Heimkehr

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„Lady Sansa. Es ist mir eine Ehre", mit diesen Worten begrüßt mich Ramsay Bolton als ich in Winterfell ankomme. Ich neige den Kopf und schenke ihm ein schüchternes Lächeln. Seine kalten blauen Augen mustern mich neugierig und als er sein falsches Lächeln aufsetzt, läuft mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Ich habe schon einiges vom Bastard aus dem Norden gehört und weiß, dass ich mich vor ihm hüten muss. Baelish hatte die Idee mich mit Lord Boltons Sohn zu verheiraten. Zuerst weigerte ich mich, doch seine Argumente waren gut. Ich wollte Rache für das was Roose Bolton meiner Familie angetan hatte und da ich keine Armee besitze, muss ich einen anderen Weg finden. Natürlich war mir bewusst, dass dies kein leichter Weg sein würde. Wie schlimm kann Ramsay Bolton schon sein, wenn man Joffrey Baratheon überlebt hat.

Ramsay hält mir seinen Arm hin und harke mich bei ihm ein. Wir gehen alle gemeinsam in den großen Speisesaal um die bevorstehende Hochzeit und meine Ankunft gebührend zu feiern. „Habe ich schon erwähnt, wie wunderschön ihr seid Mylady", raunt Ramsay in mein Ohr. Ich zwinge mich zu einem Lächeln und senke dankbar den Kopf. „Ich hörte ihr liebt die Jagd. Was war euer größter Fang." Ich frage aus reiner Höflichkeit. Mich hat die Jagd und das Tamtam darum nie wirklich interessiert. „Ihr Mylady",  lächelt mich Ramsay eiskalt an. Ich verschlucke mich fast an meinem Wein, als ich die Antwort höre. Geschockt schau ich ihn an. Mein Entsetzen scheint ihn zu erheitern, denn er lehnt sich belustig zurück und setzt sein unheimliches Lächeln auf. Ich atme tief ein und überspiele meine Angst mit einen bittersüßen Lächeln. Ich habe keine große Lust mich weiter mit Ramsay zu quälen und lasse meinen Blick durch den Raum schweifen. „Auf der Suche nach einem neuen Gesprächspartner?" säuselt der Bastard. „Wieso? Sollte ich leicht?" frage ich zurück. Er lächelt und schüttelt nur den Kopf währenddessen er seine Hand auf meinen Schoß gleiten lässt. Völlig überrascht von dieser Berührung schnappe ich nach Luft. Seine Finger krallen sich schmerzhaft in meinen Schenkel, als er sich näher beugt. „Ich gehört mir Lady Sansa und ich hoffe für euch, dass ihr das schnell begreift. Ich teile nicht." Ich schlucke und versuche zu Lächeln, doch irgendwie habe ich meine Kraft für heute schon aufgebraucht. „Wenn ihr mich entschuldigt, dann würde ich mich gerne zurückziehen." Mit diesen Worten stand ich auf, um zu meinem alten Zimmer zu gelangen.

Kaum hatte ich die Tür hinter mir verschlossen, lasse ich mich auf den Boden gleiten. Alles ist noch so, wie ich es verlassen habe. Die Erinnerungen schmerzen, denn damals war noch alles okay und in Ordnung. Ich öffne meinen geflochtenen Zopf und entwirre meine Haare. Ich stehe auf, um meine Haare zu kämmen. Ich gehe zu meiner Kommode und streife über die Stickereien, die ich bei meiner Abreise zurückgelassen habe. Aus der Lade nehme ich meine Bürste und beginne meine Haare glattzustreichen. Ich kann es kaum erwarten morgen ein Bad zu nehmen und die dunkle Farbe hinaus zu waschen. Ich wünschte ich wäre damals nicht so versessen darauf gewesen Prinz Joffrey zu heiraten und nach Königsmund zu gehen. Ich öffne mein Kleid um mich zu entkleiden und mich endlich meinen Korsett zu entledigen. Früher liebte ich schöne Kleider und alles was eng war und eine gute Figur machte, doch jetzt bin ich froh wieder atmen zu können. Ich lege alles schön ordentlich zu Seite und betrachte mich. Ich wirke dünn und zerbrechlich. Ich habe viel abgenommen seit dem ich Winterfell verlassen habe. Ich streiche vorsichtig über meinen Körper. Wie würde Ramsay wohl in unseren Hochzeitnacht sein. Auch wenn ich stark und eine Kämpferin bin, in dem einen Punkt hab ich eine riesen Angst. Lord Tyrion hatte mich nie angefasst, er respektierte meinen Wunsch und dafür bin ich ihn sehr dankbar. Doch Ramsay ist kein Gentleman, im Gegenteil, er wird sich nehmen was er will. Baelish hatte versucht mir ein paar Tipps zu geben, doch es war mir zu peinlich darüber zu sprechen. Frustriert setze ich mich auf mein Bett und versuche mich daran zu erinnern, wie ich einmal in einem Bordell von Kleinfinger war. Die Mädchen ergriffen stets die Führung und bestimmten die Situation. Dies wird mir leider nicht viel weiterhelfen. Ich schätze Ramsay nicht als eine Person ein, die gerne die Zügel aus der Hand gibt. Geschweige denn habe ich irgendeine Erfahrung um die Dominate zu sein. Ich lasse mich zurückfallen und beschließe vorerst nicht an das unschöne Ereignis zu denken, welches mir bevorsteht.

