Kapitel 2

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Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus. ~ Marie Freifrau

*

"Sie wird es bald erfahren. Egal was du alles dagegen machst. Bald ist sie so wie wir." - "Genau das versuche ich die ganze Zeit zu Verhindern. Sonst findet er sie noch." - "Denkst du das weiß ich nicht. Doch du kannst ihr nicht ewig sagen das sie nur einen Kreislaufzusammenbruch hat." - " Ich weiß doch sie ist noch nicht soweit." - "Sie ist schon sei zwei Jahren soweit. Du bist es noch nicht."

Erschrocken riss ich meine Augen auf. "Was?", murmelte ich leise zu mir selbst. War das eine Erinnerung? Vorsichtig stand ich auf und lief ans Fenster. Draußen war es schon hell. Ein schneller Blick auf die Uhr verriet mir das es gerade mal halb 8 ist. Seufzend ging ich ins Bad um mich erstmal zu duschen. Anschließend zu meinem Kleiderschrank. ich entschied mich für eine schwarze Skinny - Jeans mit einem schlichten weißen Pullover. Schminken tat ich nie, da ich meine Zeit nicht damit verschwende um hübscher auszusehen. Was ich eh nicht bin. Ich bin ich. Auch ohn Make-up. Zufrieden mit meinem Aussehen, nahm ich ein Rucksack und lief ich in die Küche, wo ich überraschenderweise meinen Vater vorfand. "Morgen Dad." - "Morgen Schatz. Hast du heute was vor?" Mit einem Lächeln trank er einen weiteren Schluck von seinem Vater. "Dad. Heute ist mein erster Schultag." Kopfschüttelnd nahm ich mir etwas zu trinken und essen. Packte es in mein Tasche und sah abwartend zu meinen Vater der mich verwirrt ansah. "Kommst du jetzt." Immer noch mit verwirrten Blick sah er zu mir. "Du wolltest mich fahren.", erinnerte ich ihn. Blitzartig stand er auf und lief ohne weiteres an mir vorbei in sein Auto. Seufzend folgte ich ihm.

Während der Autofahrt hing ich mal wieder in meiner Gedankenwelt. Besser gesagt an meinen Traum. Was bedeutet er? Oder was meinte die Person in meinem Traum mit 'Sie wird bald so sein wie wir? Mal ganz davon abgesehen das ich nicht weiß wer mit 'Sie' gemeint ist. Innerlich seufzend sah ich aus dem Fenster wo man schon von weitem meine neue Schule sah.

Hoffentlich wird dort alles besser.

Nachdem Mein Vater dann mich an der Schule raus ließ, versuchte ich so unauffällig, so unauffällig wie es als neue halt geht, in die Schule zu gehen. Jedoch spürte ich jeden neugierigen Blick auf mir.

Drinnen in der Schule lief ich den noch leeren Flur entlang zum Sekteriat, dass zu meinem Glück schnell zu finden ist. Im Sekteriat gab mir eine kleine, etwas ältere Frau meine Spintnummer und meinen Stundenplan. Mit einem knappen 'Danke' verabschiedete ich mich und lief zu, besser gesagt suchte, meinen Spind. Endlich gefunden kramte ich meinen Code und meinen Stundenplan aus der Tasche um mein Fach für die jetzige Stunde raus zu holen. Doch an meinem Spind wurde mir erst recht bewusst das es nicht besser werden würde. Bestimmt werde ich gleich im Klassenzimmer umkippen. Und es fängt wieder von vorne an. Frustiert lehnte ich mich an den Spind. Entweder ich geh jetzt in den Unerricht, stelle mich vor, riskiere somit das ich wider umkippe oder ich renne vor meinen Problemen weg. Ich schaff das nicht noch mal. Deswegen nahm ich meine Tasche und rannte weg. Weg von dem Spind. Weg von der Schule. Weg von meinen Problemen.

Draußen vor der Schule waren nur noch wenige Schüler, da in wenigen Minuten die Schule beginnt. Ohne weiter darüber nachzudenken lief ich in den Wald. Komischerweise war der Wald an Rand der Schule wie bei uns am Haus. Nur dort konnte ich mich beruhigen. Innerlich wusste ich es. Woher keine Ahnung. Je mehr ich in den Wald lief so sicherer fühlte ich mich. Ich spürte wie alles in mir ruhiger wurde. Früher gab es nie ein Ort wo ich mich beruhigen konnte. Noch nicht inmal in meinem Zimmer.

Nach einer Weile blieb ich irgenwo mitten im nirgendwo stehen. Rings um mich herum Bäume. Nur Bäume. Doch ich fühlte mich wohl. Endlich hatte ich einen Rückziehort für mich gefunden. Tief Luft holend lehnte ich mich an den naheliegenden Baum und sah in den Himmel. Hier konnte ich alles vergessen. Doch die Ruhe blieb nicht lange. Etwas enfernt von mir hörte ich etwas rascheln. Ich konnte mich auch geirrt haben, aber dann hörte ich es wieder. Schnell rappelte ich mich auf. "Nur schnell weg." ,dachte ich und seufzte. "Mal wieder rannte ich weg. wie heute morgen. Nein. Jetzt nicht. Ich war zuerst hier also kann ich auch solange bleiben wie ich möchte."

Ein Knurren rieß mich aus meiner Entscheidung. Moment...ein Knurren? Hektisch sah ich mich überall um. Doch da war nichts. Irgendwie erinnerte mich das stark an gestern. Genauer sah ich um mich. Doch die schneeweißen Augen sah ich nicht. Ein letzes mal wie gestern sah ich um mich. Dann sah ich sie. Die schneeweißen Augen. Direkt mir gegenüber. Immer näher kamen sie mir. Bis sie nur noch paar meter vor menem Gesicht entfernt waren. Vorsichtig sah ich mir den Rest des dazugehörigen Körpers von den Schneeweißen Augen. Ein schwarzer Wolf. Es ist ein schwarzer Wolf der direkt vor mit seinen schneeweißen Augen steht. Komischerweiße hatte ich keine Angst. Im Gegenteil ich war ehe neugierig. Zögernd näherte ich mich dem Wolf und streckte ihm meine Hand aus. Er jedoch betrachtete meine Hand skeptisch und legte den Kopf schief. Bevor ich auch nurnoch ein Schritt näher kam, schwankte meine Welt. "Nein.", flüstere ich heiser, "Nicht schon wieder." Das nächste war ein Schmerzensschrei der über meine Lippen kam, bevor ich auf den Boden fiel. Stumm liefen mir Tränen über die Wange. Die Schmerzen sind zu stark. Japsend versuchte ich Luft zu holen, was wieder zu einem Schrei wurde aus Schmerz. Das letzte was ich mitbekam war wie der Wolf zu mir gerannt kam. Dann verlor ich mein Bewusstsein.

*

Hoffe es gefällt euch. :)

Und wenn ihr verbesserungs Vorschläge hättet wäre es nett wenn ihr mir die sagen würdet. Und wenn ich Fehler irgendwo im Kapitel haben dann mir Bescheid geben.

Das Wolfsmädchen #CA19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt