Ich war müde. Ich saß mit meiner besten Freundin Carina im Kino. Sie hatte mich zu einem Liebesfilm Die Sonne wacht über uns! eingeladen. Mann war der langweilig. Ich musste mich entscheiden, entweder täuschte ich vor aufs Klo gehen zu wollen, oder ich wäre eingeschlafen. Also flüsterte ich ihr zu: "Ich geh schnell für kleine Mädchen" und eilte davon. Als ich dann den Kinosaal verließ, stieß ein Junge gegen mich und lächelte mich an und sagte: "Tut mir leid, ich hab dich nicht gesehen" Der Film, den er schaute, war schon aus und seine Freunde gingen schon in Richtung Ausgang und einer rief: "Alex! Komm wir wollen gehen!" Er verabschiedete sich mit einem Handzeichen und lächelte dabei. Ich lächelte auch, nur wusste ich das nicht. Dann ging ich zurück in den Kinosaal. Als ich mich auf meinen Platz setze, gingen die Lichter an und der Film war aus. In diesem Moment war ich überglücklich. Ich verließ mit Carina den Saal und meine Mutter kam uns abholen. Zuhause warf ich mich ins Bett und schlief sofort ein, denn es war schon spät am Abend. Ich träumte von mir und Alex, wie wir uns nochmal begegneten und wir uns leidenschaftlich küssten. Doch dann wachte ich auf und dachte, Warum können Träume nie wahr werden! Es war Samstag, Gott sei Dank, denn diese Woche war der reinste Horror, bis auf gestern. Ich ging frühstücken und saß gegenüber meiner Mutter. Sie erzählte mir was wir heute vorhaben: "Die Wäsche muss gebügelt werden und dann darfst du zu einer Freundin wenn du willst." Nachdem ich die Wäsche bügelte, ging ich zu Carina. Ich erzählte ihr nichts von der Begegnung mit Alex. Carina fing plötzlich zu lachen an und umarmte mich und sagte grinsend: "Ich habe einen Freund. Sein Name ist Max und ich bin so verliebt!" "Oh ich freu mich so für dich!", antwortete ich. Ich tat so als wäre ich glücklich, was ich aber nicht war, weil ich traurig war. Ich war traurig, weil ich Alex wohl nie wieder sehen werde. Wir redeten noch ein bisschen und als ich auf die Uhr schaute, war es schon 18 Uhr und ich musste nach Hause. Mama holte mich ab und Sonntag hatte ich den ganzen Tag geschlafen, weil ich Samstag Abend noch einen Film geguckt habe. Irgendwann um 24 Uhr verschlief ich, vielleicht auch um 2 Uhr. Keine Ahnung wie spät es war. Auf jeden Fall wachte ich um Fünf Uhr nachmittags auf und machte alles für die Schule fertig. Ich freute mich überhaupt nicht auf die Schule. Am Montag Deutsch Schularbeit, am Dienstag Mathe Test, am Mittwoch bis halb sechs Schule, am Donnerstag auch so lang Schule und am Freitag Englisch Schularbeit.
Die Woche verging Gott sei Dank sehr schnell und es war schon Donnerstag Abend. Am Morgen stand ich auf, frühstückte, zog mich an und ging zur Bushaltestelle. Ich setzte mich in der Klasse auf meinen Platz und plötzlich rannte Carina auf mich zu und sagte: "Morgen steigt eine Party bei Sarah, wo wir eingeladen sind. Kommst mit?" "Ja, klar!", gab ich zur Antwort.
Es war Samstag!, der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging, als ich aufstand. Ich ging zu Carina. Mit ihr machte ich mich für die Party am Abend fertig. Aber davor schauten wir uns noch einen Liebesfilm an.
Der Film war aus und wir gingen zu der Party. Als wir dort ankamen, hatte ich noch sehr gute Laune und tanzte noch aber desto später es wurde, desto mehr hatte ich keine Lust mehr zu tanzen und setzte mich auf die Couch, die an der Wand des Raumes stand. Doch so gegen 22 Uhr klopfte es an der Tür und Sarah öffnete die Tür. Zuerst wagte ich keinen Blick zur Tür, doch dann, als ich diese Stimme, die ich im Kino schon mal gehört habe, hörte, schaute ich schnell zur Tür und sah ihn, Alex, der hübsche und scharfe Junge vom Kino! Ich sank den Kopf so schnell wie möglich und schaute am Ausschnitt meines hellblauen kurzen Kleides vorbei. Er setzte sich gegenüber von mir, am anderen Ende des Raumes, hin. Ich sah ihn an. Als er mich dann auch ansah, schweifte mein Blick schnell zu Boden. Zuerst schaute er etwas verwirrt, doch dann stand er auf und ging in die Küche. Die Tränen kamen mir schon in die Augen, aber dann kam er mit zwei Gläser Wasser direkt auf mich zu. Meine Traurigkeit war schnell verflogen. Nach wie vor schaute ich zu Boden. Mein Herz raste. Erst als er "Hi!" sagte, sah ich zu ihm hoch. Seine Stimme, so zart und weich wie wundervoll gespielte Klaviertöne. Seine Augen, so leutend schön wie Sterne. Er setzte sich neben mich und gab mir das Glas. Dabei streiften unsere Finger. Mein Herz scheinte zu explodieren. Leise bedankte ich mich und verriet ihn meinen Namen. Peinliches Schweigen trat auf. Er näherte sich mir. Er berührte sanft meine Hand, wie wenn ein kuscheliger Stoff auf ihr liegen würde. Er kam mir näher und näher. Doch dann, plötzlich, leutete sein Telefon. Er stand auf, und redete mit seiner Mutter. Zuerst war sein Gesichtsausdruck fröhlich, doch es wurde von Wort zu Wort trauriger. Er legte auf, schrieb etwas auf einen Zettel und gab ihn mir. Seine Nummer. Er ging leise aus dem Haus. Das wars dann auch schon mit dem Abend, denn kurz nachdem er ging, ging auch ich. Am nächsten Morgen wachte ich auf. Mit einem Zettel in der Hand. Seine Nummer. Es war kein Traum. Das gestern war echt. Ich war überglücklich. Doch auch traurig, weil er dann gegangen ist. Aber ich hatte seine Nummer. Was sollte ich tun? Ihn anrufen? Nein, zu nervös. Ignorieren? Nein, zu gemein. Schreiben? Ja. Ich schrieb ihm: "Hi! Ich bins, Nadine." Zwei Stunden wartete ich. Nichts kam. Doch dann, als ich seine Nummer löschen wollte, kam sie. Eine Nachricht von ihm, ein Lächeln von mir! In der Nachricht stand: "Hi! Wir müssen und treffen. Heute. Um 21 Uhr im Park. Bis dann." Ich wusste nicht, wie ich mich fühlte. Ängstlich oder fröhlich. Diese Art. Keine Emotionen sind dabei rauszulesen. Diese Uhrzeit. Dieser Ort. Ich wusste wie ich mich fühlte. Erleichtert, dass er mir geantwortet, und ängstlich. Ich schlich mich also um 20:50 Uhr raus und ging in den Park. Bei der Straßenlampe war ein Schatten zu sehen. Ich ging auf den Schatten zu. Die Person drehte sich um und trat ins Licht. Alex. Mit einer rosaroten Rose. Er lächelte mich an und reichte mir die Rose. Wir gingen im Park spazieren. Mir wurde kalt. Ich verschloss die Arme und zitterte. Er sah es und warf mir seine Pulliweste um die Schultern. Er legte seinen Arm um meine Taille. Mein Herz pochte wild. Er erzählte mir: "Tut mir leid, dass ich gestern gegangen bin. Meine Mutter hat mich angerufen und mir gesagt, dass mein Vater einen Autounfall hatte und er sich ein Bein gebrochen hat." "Das tut mir leid!", antwortete ich. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich hob ab. Es war mein Bruder. Er sagte: "Nadine, du musst nach Hause kommen. Mama schöpft verdacht! Beeil dich!" "Es war mein Bruder. Meine Mama sucht mich. Ich muss nach Hause." Er antwortete: "Ok. Gute Nacht!" Und ab da, trennten uns unsere Wege. Als ich zuhause ankam, fiel mir ein, dass ich ihm seine Jacke nicht zurück gab. Egal. Ich werde ihn schon irgendwann treffen. Ich warf seine Jacke auf mein Bett und ging ins Wohnzimmer. Dort wartete meine Mutter auf mich. Mit böser Stimme fragte sie mich: "Wo warst du so spät noch?" "Ich wollte zu einer Bekannten, wegen deinem Geburtstagsgeschenk...", lügte ich mit zittender Stimme. "Stopp!", sie unterbrach mich, "Ich will es nicht wissen. Ist ja schließlich eine Überraschung! Tut mir leid dass ich so böse reagiert habe, aber das nächste mal sag bitte etwas, bevor du weggehst. Ich habe mir Sorgen gemacht." "Ja, tut mir leid! Gute Nacht.", antwortete ich leise. Ich lag mich aufs Bett, neben die Jacke. Sie roch nach ihm. Ich schlief mit ihr im Arm ein und wachte so auch wieder auf. Jetzt roch sein Pulli nach mir. Er schrieb mir, dass er mich nochmal sehen möchte. Dienstag Abend, 19 Uhr, bei Dämmerung, im Park. Ich schrieb natürlich "Ja" zurück. Ich sprach mit meiner Mutter und nahm die selbe Ausrede wie den Tag zuvor. Sie sagte: "Ja, wenn es um mein Geschenk geht, natürlich. Ich hab ja am Freitag Geburtstag!"
Es war Montag und ich kam gerade von der Schule heim. Ich war müde, weil uns der Lehrer zwei Stunden in Geschichte nur etwas vorquatschte. Soooo langweilig. Ich ging zeitig ins Bett. Und zwar um 21 Uhr. Es wurde Dienstag und ich stand um 6 Uhr auf. Ich war müde und ging frühstücken. Nachdem ich alles erledigt hatte, ging ihr zur Bushaltestelle und fuhr dann mit dem Bus in die Schule. Den ganzen Vormittag, als ich in der Schule war, konnte ich mich nicht konzentrieren. Ich dachte die ganze Zeit nur an Alex. Alex, Alex, Alex. Im Moment drehte sich alles nur um ihn. Es wurde 18 Uhr und ich machte mich fertig, ging vorher noch duschen, nahm seine Jacke und ging in den Park. Er wartete an der selben Laterne, wie letztes Mal. Diesmal mit einer weißen Rose. Es war finster. Man konnte nichts mehr erkennen, doch ganz finster war es noch nicht. Bevor er mir die Rose gab, streckte ich ihm seine Jacke entgegen. Er sagte: "Behalte sie. Ich kauf mir eine Neue!" "Nein, das kann ich nicht annehmen.", flüsterte ich. "Doch!", lächelte er. Er nahm sie mir aus der Hand und legte sie mir um die Schultern. "Danke!", flüsterte ich leise. Er gab mir die Rose. Ich nahm sie und roch an ihr. Sie duftete wie er. Er legte seine Hand um meine Taille und brachte mich zu einer Bank. Wir setzten uns. Es war Halbmond und der Mond schien sehr hell. Er legte seine Hand über meine Schultern und rückte näher an mich. Er sah mich schweigend an. Ich sah, wie er sich mir näherte. Ich schaute zu Boden. Er legte seine rechte Hand auf meine Wange, drehte meinen Kopf so hin, dass er mir in die Augen sah. Er kam näher und dann, ein Kuss. So unbeschreiblich schön. Seine zarten weichen Lippen auf Meinen. Seine und meine Augen geschlossen. Es fühlte sich unbeschreiblich schön an, wie wenn ich das schönste Geschenk bekommen würde. Es war ein Gefühl der Erleichterung. Es war mei erster Kuss. Und ich werde ihn nie vergessen. Dann fragte er mich, ob ich am Wochenende bei ihm übernachten möchte. Ich nickte stumm. Er küsste mich nochmal. Jeder einzelne Kuss von ihm, fühlt sich an, wie wenn eine zarte weiche Feder meine Lippen entlang streifte. Einfach unbeschreiblich. Ich stand auf, lächelte und ging fort. Zuhause fiel mir ein, dass ich meine Wollmütze auf der Bank liegen gelassen hatte. Ich war zu müde, um nochmal in den Park zu gehen. Also ging ich in mein Haus, zog mich um, warf mich auf mein Bett und schlief ein. Den ganzen Mittwoch dachte ich nur an den Kuss. Waren wir nun zusammen oder nicht? Diese Frage stellte ich mir den ganzen Tag. Der Donnerstag verging wie im Flug und am Abend fiel mir ein, dass ich kein Geschenk für meine Mutter für morgen hatte und eilte so schnell wie möglich in das Modegeschäft neben dem Park. Dort kaufte ich eine grüne modische Jean und ein blaues T-shirt in Mamas Größe. Zuhause packte ich es schnell ein und versteckte es unter meinem Bett. Es war soweit. Freitag. Zuerst Langweile in der Schule und dann Mamas Geburtstag. Gleich nach dem Mittagessen gratulierten wir ihr und sie freute sich riesig über mein Geschenk. Am Nachmittag kamen noch meine Tanten, mit ihren Familien. Meine Opas und meine Oma. Jeder gratulierte ihr. Die nächste Woche vergang wieder sehr schnell und es war wieder Freitag. Ich war sehr traurig. Alex meldete sich seit dem Kuss nicht mehr bei mir. Ich hatte Angst. Hat der Kuss jetzt alles zerstört?! Ich war am Boden zerstört und schloss mich den ganzen Tag weinend in meinem Zimmer ein. Bis dann, zu Mittag, er mir schrieb. Ich war überglücklich und las sie sofort. Es stand drinnen: "Hey! Ich wollte fragen, ob du dieses Wochenende bei mir übernachten willst?" "Ja!", war meine Antwort. "Gut, dann treffen wir uns um 18 Uhr bei der alten Tankstelle." "Ok", schrieb ich. Also sprang ich auf, fragte meine Mutter um Erlaubnis, dass ich bei einer Freundin übernachten darf, machte mich fertig und ging zur alten Tankstelle. Ich war pünktlich. Er nicht. Ich durfte eine halbe Stunde warten, bis er dann endlich kam. Wir gingen zu seinem Haus.