Kapitel 12

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Clarkes POV

Zwei Wochen waren vergangen, seit Lexa und ich uns gestritten haben. Der Streit selber war etwas, was ich auf keinen Fall wiederholen wollte, aber sich mit ihr zu vertragen war dafür umso besser gewesen. Seit dem Tag war unsere Beziehung auf ein ganz neues Intimitätslevel gerutscht, das ich so noch nie erlebt hatte. Unsere Beziehung profitierte davon aber nur.

Nach der Woche, fernab von New York waren wir wieder in die Stadt zurück gekehrt und gingen unseren üblichen Pflichten nach. Unser Alltag war wieder routiniert: sowohl Lexa, als auch ich hatten wieder Vorlesungen und Lexa nahm zusätzlich einen Aushilfsjob als Kellnerin an, um ein bisschen Geld zu verdienen – was bedeutete, dass ich sie noch weniger sah.

Raven, Octavia und ich verstanden uns besser denn je. Die Woche ohne die beiden hatte mir vor Augen geführt, wie sehr wir zusammengewachsen waren und wir verbrachten fast jeden Tag gemeinsam Zeit, in der wir alles Mögliche taten. Von Shoppen über Kino, bis zu einem Mädchenabend mit einem schönen Weinchen und Kindheitsgeschichten.

Alles in meinem Leben lief eigentlich perfekt. Meinen Freunden zu Hause hatte ich erzählt, dass Lexa und ich eigentlich zusammen waren und sie hatten sich für mich gefreut und sagten mir immer wieder, wie toll Lexa war. Wir hatten sogar schon unser nächstes gemeinsames Treffen geplant und alle wollten unbedingt, dass Lexa auch kommt. Die einzige Sache, über die ich mich beschweren könnte, ist die, dass ich viel zu wenig Zeit mit meiner Freundin verbrachte. Jedes Mal, wenn ich vorschlug etwas gemeinsam zu unternehmen, musste sie arbeiten oder für ihre anstehenden Klausuren lernen. Eigentlich fand ich es bewundernswert, wenn Menschen die Selbstbeherrschung besaßen im ersten Semester für die Uni zu lernen, aber in dem Fall war ich so egoistisch und hätte es lieber gehabt, wenn diese Eigenschaft bei Lexa nicht ganz so ausgeprägt gewesen wäre.

Trotzdem versuchte ich sie in jeder freien Minute zu erwischen und wenn sie bis tief in die Nacht an ihrem Schreibtisch saß und lernte, lag ich in ihrem Bett und wachte nur dann auf, wenn sie endlich beschlossen hatte, für diesen Tag genug getan zu haben und sich zu mir unter die Decke legte.

Es war Samstag, was bedeutete, dass Lexa eine doppelte Schicht im Café übernahm. Raven und Octavia waren bei Finn und Bellamy im Zimmer, also war ich alleine in meinem Zimmer. Manch einer hätte gesagt, dass man die Zeit zum Lernen hätte nutzen können und da wären wir wieder bei Selbstbeherrschung, die mir da fehlte, wo Lexa definitiv zu viel hatte. Außerdem konnte man schon mal die Zeit vergessen, wenn man zum fünften Mal Harry Potter las. Naja, eigentlich waren es nur meine Augen, die die Zeilen entlang wanderten. Die Bedeutung ging irgendwo auf dem Weg zu meinem Gehirn verloren, denn ständig wanderten meine Gedanken zu Lexa und wie sehr ich mir wünschte, dass sie jetzt bei mir wäre.

Ich wusste, dass sie beschäftigt war, weshalb ich wirklich versuchte, sie nicht mit Nachrichten vollzuspamen. Das gelang mir genau eine Stunde, bevor ich unter der brutalsten Folter des 21. Jahrhunderts einknickte. Außerdem ging mir der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass Lexa und ich seit Tage nichts mehr aktiv unternommen hatten.

ICH: Hey Babe :) Ich weiß, dass du wahrscheinlich immer noch arbeitest, aber ich wollte dir nur sagen, dass ich dich vermisse und dass ich dich mal endlich wieder sehen will! Hoffe, dass du einen guten Tag hast.

Einfach und harmlos. Heimlich hoffte ich, dass sie sofort antworten würde, aber ich erwartete es nicht, weil sie ihr Handy während dem Arbeiten eigentlich immer aus hatte. Deshalb war ich umso überraschter, als mein Handy zehn Minuten später auf meinen Tisch vibrierte.

LEXA: Hey :) Ich vermisse dich auch. Hier ist gar nicht so viel los, also habe ich auch nicht so viel zu tun. Zwei Tische oder so sind besetzt. Drei Tage ohne sich sind definitiv zu lang!

ClexaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt