, immer an dich denken muss?" fragte Nicki nach einiger Zeit. „Nein, nicht wirklich." antwortete Elliott und sah wie Nicki bloß in den Himmel starrte. „Findest du sie schön?" fragte Nicki nun. „Wie bitte?" Elliott war nun verwirrt. „Ich habe gefragt ob du die Sterne schön findest." Die einzigen Geräusche der Umgebung waren das gedämpfte Brummen der Autos in der Innenstadt und das Zirpen der Grillen im Gras. „Ja, ich finde die Sterne sehr schön." antwortete Elliott wahrheitsgemäß. „Die Sterne sind schön, genau wie du, deshalb muss ich immer an dich denken wenn ich Einen sehe." Genau das liebte Elliott an Nicki. Die wundervolle Art von Nicki Liebe auszudrücken. „Ich liebe dich Nicki." sagte Elliott während er auch wie Nicki in den Nachthimmel schaute.
Die Luft wurde immer frischer und es wurde windiger. Nicki rückte näher an Elliott heran und legte den Kopf auf seine Brust. „Du, Nicki, ich hab mal eine Frage an dich. „Hm?" Nicki schaute ihm in die Augen. „Wofür steht Nicki, ich meine Nicki ist doch nur dein Spitzname oder?" Nicki musste lächeln und nickte. „Du hast Recht, Nicki ist die Kurzform für Niklas aber es denken wirklich viele, dass ich Nick heiße." antwortete Nicki. „Ich finde, dass Niklas ein toller Name ist. Ich liebe dich Niklas." Elliott lächelte nun auch. „Und ich liebe dich Elliott."
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Das Recht, anders zu sein
Short StoryEin wunderbarer One Shot zwischen dem Alltag von Elliott und Nicki. #1 in plottwist - march 2019 ©FREMDENLIEBE 2016