Kapitel5

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Vier Wochen später kam dann die gute Nachricht. Genau genommen waren es sogar 3.

1. Mum und Benjamin würden heiraten,

2. Mum war schwanger

und 3. (was für mich am Wichtigsten war) sie würden umziehen und das in unsere Nachbarschaft.

Ich freute mich schon riesig darauf. Ich würde meine Mum nun öfters sehen und mit ihr Benjamin und Alex. Ich würde ein Geschwisterlichen bekommen und brauchte nicht mehr allein zur Schule und zurück zu fahren. Ich war der glücklichste Junge der Welt. Als ich die guten Neuigkeiten zu hören bekommen hatte, bin ich wie ein verrückter, irrer und etwas fehlgeleiteter Flummi im Wohnzimmer herumgehüpft und,wie soll es auch anders sein?!, prompt gegen eine Glasvitrine gesprungen, welche an den Schalter für die katapultierenden Dielenbretter gekommen ist und eines dieser gemeingefährlichen Katapulte mich auf die Couch geschleudert hatte, was bestimmt komisch aussah, da ich wie ein Vereückter, der das Fliegen lernen will mit Armen und Beinen in der Luft herum gerudert habe. Leider ist es nicht bei der Couch geblieben, da sie Super federte und so landete ich auf dem Boden. Jep, das war definitiv Flummi like.

Als ich mich einigermaßen von meinem Lachflash erholt hatte, klingelte es an der Tür. Ich stand auf und ging zur Tür, um sie aufzumachen. Es überraschte mich, wer da draußen stand. Vor unserer Tür wartete meine beste Freundin Vicki, welche gut 7 Kilometer von uns entfernt wohnte.

Eigentlich hieß sie Viktoria, aber niemand nannte sie so, nicht mahl die Lehrer.

Ich grinste sie an, doch als ich sah, was sie für eine Gesicht zog, verschwand auch mein Lächeln. "Was ist passiert, Vicki? Du siehst ja aus, wie sieben Tage Regenwetter. Komm doch erst mal rein.", sagte ich zu ihr. Sie sah furchtbar aus. Sie hatte rotgeschwollene Augen, ihre Wimperntusche war verschmiert und ihre sonst so fröhliches Strahlen hatte sich in eine Grimasse verwandelt, als ob sie versuchte unter Folter zu lachen.

Sie trat ein und pfefferte ihre Schuhe ins Regal und rannte an mir vorbei in Richtung mein Zimmer.

Nanu? Was war den das? Ich rannte so schnell es ging hinter ihr her. Wenn sie so verstört war, konnte es nur etwas ganz schlimmes sein und ich glaubte auch zu Wissen, was es war und wenn sich mein Verdacht bestätigt, hat sie einen Grund seelisch am Ende zu sein.

"Hey Vicki. Was ist passiert?", fragte ich sie und setzte mich neben sie auf mein Bett. Sie schluchzte erneut auf und lehnte sich an meine Schulter. Ich umarmte sie und versuchte sie irgendwie zu trösten. Als sie sich wieder einiger Maßen beruhigt hatte, meinte sie:"M...mein Vater ha...hat meine Mutter ge...ge...geschlagen." Ihre Stimme war stockend und kraftlos. Ach Vicki. Dachte ich, aber sagte nichts. Ich wusste nicht, was man in solchen Momenten sagt. Also Strich ich ihr nur über den Rücken. Langsam beruhigte sie sich wieder.

"Wollen wir uns was zu Essen machen und dann einen Film gucken?", Fragte ich sie. Sie nickte nur , schniefte und wischte sich die Tränen aus den Augen. Ich reichte ihr ein Taschentuch, welches sie dankbar annahm.

Es wurde eigentlich noch ein recht schöner Abend. Wir schauten "A Neihgtmare on Elmstreet", unseren absoluter Lieblingsfilm.

Danach beschlossen wir, dass Vicki erstmal hier bleiben sollte. Wir bezogen ihr eine Matratze und Vicki verschwand im Badezimmer. Ich zog mich schon mal um und wartete, bis Vicki aus dem Badezimmer kam. Aber... sie kam nicht. Zuerst dachte ich, typisch Mädchen, dass sie immer so lange braucht, doch dann fiel mir ein, dass Vicki höchstens ne viertel Stunde braucht und das auch nur, wenn sie sich für ihre Verhältnisse richtig auftakelt. Langsam fing ich an mir Sorgen zu machen. Warum wusste ich auch nicht so genau, aber sie war seelisch sowieso so labil.

Ich ging zum Bad und klopfte an die Tür. "Vicki? Mach mal die Tür auf.", rief ich durch die Tür. Keine Antwort. "Vicki?"

Was war los? Warum antwortete sie nicht? "Vicki! Das ist nicht lustig. Entweder du machst jetzt die Tür auf, oder ich trete sie ein!", drohte ich. Doch das half auch nichts. Alles blieb stumm.

Ich lief in mein Zimmer. Ich wusste, die Tür konnten nicht mal zwei durchtrainierte Männer auf treten. Man konnte sie auch nicht mit einem Dietrich öffnen, da mein Vater höchst paranoid ist, hatte er alle Türen verstärken lassen. Zwei massive Eichenholzplatten, zwischen denen sich starkes Metall befand. Die Fenster aus Panzerglas und überall irgendwelche Geheimfunktionen. Manchmal fühlte es sich entweder wie ein Gefängnis oder, was ich persönlich bevorzugte, das Haus eines Agenten an.

Was normalerweise so cool war, entpuppte sich nun zu einer Falle. Wie sollte ich je ins Bad kommen?

Zeit für einen Geheimtrick. Ich ging ins Gästezimmer, welches direkt an das Bad grenzte. Ich ging zur Wand und klopfte sie ab. Duf,Duf,Duf,Dum! Ich hatte gefunden, was ich suchte. Ich drückte an einer bestimmten Stelle an der Wand und das Stückchen Wand klappte auf. Ein runder Safe mit Zifferschloss kam zum Vorschein. Ich tippte meine Lieblingsnummer ein und der Safe klappte auf.

Innen drin befand sich meine Schlüsselsamlung, zu der auch der Zweitschlüssel für jede Tür gehörte. Ich suchte den Bads Schlüssel und schloss die Safetüren. Ich rannte zum Bad und steckte den Schlüssel ins Schloss und schloss auf. Das Schloss klickte kurz und die Tür schwang auf.

Und was ich dort sah, lies mich erschreckt aufkeuchen.

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Hey Leute.

Da bin ich wieder. Na, was könnte passiert sein? Schreibt doch mal ein Kommi. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. Voted doch auch mal. Und danke, an alle, die diese Geschichte hier lesen. Love ya!

XOXOXO Anni

Gay oder soWo Geschichten leben. Entdecke jetzt