Zwei Tage später, am Samstag, war ich nun auf dem Weg zu Dustin. Dustin, der mit Abstand heißeste und hübscheste Junge den ich kannte.
Hoffentlich werde ich mich nicht blamieren und mache nichts dummes oder peinliches...
Ich bog in die Straße ein, in der er wohnt. Ich merkte, wie meine Hände anfingen zu schwitzen, wie immer, wenn ich nervös wurde. Ich wischte sie an meiner grauen Hotpants ab, die ich mit Clara für heute ausgesucht hatte. Dazu trug ich ein pinkes Top von Hollister und ein paar meiner unzähligen Nike Sneaker. Clara meinte, das sei nicht zu schlicht aber auch nicht zu gewagt für heute. Außerdem wollten wir ja schwimmen gehen, da sind meine Klamotten nur halb so wichtig.
Ich schaute vorsichtshalber noch ein Mal in meinem Handy nach der Hausnummer. 23 musste es sein. Ich öffnete die Nachricht, die er mir geschickt hatte, und tatsächlich hatte ich richtig gelegen. Es war die 23. Ich musste noch ein ganzes Stück die Straße hinunter gehen, dann sah ich sein Haus. Es war ein Einfamilienhaus. Weiß, mit dunkelblauen Dachziegeln. Recht groß war es. Nun war ich fast dort. Ich zog noch einmal meinen Pferdeschwanz fest und ging dann die Einfahrt zum Haus hinauf. Ich musste zwei Stufen herauf gehen bis zur Haustür und klingelte. Vorsichtshalber machte ich einen Schritt zurück. Es dauerte nicht lange, vielleicht 5 Sekunden, dann wurde mir die Tür auch schon geöffnet. Selbstverständlich von Dustin höchstpersönlich. Ich brachte nur ein knappes "Hi." raus; weil er mich mal wieder mit seiner Perfektion sprachlos machte. "Hey, komm rein!" er lächelte und zog mich für eine Umarmung an sich.
Oh Gott, er riecht so gut!
Wir gingen hinein. "Die Treppe hoch und dann gleich links." er schon mich vor sich her, und als wir oben waren öffnete ich seine Zimmertür. Sein Zimmer war schlicht in weiß, grau und schwarz eingerichtet. "Ich zieh mich kurz um und dann können wir los." sagte er und holte eine Badehose und ein anderes T-Shirt aus seinem Schrank. "Mach es dir solange gemütlich" er lächelte mich wieder an und ging dann ins Badezimmer um sich umzuziehen. Ich setzte mich auf sein Bett und spielte ein bisschen an meinem Handy rum. Als er wieder zurück kam, wären mir beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen. Er stand nur in Badehose vor mir.
Oha. Was für ein unnormal perfekter Körper. Heißer geht es wohl nicht mehr. Bitte heirate mich Mister Perfect!
Er fuhr sich mit der linken Hand durch die Haare, in der rechten hielt er das Shirt, das er sich aus dem Schrank genommen hatte und ziehte es sich über. "Ziemlich guter Körper, trainierst du oft?"
Er grinste verlegen. "Danke. Eigentlich eher weniger. Zwei Mal die Woche vielleicht, neben dem Fusballtrainig halt." er guckte mich ein wenig nachdenklich an. "Du hast aber auch nen guten Körper. Ziemlich dünn, aber du hast schöne lange Beine." fügte er dann noch hinzu.
Ich biss mir auf die Unterlippe.
Jungs mögen keine Skelette. Verdammt...
Ich sagte nur "Danke." und lächelte unsicher. "Also, wollen wir los?" er hielt mir die Hand hin um mir hoch zu helfen. "Klar!" ich sah ihm in seine wunderschönen Augen und nahm seine Hand.
Wir brauchten ungefähr 5 Minuten bis zum Schwimmbad. Auf dem Weg dorthin hatten wir über Schule und Noten geredet.
Dustin legte eine große Decke, die er mitgebracht hatte auf die Liegewiese im Freibad. Dort setzten wir uns gemeinsam drauf und zogen uns aus, so dass wir beide nur noch Badesachen anhatten. "Soll ich dich eincremen?" er zog eine Flasche Sonnencrème aus seinem Rucksack. "Ja, bitte." antwortete ich, und er begann vorsichtig meinen Rücken und meine Schultern einzucremen. Ich habe es genossen, wie seine Hände sanft meinen Körper massiert haben.
Jetzt wollten wir beide ins Wasser gehen. Die Erfrischung tat gut, denn die Sonne schien mit knapp 32° auf uns herab. Wir redeten eine Weile über dies und das, und nach einer Weile fuhr Dustin mit seinen Fingern über meine Rippen, die ziemlich deutlich zu sehen waren. "Das sieht aber nicht gesund aus" sein Blick war besorgt. "Sag mal, isst du genug?" sein Tonfall wurde nun etwas ernster. "Ja, klar. Ich hab nur einen sehr guten Stoffwechsel, deshalb nehme ich nicht so viel zu."
Ich hasse es, lügen zu müssen. Aber ich kann ja schlecht sagen "Hey Dustin, ich bin magersüchtig und eigentlich müsste ich laut den Ärzten schon wieder in eine Klinik für Essgestörte".
"Dann ist ja gut." jetzt lächelte er wieder, und oh Gott, sein Lächeln war atemberaubend. "Wollen wir uns vielleicht ein Eis holen?"
Oh nein, nicht auch noch Eis.
"Gute Idee." ich nickte ihm zu. Also gingen wir aus dem Wasser und machen uns auf den Weg Richtung Kiosk.
Ich nehme einfach ein Wassereis, das hat nicht so viele Kalorien wie Softeis. Und dann gehe ich heute Abend noch laufen damit ich die Kalorien verbrenne. Guter Plan!
Dustin kaufte sich ein Schokoeis, welches farblich genau zu seinen Haaren passt. Ich nahm mir ein Wassereis mit Kirschgeschmack mit.
Mit dem Eis gingen wir zurück zu unserer Decke und setzten uns wieder hin. "Du hast echt einen Körper wie ein Model. Groß, lange Beine, tolle Taille. Und hübsch bist du auch." Uff. Dass jetzt sowas von ihm kommt hätte ich nicht erwartet. Seine wunderschönen Augen blickten schon wieder direkt in meine. "Dankeschön. Du siehst aber auch echt toll aus." Jetzt konnte ich mein Lächeln nicht weiter nur als Lächeln zurückhalten. Ich strahlte wie verrückt.