Teil 16

241 15 7
                                    

Ich weiß nicht wie lange es gedauert hatte, bis sich schließlich die Holztür zu Shuu's Zimmer erneut öffnete. Ich hatte die ganze Zeit nur in meiner Ecke gelegen und mich nicht gerührt. Wer weiß vielleicht denken sie ja ich bin tot, ein Versuch ist es wert.

Ich konnte Schritte hören, die erst durchs Zimmer gingen und dann im Bad verschwanden. Als der Neuankömmling dort einen Zeit herum gesucht hatte kam er auf mich zu und schien sich vor mich  hin zu knien. Ich rührte mich immer noch nicht, ob aus Faulheit oder weil ich dachte, er würde mich wirklich für tot halten weiß ich nicht. 

Er stieß einen genervten Laut aus und beugte sich dann langsam zu meinem Oberschenkel, um ihn wahrscheinlich zu verarzten.

"Tss, warum zwingt mich Shuu zu so nem Scheiß auch?"

Ich riss die Augen auf und setzte mich ruckartig gerade hin. Vor mir stand ein Junge mit weißen Haaren und blutroten Augen, die mich jetzt aufs genauste musterten. Ich wusste natürlich wer er war, aber er war nicht irgendein Sakamaki, er war der Sakamaki.

Schnell wollte ich nach dem Messer greifen, aber meine Hand glitt ins Leere.

"Suchst du das hier?"

Seelenruhig holte Subaru den Brieföffner hinter seinem Rücken hervor.

"Mein Bruder hat mich gewahrt, dass du "bewaffnet" bist. Du hast ihm ja anscheinend ganz schön damit auf Trapp gehalten."

Sein Blick glitt über mich und er musterte mit einem Hauch von Anerkennung.

"Wie hat es nur ein so kleines Mädchen geschafft jemanden wie Shuu zu verletzten? Auch wenn er auf andere vielleicht nicht so wirkt ist er immer noch ein Vampir, der sich eigentlich wehren kann, also was ist dein Geheimnis?"

Während er das sagte war er immer näher an mich heran getreten und drückte mich inzwischen an die Wand. Meine Panik wurde immer größer und ich kniff ängstlich die Augen zusammen, ich wollte diese Augen nicht mehr sehen, ich wollte diese Person nicht mehr sehen.

Sein Gesicht schien meinem näher zu kommen, denn ich konnte seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren. Die Enge, diese Bedrängtheit und die fehlende Fluchtmöglichkeit, mit ihr kam noch viel mehr. Mit ihr kamen wieder die Bilder auf, die ich verdrängen wollte, die Person, die ich vergessen wollte und das Gefühl völliger Hilflosigkeit.

Nein, verzweifelt begann ich mich zu bewegen, ich würde nicht noch einmal aufgeben, denn diesmal gab es niemanden der mich retten kam, diesmal musste ich selbst handeln.

Mit einem Ruck riss ich mein Knie hoch und traf somit mit voller Wucht einen heiligsten Teile. Er sah mich erst geschockt an und krümmte sich dann unter Schmerzen zusammen und ging in die Knie. Ich nutze den Moment, sprang über ihn hinweg und schnappte mir den Brieföffner aus seiner Hand. 

"Ich werde dieses Mal nicht so hilflos sein, wie das letze Mal, du scheiß Blutsauger."

Wütend griff ich nach seinen Haaren, zog sie zurück und hielt ihn die Klinge an den Hals.

"Eine Bewegung und du bist Geschichte."

Subaru spannte sich an, aber bewegte sich tatsächlich nicht mehr.

"Was willst du?", fragte er genervt.

"Ich? Ich will nur Rache, dafür was du mir angetan hast.", antwortete ich ihm ernst und drückte etwas fester zu.

"Was meinst du? Ich kenne dich doch gar nicht, oder meinst du das von neulich Nacht, weil ich dich da, nur mal zum mitschreiben, nicht mal angegriffen hab und die Toten definitiv nicht nur auf mein Konto gegangen sind."

Diabolik Lovers - mal aus einer ganz anderen SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt