Maja

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Hicks Sicht:

Ich versuchte noch verzweifelt, Ohnezahn aufzufangen, doch es war zu spät. Ich würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Eine Welle der Enttäuschung durchflutete mich. Doch in dem Augenblick schoss etwas Weißes an mir vorbei und fing meinen besten Freund auf. Erleichtert atmete ich aus und folgte dem fremden Drachen. Dieser landete auf einer kleinen Insel und setzte Ohnezahn dort vorsichtig ab. Ich landete neben meinem Freund und beobachtete den anderen Drachen. Er hatte schneeweißes Fell, das am Bauch einen leichten Grauton hatte. Der Drache, nein, halt stopp, die Drachin, hatte außerdem noch gefiederte Flügel und grüne Augen. Statt Rückenzacken hatte sie eine Mähne aus seidigem weißen Fell.() Neugierig sah sie, die noch sehr junge Drachin, mich an. Hatte diese, so unschuldig aussehende, Drachin etwas mit Astrids Entführung zu tun? Sturmpfeil hatte ja gesagt ein fremder, komisch aussehender, Drache habe Astrid verschleppt. Aber mein Gegenüber sah nicht wie eine bösartige Entführerin aus. Aber der Schein konnte ja auch trüben. Sie schien so nett und schließlich hatte sie Ohnezahn gerettet. Da ich ihr ja nicht einfach so vertrauen konnte, sagte ich:

„Hallo, ich bin Schattenschwinge und das ist Dorin. Danke für deine Hilfe. Ich hätte es nicht mehr rechtzeitig geschafft."

„Ich bin Maja und ich habe euch gerne geholfen. Wollt ihr mit kommen. Meine Familie ist sehr nett und ihr könnt sicher über Nacht bleiben. Was wollt ihr eigentlich hier? Hier kommen nur selten Besucher vorbei." meinte die Drachin.

Ich war erstaunt, dass Maja, die so weit abgeschieden lebte, der menschlichen Sprache mächtig war. Und das sogar sehr gut. Ich konnte Maja an den Augen ablesen, dass es keine Falle, sondern einfach nur ein freundliches Angebot gewesen war. Also ließ ich Ohnezahn aufsteigen und folgte ihr. Wir flogen durch ein Felsenlabyrinth, ähnlich wie das in Berk. Dann landeten wir auf einem Felsen. Maja ging voraus und führte uns zu einem großen Felsen, der mit Flechten und anderem Grünzeug bewachsen war. Sie ging um den Felsen herum und war verschwunden. Erstaunt blickte ich mich um, aber ich konnte sie nicht entdecken. Da deutete Ohnezahn plötzlich auf den Felsen. Ich Trottel. Darauf, dass der Felsen ein versteckter Eingang war, hätte ich selbst kommen können. Ich trat in den Gang, den der starke Bewuchs vor unerwünschten Besuchern schützte. Und da stand Maja und grinste mich an.

„Ihn habt den Eingang schneller gefunden als gedacht. Ihr seid würdig mir zu folgen. Kommt mit."

Ohnezahn stieg von meinem Rücken und ging neben mir her. Der Weg ging abwärts und noch tiefer in den Berg hinein. Nach kurzer Zeit sah ich ein Licht am Ende des Ganges. Ein so helles Licht, mitten in einem Berg? Was uns da wohl erwartete? Der Gang mündete in eine Höhle, die in der Decke mehrere Löcher hatte, durch die Tageslicht hineinschien. Begrüßt wurden wir von ein paar anderen Drachen. Darunter waren ein Nadder, zwei Albträume, ein Gronkel und noch ein paar von derselben Rasse wie Maja. Erstaunt stellte ich fest, dass das hier ein bunt gemischter Haufen, von allen möglichen Drachenrassen, war.


Verkehrte Welt 1 - Die Kinder des Himmels [Httyd/Drachenzähmen leicht gemacht]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt