Kapitel 6

234 5 0
                                    

Als nach dem Bad dann auch Helene aufkreuzte, föhnte Marisa meine Haare, Mary holte passende Schuhe zum Kleid und Helen trocknete mich ab. Als die Prozedur durch war, wurden meine Haare unspektakulär hochgesteckt und mein Gesicht bekam auch nur wenig Schminke ab. Glück für mich, denn ich mochte nicht viel Schminke und könnte auf die auch eine Woche lang verzichten. Den letzten Schritt übernahm Helen, sie half mir dabei, in das hellgrüne Kleid zu schlüpfen. Es hatte transparente Ärmel, die Fledermaus-artig am Gürtel des Kleides festgemacht wurden, den Stoff des Ärmels nach oben hin angenäht, und in einem Ring am Finger endete. Es war knielang und hatte einen Reifrock von 1,50m Durchmesser, der erstaunlich klein war, als ich es anzog. Abwesend bewunderte ich die kleinen grünen Perlen, die am Saum des Rockes und im Ausschnitt aufgenäht waren. Danach stieg ich, wieder klar im Kopf, in die grünen High Heels, die mir Marisa reichte. Auch den Schmuck wählte ich dezent, kleine grüne Perlen baumelten von meinen Ohren hinab und auch um meinen Arm trug ich ein Kettchen aus grünen Perlen. Im Gesamtpaket sah ich hübsch aus, hübscher als ich es mir je erträumen hätte können. Meine Zofen applaudierten und meinten, ich sähe perfekt für heute aus. Dann führten sie mich zur Treppe, und als ich die hinunter stöckelte, bemerkte ich, dass alle anderen Mädchen auf mich warteten. Als ein Mädchen, dass ich nicht kannte, mich angiftete, warum ich denn so spät sei, hatte ich nur geantwortet: "Das Beste kommt eben zum Schluss, Süße.", und war zu Rose gegangen, die sie immer fabelhaft aussah. Sie trug ein rosa Abendkleid mit vereinzelten Blumen, dass etwa nach dem Knie einen Riss, der mit gerafftem Tüll ausgefüllt war. Das Highlight des Kleides waren zwei Rosa Seidenbänder, die mithilfe einer Brosche im Ausschnitt des Kleides festgesteckt waren. Neben ihr fühlte ich mich Kleinkind-mäßig, denn sie hatte ihre Haare auf einer Seite offen gelassen, die andere Seite mit Cornrows hochgeflogen. Es sah cooler aus als mein Look. Viel cooler, fand ich. "Kompliment, Lilia. Dein Kleid ist wunderschön!", meinte auf einmal Rose. Verwundert sah ich hoch. Diejenige mit dem perfekten Kleid machte mir ein Kompliment wegen des Kleides? Wow! "Danke.", murmelte ich verlegen und Rose gab mir einen Stoß. Dein Kleid passt wenigstens zu dir - vernünftig sieht es wegen der Farbe aus und unauffällig, wegen der eintönigen Farbe. Mich haben sie in ein glamouröses Kleid gesteckt, dass nicht zu mir passt, weil es zu rosa ist.", sprach Rose und ich hörte ihr zu. Schließlich nickte ich. "Dafür sieht deine Frisur Klasse aus - es macht das Kleid und dein Auftreten etwas wilder.", aber Rose nickte. "Durch deine Frisur bringst du das zauberhafte Kleid in Geltung und das macht sich zur Kleiderkönigin heute!", sagte Rose und die meisten Mädchen nickten zustimmend- aber die Minen dabei waren unterschiedlich. Manche waren wütend, manche bewundernd - eine kunterbunte Mischung, die mir gefiel. Lächelnd nahm ich die inoffizielle Auszeichnung an und dann gingen wir zum Frühstück.

Selection - Die Chance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt