MAUZ oneshots (:

'Til the end

Erschöpft lasse ich mich auf die weiche Matratze fallen. Ein leichter Luftzug kitzelt auf meiner nackten Haut, weshalb ich die Bettdecke bis zu meiner Brust ziehe. Meinen Kopf versenke ich in den weichen Kissen. Ich bin außer Atem und auch Luca neben mir ist am keuchen. Ich drehe mich zu ihm und blicke in sein Gesicht, das zu der Zimmerdecke gewendet ist. In diesem Moment sieht er so friedlich aus, so gelassen und perfekt, doch in letzter Zeit ist er ständig unterwegs, rennt von einem Termin zum anderen und hat gar keine Zeit mehr für mich. Auch das hier musste recht schnell gehen, denn schon in einer halben Stunde muss er wieder gehen. Den stress sieht man ihm deutlich an und er ist längst nicht mehr so gelassen wie am Anfang unserer Beziehung. Wenn ich aber ein Deutscher YouTube Star wäre, hätte ich glaube auch so viel Stress. Mich würde es auf die Dauer vor allem nerven. Das größte Problem seiner Bekanntheit ist aber etwas ganz anderes. Eine kurze trauerwelle überkommt mich während ich immer noch auf Luca starre. Dieser bemerkt meinen Blick und dreht sich ebenso zu mir. Er lächelt mich an und meine trauer ist sofort vergessen.
"Alles okay?", fragt er besorgt und kommt mit seinem Kopf etwas näher, um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben. Ich nicke leicht und schmunzle dabei.
"Ja, alles okay."
Solche Küsse von ihm mag ich am meisten. Sie zeigen seine Zuneigung und jedesmal kribbelt meine Haut danach. Ich rutsche etwas zu ihm und lege meine Hand auf seine nackte Brust. Mit dem Zeigefinger fahre ich seine Muskeln entlang und beiße mir leicht auf die Unterlippe. Ich finde ihn immer noch so heiß wie als ich ihn das erste Mal getroffen habe. Luca kuschelt sich an mich und ich fahre mit meiner freien Hand durch seine weichen Haare. Ich seufze. Ich muss das Thema einfach ansprechen, obwohl ich weiß, dass es ihm nicht gefallen wird.
"Obwohl, da gibt es doch etwas..."
Schon alleine diese Worte reichen und Luca weiß sofort um was es geht. Er drückt sich leicht von mir und blickt mich gleichzeitig wütend und genervt an. Ihn so zu sehen bricht mir das Herz aber es muss jetzt endlich mal getan werden. Ich richte mich etwas auf und blicke in seine wunderbaren grünen Augen.
"Wann machst du es endlich öffentlich?"
Ich starre stur weiter in seine Augen und für einen kurzen Moment liegt darin trauer. Er wendet seinen Blick schnell ab und starrt auf die Bettdecke.
"Du weißt, dass es nicht geht...", sagt er leise aber ernst. Ich seufze erneut. Ich weiß, dass es nicht geht, das sagt er jedes Mal. Ich will ihn ja auch nicht dazu zwingen, aber zwei Jahre Beziehung sind doch echt lang genug um es wenigstens mal zuzugeben. Klar würde es schwer für ihn werden, aber das legt sich sicher wieder und er kann mit der momentanen Situation doch auch nicht glücklich sein. Mauz shipper findet man schön überall und es juckt mich jedes Mal in den Fingerspitzen ihnen zu schreiben, dass Mauz real ist.
"Das sagst du jedes Mal... Du könntest es wenigstens mal deiner Familie erzählen...", hake ich weiter und blicke ihn durchdringlicher an. Noch nicht mal seine Schwester weiß von uns bescheid, obwohl die beiden eigentlich ein sehr gutes Verhältnis haben.
"Es geht einfach nicht, können wir das Thema jetzt bitte beenden und einfach die restliche Zeit genießen?", schreit er schon fast und lenkt seinen Blick wieder auf mich. Ich knirsche mit den Zähnen. Er will es jedes Mal verschieben und jedes Mal will er nicht darüber reden.
"Das sagst du jedesmal und wir haben immer noch nicht wirklich darüber gesprochen", werfe ich ihm zerknirscht vor. Luca verdreht seine Augen und blickt wieder auf das Bett.
"Weißt du was?", beginnt er und steht vom Bett auf, "Ich hab eh keine Zeit und Lust mehr."
Er schnappt sich seine herumliegenden Kleider und stolziert schnellen Schrittes aus dem Zimmer.
"Luca, warte doch mal...", versuche ich ihn noch aufzuhalten, doch er ist schon durch die Tür verschwunden. Na toll. Ich lasse mich wieder auf das Bett fallen und starre an die Decke. Warum muss ich auch jedesmal wieder damit anfangen und warum ist Luca so verdammt stur. Das hätte gerade echt besser laufen können.

Schon wie gedacht ist er tatsächlich gegangen. Jetzt schmollt er sicher wieder ein paar Stunden, wenn nicht sogar Tage und ignoriert meine Nachrichten. Ich bereue es meistens sofort danach, mit dem Thema angefangen zu haben. Jedoch wird er die nächsten Tage eh nicht bei mir sein und ich bekomme seine schlechte Laune nicht ab. Wo sind wir nur gelandet. Ich weiß noch ganz genau wie wir zusammen gekommen sind. Es war an meinem 19. Geburtstag. Für Ende April war es schon recht warm und ich saß gemeinsam mit meinem Bruder und Luca hinter unserem Haus auf der Wiese. Da es so heiß war zogen wir alle unsere Oberteile aus. Ich konnte meinen Blick nicht von Luca lassen, musste mich aber dennoch beherrschen, da mein Bruder ebenso bei uns war. Immer wieder erhaschte ich einen Blick auf Lucas Astralkörper. Ich weiß bis heute nicht, ob Sebastian etwas bemerkt hat, aber als eben dieser am Abend gegangen ist, sprach Luca mich darauf an und meinte, dass er es die ganze Zeit bemerkt hat. Ich wurde nur leicht rot und sah auf die grüne Wiese. Doch dann spürte ich seine Lippen auf meinen. Nur ganz kurz und ganz leicht. Es fühlte sich aber trotzdem unglaublich stark und leidenschaftlich an. Ich sah ihn entgeistert an, strich mit meinen Fingerspitzen über meine Lippen. Ich fand Luca ja schon immer heiß und als etwas mehr als nur meinen besten Freund, aber schon alleine sich vorzustellen, dass jemand wie er etwas von jemandem wie mir will, ist mehr als surreal. Ohne lang zu überlegen küsste ich ihn zurück und dieses Mal länger und zärtlich. Meine Gefühle spielten verrückt und in meinem Bauch explodierten hunderte von Feuerwerken. Ob Luca das auch gefühlt hat? Ob er es immer noch spürt? Seit dem Zeitpunkt an waren wir unzertrennlich. Ich habe es meinem Bruder noch am selben Tag erzählt, wogegen Luca es bis heute keinem gesagt hat. Ich richte mich auf und knackse mit meinem Hals. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt um über so etwas nachzudenken. Schnell stehe ich auf und ziehe mir etwas über. Auch wenn ich alleine wohne muss ich nicht nackt durch die Wohnung laufen.