der erste Schritt wird ewig wären

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Elli folgte dem schmalen Pfad durch den Wald. Tausende Male ist sie ihm schon gefolgt. Sie ist gerannt, geritten gefahren, aber noch nur gegangen. Im gehen nimmt man alles viel intensiver war, vermutlich weil man mehr Zeit hat.
Der Bode war schlammig und das Gehen viel ihr immer schwerer. Es regnete schon den ganzen Tag. Nicht doll, es war eher ein kräftiges Nieseln. 
Für dieses Wetter war sie eigentlich nicht gewappnet. Ihre schwarze Jeans war an den Waden bereits klitsch nass. Die Leder Chucks  waren unter dem Schlamm kaum noch als solche zu erkennen. Zum Glück hielt ihre blaue Strickjacke merkwürdiger weise das Wasser ab und ihre Weste hielt sie zumindest etwas warm.
Es war wohl so ziemlich einer der schlechtesten Tage die sie sich hätte aussuchen können. Aber sie hatte eine Entscheidung getroffen, also musste sie es tun.
Mit den Händen in den Taschen stampfte sie durch die weiche nasse Erde. Ihr Blick haftete am Boden.
Früher hatte sie nie zu Boden geschaut.

Was die Andren wohl denken, wenn sie mich sehen?

Sie schüttelte den Gedanken ab. Egal was passiert, sie wird da hin gehen und ihren Freunden alles beichten.
Ihren Freunden.
Waren es denn nach all der Zeit noch ihre Freunde?
Sie wünschte es wäre so.

Heute ist Montag.
Montag war immer Versammlung.
Sie mochte die montags Versammlungen, man saß zusammen und besprach die Highlight der kommenden Woche.

Hoffentlich halten sie die Versammlungen noch ab. Dachte sie sich. Wenn sie die Versammlungen noch abhalten, wird mir keiner über den Weg laufen.

Sie lief schon seit einer knappen Stunde den abgelegen Pfad entlang. Auf dem Hauptweg wäre sie schon längst angekommen, aber sie wollte unter keinen Umständen entdeckt werden.
Auf diesem Weg kommt sie außerdem genau zu ihrem und Ricks altem Zimmer.

Rick....
Gedanken versunken lief sie weiter durch den Wald.
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Zum hundertsten Mal schaute ich auf die Uhr. 17:55 Uhr, Rick sollte gleich von seinem Ausritt zurück kommen. Meine Vorfreude auf ihn war nicht zu verbergen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stand ich am Fester und sah hinaus in den Wald.
Es war Sommeranfang und die Sonne brannte förmlich auf uns herab.
Ich hatte wie immer eine Badehose an und ein schlichtes schwarzes Top. Meine lange braunen Haare trug ich offen. Rick mochte das, vermutlich weil ich sie für gewöhnlich in einem hohen Pferdeschwanz zwängte.
Als dir Tür hinter mir leise aufging machte mein Herz einen Sprung.
Er war da, endlich.
Ich zwang mich still stehen zu bleiben, er sollte her kommen.
Vor lauter Vorfreude biss ich mir leicht auf die Unterlippe.
Diese verdammten Klischees!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 13, 2016 ⏰

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