Ich fahre erschrocken hoch, als plötzlich die Tür zu meinem Gemach aufgerissen wird. Schnell packe ich die nächstgelegene Decke, um mich zu bedecken. Vor mir steht Ramsay und in seinen Augen flackert eine tiefe, furchteinflößende Lust. „Mylady", beginnt er und nähert sich, wie ein Tier seiner Beute. „Ich hasse es allein gelassen zu werden. Vor allem wenn ich etwas so sehr begehre." Mein Herz pocht wie wild, als er seinen Mantel auf dem Boden fallen lässt und mich mit einem festen Griff hochzieht. Die Decke die ich mir gerade noch zum Schutz vor meinen Körper gezogen habe, fällt lautlos auf den Boden. Ramsay umschlingt mit einer Hand meine Hüfte und mit der anderen fährt er mir unter das Kinn. Er hebt meinen Kopf und blickt mir mit seinen blauen Augen tief in meine Seele. „Ihr gehört mir Lady Sansa." Als wäre ich nicht schon unter Spannung genug, rauben mir diese Worte den Atem. Gierig presst er seine Lippen auf meine und bittet mit seiner Zunge um Einlass. Ich öffne meinen Mund und seine Zunge erkundet gierig meine. Keuchend löse ich den Kuss. „Ich wusste ja nicht, dass ihr so unschuldig seid". Zum ersten Mal klingt er fast zärtlich als mit seinen Fingern meinen Hals entlangfährt. „Wir werden noch viel Spaß gemeinsam haben". Kaum hat er es ausgesprochen, war jeder Funken von Zärtlichkeit verflogen und das grausame Biest ist wieder zurückgekehrt. Er drückt gewaltvoll seinen Körper gegen meinen und ich kann durch mein dünnes Hemd seine Erregung spüren. Qualvoll langsam lässt er seine Finger über meine Schulter bis zu meinem Schlüsselbein streifen. Ich lächelt genüsslich, als er meine harten Nippel durch den Stoff schimmern sieht. Ich schlucke. Noch nie war ich so erregt. Ich kann das Verlangen zwischen meinen Beinen spüren und am liebsten würde ich dem nachgeben, aber ich muss standhaft bleiben. „Ich weiß, dass du es willst", flüstert Ramsay an mein Ohr, als er den kleinen Widerstand meinerseits wahrnimmt. Ganz langsam streichle ich ihn über seine Brust. Er ist stark und kräftig. Energisch gehe ich ein paar Schritte vorwärts und drücke ihn schließlich an die Wand. Überrascht von meinem Manöver weiten sich seine Augen. Ich drücke mich gegen ihn und wandere mit meiner Hand von seinem Oberkörper bis zu seinem besten Stück. Kurz bevor ich es erreiche halte ich inne. Meine innere Göttin freut sich riesig als ich bemerke wie seine Lust immer mehr zunimmt und er komplett perplex zu seien scheint. „Ich wünsche euch eine Gute Nacht Mylord." Mit diesen Worten schiebe ich den immer noch verwunderten Ramsay aus der Tür. Kaum hab ich sie geschlossen atme ich tief aus. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit meinen Verhalten zu weit gegangen bin. Ich gehe ins Bett und beschließe dies am nächsten Tag anhand seiner Reaktion herauszufinden.

Rache ist süß - Ramsay Bolton und Sansa Stark Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt