Es ist schon viel los auf dem Markt, überall huschen Leute mit verdeckten Gesichtern herum. Ich lasse meinen Blick von meinem Versteck aus schweifen. Der Boden ist nicht gepflastert und die Stände sind aus kaputten Tischen aufgebaut. Mehr konnte man sich hier nicht leisten. Ich trete aus der Gasse in die Grössere und marschiere zielstrebig auf den Mann zu, welcher den Durchgang zum Markt blockiert. «Hey du, was willst du hier?» Der kräftig und komplett in schwarz gekleidete Mann packt mich an der Schulter. Ich kenne ihn. Nicht beim Namen, aber es ist einer der Wächter beim Markt. Ohne aufzublicken, spreche ich mit klarer Stimme: «Wer den ruhenden Fuchs stört, wird bestraft.» Jede Woche ändert sich der Satz, ohne den würde man Selbstmord begehen, wenn man sich auf den Markt traut. Der Mann lässt mich wortlos los und ich verschwinde schnell in der Menschenmenge. Es gibt zwei Arten von Markt in diesem Dorf. Der Markt, in dem alle Normalbürger einkaufen gehen und dieser, in dem ich meine Sachen verkaufe. Wir Innenstehenden nennen ihn nur Markt, aber die Aussenstehenden nennen ihn den Verbotenen Markt. Ich weiss wohin ich will. Schnell gehe ich durch die Leute zu einem Stand, welcher an der rechten, äusseren Seite des Hinterhofs steht. Dort versucht der etwas dickliche Verkäufer gerade, einer älteren Frau ein Stück Fleisch anzubieten, scheinbar ohne Erfolg. Geduldig warte ich vor dem hölzernen Stand und begutachte die ausgestellten Fleischstücke. «Hey, hast du was für mich oder starrst du nur Löcher in meine Lebensmittel?» Ich wende mich zum Mann und strecke ihm meinen Lederbeutel hin. «Reh.» Sage ich mit monotoner Stimme. Er nimmt den Beutel und begutachtet den Inhalt. Dann nickt er, stampft schwerfällig hinter den Tisch und kramt in seinem eigenen Beutel. «6 Goldstücke, mehr ist nicht drin.» Grummelt er und ich nehme die Goldstücke schnell an mich. Es ist nicht viel, aber ich habe in den letzten fünf Jahren gelernt, mich mit dem zufrieden zu geben was ich besitze und bekomme. Dann verabschiede ich mich mit einem Kopfnicken von ihm und tauche wieder in der Menge unter. Hier gibt es kein anständiges Hallo und ein Kopfnicken ist schon sehr freundlich als Abschied. So sind wir hier. Wir sind nicht hier zum Freundschaft schliessen, nur um zu überleben. Durch das Gedrängel der Leute brauche ich ein paar Minuten, um zum gegenüberliegenden Stand, welcher Kleidung anbietet, zu kommen. Der Kleiderstand betreiben zwei ältere Leute, welche all ihre Kleidung selber herstellt. Mit äusserst guter Qualität übrigens. Ausser mir stehen noch zwei andere vor dem Stand. Ich habe die junge Frau mit ihrer Tochter auch schon öfters hier gesehen, kenne jedoch ihre Namen nicht. Bewundernd, drehe ich eine dunkelbraune Lederjacke in meinen Händen und probiere sie an. Sie fühlt sich kratzig an und ich streife sie mir wieder ab. Ich lasse meinen Blick über verschieden Modelle von Jacken und anderen Kleidungsstücken gleiten, bis mein Blick an einer schwarzen Jacke hängen bleibt. Schnell schnappe ich sie mir und begutachte sie. Sie ist dünn, aber mit Federn gefüllt, was sie warm macht. Gerade will ich die Frau ansprechen, das ich die Jacke kaufen will, als ein Schrei die Luft zerreisst. «Alle weg! Sofort.» Ein Wächter kommt durch die Gasse in den Markt gerannt. Schüsse sind zu hören. Jetzt bricht der Tumult aus, verschiede Wächter öffnen Geheimgänge, durch welche die Menschenmenge verschwindet. «Gib mir die Jacke, sofort!» Die alte Verkäuferin schaut mich gehetzt an. Statt zu antworten werfe ich ihr fünf Goldstücke zu und renne zu einem der Ausgänge. Durch das Stimmengewirr höre ich die Wächter schreien. «Der nächste Markt in einer Woche am Platz neben dem Fluss!» Dann bin ich in dem schwach beleuchteten Untergang verschwunden. Ich werde angerempelt. Spüre die Panik der anderen, ich aber bin ganz ruhig. Schon so oft habe ich miterlebt, dass der Markt von den Königswächtern gestürmt wird und jedes Mal kam ich davon. Durch den schwach beleuchteten Gang kann ich nur wenig erkennen und lasse mich einfach vom Menschenfluss ins Tageslicht treiben.
Sorry wenn ich ziemlich unregelmässig neue kapis rauflade, aber ich schreibe hauptsächlich an meinem Hauptprojekt aber ich bemühe mich, auch hier immer wieder weiterzuschreiben ;)
--> Dieses Kapitel ist überarbeitet!
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Waldläuferin -Vorläufig abgebrochen-
Fantasy,,Ich habe dir vertraut!'' Schreie ich. Er schaut mich schuldbewusst an. ,,Verstehe doch...'' ,,Nein!'' Unterbreche ich ihn. ,,Ich dachte du hilfst mir!'' Er will etwas erwiedern aber ich werde jetzt richtig wütend. Trauer durchfährt mich. ,,Verschw...