Unendlich (Slow Updates)

KAPITEL 11

Ich sah Doktor Lie ausdruckslos an aber in meinem Inneren musste ich mit mir kämpfen,nicht umzukippen. ,,Sie meinen ich werde dieses Mal nicht überleben?",fragte ich mit brüchiger Stimme. ,,Wir könnten wie beim letzten Mal eine Chemotherapie machen,dann würde alles noch weiter hinausgezögert werden aber du wirst es nicht mehr schaffen.",flüsterte sie. ,,Es tut mir so unendlich leid aber ich kann nichts für dich tun."
,,Darf ich gehen?",fragte ich kaum hörbar. Doktor Lie nickte. Ich sprang von dem Krankenhaus Bett auf und lief so schnell wie möglich nach Hause.

Zu Hause angekommen ging ich ins Bad und starrte mein Spiegelbild an. Eine Chemotherapie...pah! Als würde ich länger leben wollen. Ich enteidete mich und stieg unter die Dusche. Ich schäumte meine Haare ein und vergaß für eine kurze Zeit was eigentlich passiert war. Ein Schluchser überkam mich und ich ließ mich runtergleiten. Am Ende saß ich weinend am Boden und ließ das Wasser einfach über mich hinweglaufen. Ich fühlte mich so einsam und einfach traurig. Ich stieg aus der Dusche heraus und stellte mich wieder vor den Spiegel und betrachtete mich. Ich merkte gar nicht,wie ich den Rasierer von Daniel nahm und an meinen Haaransatz zu platzierte und auf on drückte und dann langsam nach unten fuhr. Ich spürte,wie etwas auf den Boden viel. Dieses Gefühl kannste ich schon es war dieses befreiende Gefühl und doch hatte es etwas dunkles an sich. Das dunkle war der Tot. Ich weiß wie ich mich gefühlt habe,als mir einfach so meine Haare ausgefallen waren. Ich hatte geweint und dachte sie wären für immer verloren,doch dies war nicht so. Ich setzte wieder von vorne an und zog langsam über meine Haare. Die Last wurde weniger und ich spürte nur noch Glück?! Ja es war Glück. Ich war froh,dass es so gekommen war. Alles hatte seinen Grund und dies war die Entscheidung für mich.

Als ich endlich fertig mit meiner 'Frisur' war,bedeckten nur noch Stoppel meinen Kopf. Ich sah verändert aus und doch fühlte ich mich mehr ich. Es war komisch zu beschreiben,doch es war so. Ich zog mich noch schnell an und ging die Treppen hinunter. Meine Mutter hörte ich schon von oben mit dem Geschirr klappern. Als ich unten angekommen war,wollte meine Mum gerade was sagen,als sie zu mir sah und eines der Gläser fallen ließ. Sie sah aus als hätte sie einen Geist gesehen. ,,Was...was hast d...du mit d..deinen Haaren gemacht.",stotterte Mum mit entsetzt,weitaufgerissenen Augen. ,, Ich muss dir was sagen.",sagte ich mit fester Stimme. ,,Ich habe wieder Krebs." Mum sah mich entgeistert an,wechselte dann aber zu Tränen in den Augen. , Du hast wieder K..krebs?",fragte sie mit brüchiger Stimme. Ich nickte stumm und auch mir kamen die Tränen. Sie lief auf mich zu und zog mich in ihre Arme. ,,Wieso muss es dir passieren?",rief sie außer sie und weinte los. Ich konnte auch nicht mehr die Tränen verstecken und musste mit weinen. Wieso musste es mir passieren?

Wir saßen lange auf dem Sofa und sagten nichts. Jeder ging seinen Gedanken nach. Ich fühlte mich wie ein ausgetrockneter Fluss. Ich starrte einfach Löcher in die weiße,kahle Wand. Ich kuschelte mich noch mehr an Mum und drückte sie. ,,Wieso passiert so etwas nur so unschuldigen Kindern?",flüstert Mum kaum merklich. Darauf erwiedere ich:,,Ich weiß es nicht." Mit diesen Worten rappelte ich mich und ging hoch in mein Zimmer. Als ich an dem großen Wandspiegel im Flur vorbei lief,blieb ich abruppt stehen und sah meinen kahlen Kopf an. Aus Reflex führte ich meine Hand zu meinem Kopf um sich zu gehen,dass dort keine langen,
braunen Haare auf mich warten würden. Ich ging schnell weiter in mein Zimmer und dort heil angekommen,schmiss ich mich auf das weiche Bett und schloss die Augen.

Irgendwann war ich wohl eingeschlafen,denn als ich von den Sonnenstrahlen geweckt wurde und meine Augen öffnete blickte ich in zwei weit aufgerissene braune Augen.
,,Wieso hast du das gemacht?"

Tonii007