1. Kapitel

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Kracks Fluchend drehte sich John auf dem Boden von mir weg. "Ahh.. Fuck!", stöhnte er auf, als er sich an seine Nase fasste, die langsam anschwoll. Ich ignorierte seinen Kommentar und knurrte "Verschwinde! Jetzt!". Seine Leute halfen ihm auf und ich schrie an sie alle gewandt "Ihr alle!". Ohne mir den Rücken zuzuwenden verließen sie die Bar. John wurde von zwei unverletzten getragen und sobald sich die Tür schloss begannen wir zu jubeln. Es war zwar nur ein kleiner Sieg über unsere Gegner-Gang, aber immerhin ein Sieg.
Ich lief zurück zur Bar, nahm mein Glas, was ich dort abgestellt hatte bevor ich von John so gereizt wurde, dass ich ihm eine reinhaute und rief "Auf uns!". "Auf uns!", schrien meine Leute und die Party ging weiter.

John schaffte es immer wieder mich auf die Palme zu bringen. Dass er mal wieder mit seinen Leuten in unserer Stammkneipe auftauchte war schon pure Provokation, als er sich dann auch noch wie der Allergrößte aufführte, war mir der Kragen geplatzt. "Dem hast du's aber gezeigt.", riss mich Jeremy aus meinen Gedanken. "Das hier ist unser Revier und das muss er langsam checken.". Jer lachte und wir gingen wieder auf die Tanzfläche.

"Hast du eigentlich schon Antworten auf das Stellenangebot bekommen?", wollte Jer wissen als wir uns die nächste Runde an der Bar holten. "Erst ein paar Tausend", scherzte ich und verdrehte die Augen. Jer klopfte mir aufmunternd auf die Schulter und meinte "Das wird schon, Alter." "Ja, ich habe ja sonst nichts zu tun." "Kommst du eigentlich morgen schon früher?", hakte ich nach. Ich würde morgen endlich bei meinen Eltern ausziehen, das war längst überfällig. "Klar, habe ich doch gesagt." "Danke Bro" "Kein Problem."

Ich wurde irgendwann spät in der Nacht von meinem Fahrer abgeholt, der mich nach Hause brachte. Ich fühlte mich wieder wie ein kleiner Junge, als ich meinen Vater im dunklen Wohnzimmer auf dem Sofa sitzen saß. Als ich das Licht einschaltete blinzelte er nicht einmal. "Warst du wieder feiern?", wollte er wissen. "Ja, die 'Red Hells' sind auch aufgetaucht, aber wir konnten sie vertreiben. Und für den nächsten Fight haben alle bereits gut trainiert.", rechtfertigte ich mich. "Das will ich hoffen. Ich möchte euch endlich unangefochten an der Spitze sehen.", mit diesen Worten verschwand er nach oben. Ich hatte nicht nur die Firma, sondern auch die Gang von meinem Vater übernommen. Und obwohl ich die Gang zur gefürchteten der Stadt gemacht habe, war er nicht zufrieden. Grund dafür waren die 'Red Hells'. Wir konnten bisher noch keinen nennenswerten Sieg über sie erringen und teilten uns somit den Rang als gefürchtetste Gang mit ihnen. Auch dass unsere Firma immer noch mit der von John konkurriert, ging ihm gegen den Strich.

Am nächsten Morgen (Sonntag):
Mein Wecker riss mich viel zu früh aus dem Schlaf. Stöhnend stand ich auf und zog mir irgendwelche Klamotten die noch rumlagen über. Ich würde sie eh beim Umzug heute vollschwitzen, also war es egal. Im Nachhinein bereute ich es die Jungs so früh herbestellt zu haben, aber wir mussten später noch trainieren. Die neuen Möbel waren zum Glück schon in meinem Haus und da wir seit neustem selbst für unsere Firma ausgelieferten, musste ich nicht einmal einen Umzugswagen bestellen, sondern konnte einfach einen unserer Leiferwagen nehmen.

Gähnend schlurfte ich ins Bad und wusch erstmals mein Gesicht um wach zu werden. Gerade als ich zum Handtuch griff klingelte es. Mist, ich war nicht mal ansatzweise fertig. Ich wischte einmal über mein Gesicht, sprintete dann runter und öffnete Jer die Tür. Wir begrüßten uns und gingen erstmal in die Küche, wo ich ihm etwas zu trinken anbot. "Und, freust du dich, endlich frei?", wollte Jer wissen. "Ja, ich kann es kaum erwarten! Nicht mehr jeden Tag diese nervigen Fragen: Wie läuft es in der Gang? Was macht die Firma? Warum seid ihr noch nicht unangefochten an der Spitze?", äffte ich meinen Vater nach, der mich plötzlich wie auf Kommando rief. *Mist! Hoffentlich hat er nichts gehört.*

Schnell lief ich ins Wohnzimmer, wo mein Vater schon auf mich wartete. Bervor er etwas sagen konnte, klingelte es erneut. Das mussten meine Jungs sein "Nick, was soll das? Das ist jetzt schon das zweite Mal heute, deine Mutter und ich sind bald aus dem Bett gefallen.", schnautzte er mich an. "Sorry, aber ich hab keinen Bock meine ganzen Sachen alleine zu schleppen.", antwortete ich ihm. "Und was ist mit dem Training?", keifte er weiter. Oh man, wie froh ich war endlich hier raus zu sein. "Das machen wir später, außerdem werden wir beim schleppen genug schwitzen.", gab ich zurück und ging dann zur Tür um meine Jungs rein zu lassen. Dass ich noch bei meinen Eltern wohnte war der einzige Grund für sie nicht Sturm zu klingeln oder gegen die Tür zu poltern, weil ich nicht direkt aufmachte. Das würde sich in meinem neuen Haus ändern, aber damit würde ich gut zurecht kommen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 05, 2020 ⏰

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Fight for your love, BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt