Jeder Mensch kommt mit einem speziellen Schicksal auf diese Welt.Er hat etwas zu vollbringen, eine Naricht zu vermittel, Arbeit fetigzustellen.
~ Osho
*
Neue Stadt. Neues Haus. Ein Neuanfang. Genau das beschrieb gerade mein Leben. Doch so fühlte es sich nicht an. Ein Neuanfang bedeutet doch immer man fängt wieder neu an. Man findet neue Freunde. Man lernt eine neue Umgebung kennen. Kurz gesagt man beginnt von ganz vorne. Bei mir gab es da nur ein Detail, dass es schafft, dass es bei mir nicht funktioniert. Dieses eine Detail hat es geschafft alles, aber auch wirklich alles zu zerstören.
Benommen sah ich mich in meinem neuen Zimmer um, dass genauso aussieht wie ich es wollte. Ich hatte genau das Zimmer bekommen das sich jeder Jugendlicher wünscht. Ein Zimmer mit einem Großen Doppel-Bett, mit einem Fernseher, mit großen Kleiderschränken und in Dunkelviolett-grau-weißen Wänden gehalten. Und als Wiedergutmachung von meinem Vater hatte ich die perfekte Aussicht auf die Stadt.
Mal wieder sah ich mich im Zimmer um. So lange hatte ich mir das Zimmer gewünscht. Heute wünschte ich mir jedoch wieder ein normales Leben.
Ein Leben wo man nicht darauf achten muss was man darf und was nicht. Seufzend stand ich auf und lief in die Küche. Doch auch dort war ich wieder in meiner Gedankenwelt. Ich konnte mich noch genau daran erinnern wie mein Vater gesagt hatte, er würde mehr Zeit für mich haben und alles sollte besser werden, sobald wir hier her gezogen wären. Ich wusste schon von Anfang an, dass es nicht stimmte doch innerlich hatte ich es einfach gehofft. Stumm ging ich ins Wohnzimmer um auf andere Gedanke zu kommen. Doch mitten im Weg dorthin drehte sich alles. Vorsichtshalber stütze ich mich an der Wand ab. Was passiert hier? Noch bevor ich mir weiter darüber Gedanken machen konnte überkam mich eine Schmerzwelle. "Ahhhhh!!!" Ich schrie mir den ganzen Schmerz aus der Seele nur um mich davon befreiter zu fühlen. Gequält schloss ich dich Augen und verlor das Bewusstsein.
*
"Saphira?" Langsam öffnete ich mich meine Augen. Was ist passiert? Warum liege ich auf den Boden? Noch total neben der Spur sah ich nach oben, wo mich mein Vater mit einem sorgenvollen Blick betrachtete. "Saphira, geht es dir gut?"-"Ja, ich denke schon. Was ist passiert?"-"Du hattest wohl mal wieder einen Kreislaufzusammenbruch." Ich nickte nur. Denn das war ich gewohnt. Immer mal in ein paar Wochen falle ich ohne einen bestimmten Grund um. Und das schlimmste daran ist, das ich nicht weiß was davor passiert ist.
Er half mir hoch und brachte mich in mein Zimmer. Im Zimmer starrte ich einfach nur die graue Wand an. Genau das war der Grund warum ich umziehen musste. Dieses Detail ist an alles Schuld. Daran das ich meine Freunde verloren habe. Das ich umziehen musste. Das mich mein Dad so gut wie immer ignoriert. Dass ich mich nur noch in meinem Zimmer vergrabe.
Leise seufzend sah ich im Augenwinkel, dass mein Vater wieder das Zimmer verlässt. Seitdem es das erste Mal passiert ist, kann er mich nicht mehr ansehen.
Flashback
Wie immer saß ich mich mit meiner Freundin Fiona auf unseren Platz im Biologie Unterricht.
"Hast du die Bio - Hausaufgabe?"
Zu meinen Leiden habe ich sie gemacht weswegen ich nur nickte. Da ich wusste das jetzt die Frage käme 'Kann ich sie abschreiben?' Nickte ich noch einmal und gab ihr meinen Hefter. Ich habe ja nichts dagegen das ich ihr die Hausaufgaben gebe, doch möchte ich auch mal Nein sagen, da ich später nur noch von ihr gefragt werde. Als der Lehrer dann kam begann der Unterricht. Mitten in den gegebenen Aufgaben vom Lehrer die wir dann am Ende der Stunde abgeben sollen war Alles um mich herum schwarz.
Flashback Ende
Bis ich dann auch endlich wach war, wurde ich mit tausend fragen erwartet. Zum Beispiel wie 'Kannst du dich erinnern was vorher passiert ist' oder wie 'Wissen Sie noch Wie sie heißen'. Doch auch dort konnte ich mich nicht daran erinnern was der Grund dafür war das ich umgekippt bin. Die Ärzte haben darauf bestanden das ich zur Beobachtung mindestens zwei Tage im Krankenhaus bleibe, damit sie sich auch wirklich sicher sind was mit mir wäre. Wie zu erwarten ist dann aber nichts weiter passiert. Nach den zwei Tagen haben sie dann nur gesagt, dass ich einen Kreislaufzusammenbruch hätte und ich nicht mehr so viel Stress oder sonstiges vermeiden sollte. Ohne ein Wort zu sagen nahm ich es hin und hoffte einfach nur, dass es nie wieder vorkäme. Jedoch passiert das gleiche nach 2 Wochen wieder. Es kam immer öfter vor das ich anfing daran zu brechen. Ich verschloss mich immer mehr von den Leuten, damit ich nicht mehr die Blicke von den anderen ertragen müsste. Die Blicke. Jeder hatte sofort Angst, dass ich umkippen würde, sobald ich auch nur in der Nähe von ihnen war.
Eines Tages hielt ich es nicht mehr aus und sperrte mich in meinem Zimmer ein. Hielt mich aus der Realität fern. Je mehr ich in diesem Zimmer eingesperrt war, so wohler fühlte ich mich. Mein Vater jedoch kam eines Tages in mein Zimmer, wie ist mir immer noch ein Rätsel, und berichtete mir, dass wir in ein paar Wochen umziehen würden. Dass ich ein Neuanfang bräuchte. Und das es mir dort besser gehen würde.
Und so bin ich hier gelandet. Irgendwo kann ich ihn ja verstehen, dass er es nur gut gemeint hat. Ich selber bin ja froh das wir umgezogen sind, doch ich denke nicht das es anders sein wird wie vorher. Nicht wenn es nicht aufhört.
Ich wurde aus meiner Gedankenwelt rausgerissen als etwas gegen mein Fenster geworfen wurde.
Nur widerwillig stand ich vom Bett auf und lief zum Fenster. Draußen war schon alles dunkel. Man konnte nur noch Umrisse erkennen. Unser Haus liegt relativ am Rand der Stadt also direkt am Wald.
Um besser sehen zu können kniff ich meine Augen zu Schlitzen. Nach wenigen Minuten gab ich auf etwas zu sehen. Weitere Minuten sah ich noch raus bis ich es dann endgültig aufgab. Gerade als ich mich vom Fenster abwenden und in meinem Bett reinkuscheln wollte sahen mich aus dem Gebüsch schneeweiße Augen an. Wie gefangen sah ich in die Augen die auch mich beobachten.
Bevor ich jedoch erkennen konnte was genau sich hinter dem Gebüsch versteckt und mich beobachtet, war es auch schon verschwunden. Hatte ich mir das jetzt eingebildet? Bestimmt. Seufzend ging ich zu meinem Bett um endlich meinen erhofften Schlaf zu haben.
In dieser Nacht träumte ich nicht wie sonst auch von einem normalen Leben sondern von den schneeweißen Augen die mich so fasziniert hatten.
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Das Wolfsmädchen #CA19
WerewolfSaphira Shey. Ein Mädchen, dass hofft durch einen Umzug wieder etwas Normalität in ihren Leben zu haben. Sich wieder selbst fühlen zu können. Einfach sie selbst zu sein. Eine neue Stadt. Eine neue Umgebung. Ein neues Haus. Zusammengefasst ein neuer...