Zwei Leben

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Ich habe einen schönen Tag mit Liv verbracht. Die gesamte Nacht hindurch habe ich lauter Ideen für einen Song gehabt und daran gearbeitet. Sie flogen mir nur zu, der Text, die Melodie, einfach alles.

Nachdem ich ihn Joe und Kevin vorgespielt habe, sind sie zu Dad gerannt und auch ihm gefiel der neue Song. Dabei dachte ich die ganze Zeit an die Zugabe, an den Kuss, den Liv mir geschenkt hat. Dieses Lied sollte ihr gewidmet werden, leider nur in meinem Herzen. Öffentlich werde ich es nie machen dürfen, denn ich habe einen Eid schwören müssen, mich die nächsten zwei Jahre ganz der Musik zu widmen. Kein Mädchen soll uns im Weg stehen, haben wir gesagt. Dazu stehen unsere Fans lieber auf Single Rockstars, als auf vergebene. Was ich ihnen auch nicht verüble, interessanter sind wir so schon. Es ist schwieriger jemanden vergebenden anzuhimmeln, als jemand der noch die große Liebe sucht, darüber Songs schreibt und sie vor Millionen kreischenden Teenies vorzutragen.

Genau das macht mich und meine Brüder aus. Zumindest so steht es in den unzähligen Zeitschriften, die Joe jeden Tag liest. Wir sind eine ganz normale Brüderrock Band, wie damals, als wir in der Garage angefangen haben. Wir haben wie jeder andere auch, Rückschläge im Leben, Liebeskummer, über die wir Lieder verfassen. Aber der Schein trügt, wie so oft.

Wie gern würde ich Liv einmal nach mir Zuhause einladen. Ihr meine Gitarren Sammlung zeigen, die Geschichten über sie erzählen, die jede einzelne für mich wertvoll macht. Ich stelle mir vor, wie Liv neben mir sitzt, unsere Körper berühren sich nur ganz leicht, so leicht, dass sie sich nicht unwohl fühlt. Sie würde mich mit ihren tollen Augen anstarren, ohne das ich mich wirklich beobachtet fühle. Ich weiß, das viele ihrer Blicke scheinen, als würden sie durch mit durchgehen, aber in Wirklichkeit, schaut sie in meine Seele. Tief, so tief, weswegen sie von vielen Menschen sofort abgetan ist. Aber das würde nicht erklären wieso sie meine Anwesenheit duldet, wir sind vollkommen anders. Zumindest unsere Leben. Mein Tag ist durchgeplant, ich stehe jeden Tag im Rampenlicht, bekomme immer Beachtung und erhalte jeden Wunsch. Sie aber lebt in den Tag hinein, ohne jegliche Wertschätzung, andere schauen sie schräg an, ohne sich Gedanken zu machen was in ihr vorgeht. Sie hat mir erzählt, dass sie den ganzen Tag darauf wartet, wieder zu Bett gehen zu können. Sie ist etwas Besonderes, dass weiß sie genau. Jedoch fasst sie es negativ auf, ich aber finde Livs Art nicht nur anziehend und interessant, in ihrer Umgebung fühle ich mich anders. Fast schwerelos. Es fing damit an, das sie mich für einen Karaoke Sänger gehalten hat. Es ist selten, dass mich ein Teenager nicht erkennt. Sie hat die Zeit im Krankenhaus erträglich gemacht, trotz der ganzen Geschenke und dem Luxus der mir zu Teil wurde. Sie gab mir ein bisschen Normalität. Ich kann bei ihr sein, wie ich eigentlich bin, zurückhaltend, schüchtern aber auch nachdenklich. Auf der Bühne trage ich helle, enge, zerrisseneKlamotten. Als würde die Kleidung meinen Gesang ausmachen. Bei Interviews lache ich viel, scherze mit den Moderatoren und schwärme über das Aussehen anderer Teeniestars. Als sollte niemand erfahren wie ich wirklich bin. Immerhin darf ich niemanden erzählen an was ich Erkrankt bin, es geht niemanden was an, was für ganz normale Probleme der stille Nicholas Jonas in seiner Freizeit hat. Lediglich Nick Jonas darf auf die Bühne, der Mädchenschwarm, der Rockstar, der in seiner Freizeit nur schick angezogen ist und neue Songs schreibt. Dieser und kein anderer darf existieren. Und nur der stille Nicholas darf Liv treffen, und diese Zeit ist seit diesem neuen Song beendet. Dem Song, der Liv gewidmet ist, meinem Leben.

Be different (Nick JONAS) *beendet* Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt