Bekannte blaue Augen

549 30 5
                                    

Alicias POV:

Langsam schlug ich meine müden Augen auf. Vorsichtig bewegte ich meinen Kopf. Sofort zog mir ein kräftiges Stechen durch den Kopf und ein lautes Piepen ertönte in meinem Ohr. Vor Schmerz zog ich scharf die Luft ein. Mein müder Blick schweifte durch den kleinen Raum. Ich saß mit etwas Abstand zu einer Tür an der Wand gelehnt. Regale bedeckten die gelben Wänden. Eine einzelne Glühbirne, welche nur schwaches Licht erzeugte, hing von der niedrigen Decke. Der Boden war aus einem düsteren Holz, welches bei jeder meiner Bewegungen knarzte. Ruckartig bewegte ich meine Hände, was allerdings durch die Fesseln nicht so einfach war. Seufzend ließ ich meinen Kopf gegen die Wand hinter mir knallen.

"Autsch!" zischte ich leise. Wieder dröhnte es in meinem Kopf und wieder durchfuhr ihn ein unerträgliches Stechen, welches kaum auszuhalten war. Schwer atmend schloss ich meine Augen und begann zu warten. Ich hatte keine Ahnung, worauf ich wartete, aber ich wartete. Vielleicht darauf, dass jemand kommen würde, vielleicht darauf, dass ich qualvoll in diesem Drecksloch verhungern und verdursten würde. Vielleicht darauf, dass meine Familie mich holen kommen würde. Und vielleicht hoffte ich, dass diese ganze Scheiße nur ein Traum war und ich jeden Moment in meinem Bett aufwachen würde, zur Schule gehen würde, dass meine Freunde und die Leute die ich liebte bei mir wären. Dass jeder, der mir was bedeutete noch am Leben wäre. Oder mein Dad uns nie verlassen hätte. 
Mir entwischte ein kleine einsame Träne. Tief atmete ich ein, ehe sich weitere Tränchen ihren Weg über meine Wangen bahnten. Da ich meine Hände nicht benutzen konnte, hob ich meine Schultern ein wenig hoch und wischte die Tränen mit dem weichen Saum meines Shirt weg. 

Es verging eine gefühlte Ewigkeit, tausende Tränen flossen noch, bis sie die dunkle Holztür mir einem unerträglichen Quietschen öffnete.

"Hallo Alicia!" wurde ich von einem Mann mittleren Alters begrüßt. "Kannst du aufstehen?" fragte er ruhig. Ich starrte ihn einfach sprachlos an, sah ihm in seine blauen Augen. "Alicia?" sprach er mich erneut an. 

"Woher kennen sie meinen Namen?" Er zuckte mit den Schultern.

"Der Boss hat ihn mir gesagt. Meinte ich soll freundlich zu dir sein" gab er ruhig von sich. Ich konnte meinen Blick nicht von seinen Augen abwenden, sie kamen mir so bekannt vor.... "Also?"

"Mhh?"

"Kannst du aufstehen, Alicia?" sein beruhigender Blick lag auf mir. Ich nickte leicht, ehe ich mich vorsichtig versuchte zu erheben. Der Mann mit den blond-grauen Haaren kam auf mich zu und half mir auf. Ich nickte ihm zum Dank zu, bevor sich wieder dieser Schmerz durch meinen Kopf zog. Ich verzog die Miene, versuchte nicht vor Schmerz aufzustöhnen. Tief atmete ich die kalte, staubige Luft ein und begann zu husten. Beruhigend legte mir der Mann eine Hand auf den Rücken.

"Geht es dir gut, Kind?" er klopfte mir sachte auf den Rücken. Wieder nickte ich. "Komm" er wies in Richtung Ausgang und so verließen der Unbekannte und ich den Raum. Er führte mich eine steile Steintreppe entlang, in einen dunklen Flur, welcher kaum beleuchtet war. Die Fenster waren mit Holzbrettern verriegelt. Zwei Männer kamen uns entgegen und warfen mir und auch dem Mann neben mir skeptische Blicke zu.

"Drake, was machst du mit der Gefangenen?" fragte einer von ihnen skeptisch.

"Stella, wollte das ich sie zu ihr bringe." antwortete er ernst und zum ersten Mal sah ich seine kalte Seite. Kurz sahen sich die beiden Männer an, ehe sie sich zu nickten.

"Gut ich werde dich begleiten" gab der Blonde von sich und sah mich mit einem schmierigen Grinsen an. Drake nickte.

Wenig später blieben wir vor einer Tür stehen und der Blonde klopfte.

"Herein" 

Zu dritt traten wir in den Raum ein. In diesem stand ein großer runder Tisch an dem eine brünette junge Frau saß. Sie starrte mir kurz in die Augen, ehe sie sich von ihrem Stuhl erhob und sich vor mich stellte. 

"Lasst uns allein!" gab sie kühl von sich. Die beiden Männer nickten, ehe sie mich und die Brünette allein ließen. "Mein Name ist Stella Main"

"Lassen sie uns gehen"

"Ihr stellt eine Gefahr für uns da, Alicia. Ich kann euch nicht gehen lassen" ernst sah sie mich an. "Ob du es glaubst oder nicht, die meisten hier haben Familie und ich werde ihr Glück nicht aufs Spiel setzen." sie drehte sich zum Tisch und schenkte Wasser in zwei Gläser ein. "Du hast sicher durst" sie reichte mir eines der Gläser. Zögernd nahm ich es an.

"Wo ist Chloe?" fragte ich sie.

"Ihr geht es.....gut" sie nahm einen Schluck des Getränks und sah mir in die Augen.

"Ich verstehe was ihr so an dir gefällt...." murmelte Stella.

"Wer? Chloe?"

"Nein" lachte sie "Eliza" Ich schluckte.

"Wo ist sie? Geht es ihr gut?" fragte ich besorgt.

"Sie hat echt 'ne harte Vergangenheit" die Brünette ignorierte meine Frage einfach. Allerdings wurde mir ein weiteres Mal klar, dass ich nichts über meine Freundin wusste, denn ich konnte nur vermuten wovon Stella sprach. Schweigend sah ich sie an.

"Sie hat also über ihre Vergangenheit gesprochen?" fragte ich geknickt.

"Ja. Mit deiner Freundin kann man wirklich gut reden....zumindest, wenn sie es will"

"Und sie wollte reden?" ich zwang mich nicht zu heulen. Mir hatte sie wirklich nur ungerne von ihrer Vergangenheit berichtet und das was ich wusste war auch nicht sehr viel.

"Bist du eifersüchtig?" wieder lachte sie. "Alicia, sagen wir so....wir hatten eine Abmachung,......wobei ich nicht versprochen habe mich daran zu halten....." erklärte sie fies grinsend.

"Was für eine Abmachung?" ich war leicht geschockt und immer noch musste ich  mit der Eifersucht kämpfen.

"Findest du nicht, dass du dich eigentlich nicht in der Position befindest, um diese Fragen zu stellen?" skeptisch sah sie mich an. Ich zuckte darauf nur mit den Schultern. "Alicia, hör zu, wenn du mir meine Fragen brav beantwortest, sorge ich vielleicht dafür, dass du zu ihr kannst, okay?" 

"Okay" nuschelte ich.


Wow 0.0

Ich hab's endlich mal wieder auf die Reihe bekommen ein Kapi zu schreiben. Tut mir echt leid, dass ihr so lange warten musstet und es tut mir auch leid, dass ich keine regelmäßigen Kapitel versprechen kann. Umso mehr Kapitel ich schreibe, umso schwerer wird es. Ich wollte diese Geschichte schon vor einigen Kapiteln enden lassen, doch stellte sich mir immer wieder die Frage Wie? Meiner Ansicht nach ist es wirklich nicht leicht eine Geschichte in diesem Themenbereich, sprich Zombies, zu beenden. Ich habe mich dazu entschieden, eine Art "Buchreihe" zu machen. Bzw. Ich werde "Staffeln" wie man sie eben aus Serien kennt machen. Dass wiederum heißt, dass ich nun einen passenden Schluss für dieses Buch/Staffel suchen werde und irgendwann einen weiteren Teil schreibe.

Ich hoffe das Kapi hat euch gefallen<3 und um ehrlich zu sein finde ich es ungerecht meiner Seits, dass das Kapitel nicht sehr lang geworden ist, doch fand ich es noch ungerechter noch länger nicht zu updaten.

Maybe in another life~(Band I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt