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Jackson Alert.
Oder auch "Jack the Ripper" genannt.
Jesse hatte mich vor dem Typen gewarnt. Dabei hatte es aber keine mysteriösen Hintergründe, sondern gesundheitliche.
Jackson war wohl ein typischer Schlägertyp... Groß und stämmig gebaut, zottelige Mähne und mit ebenso großen, stämmigen und zotteligen Typen am kiffen.
Ich versuchte mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen, als Jackson auf mich zu kam. Er hatte mit dem Rücken zu mir gestanden, aber jetzt schien ich sein Interesse geweckt zu haben. Ich versuchte gelassen an ihm vorbei zu gehen, aber er versperrte mir den Weg. Ich schaute zu ihm hoch, ein fragendes Gesicht aufgesetzt hinter dem ich mein Zittern verstecken wollte. ,,Darf ich-", begann ich aber er unterbrach mich, indem er sich zu mir runter beugte und mich anstarrte. Ich schluckte.
Er schob mir die Kopfhörer in den Nacken. Die Musik konnte man nun leise hören.
,,Was für schöne Kopfhörer.", brummte Jackson und betrachtete sie. Es waren gute, mein Vater hatte sie mit mir gekauft. ,,Aber keine Beats..."
Ich legte eine Hand an die Kopfhörer.
Stimmt, es waren keine vom Dr. Dread, weil ich fand dass diese viel schlechter klingen als alle sagten. Sie sahen teuer aus, und fühlten sich auch so an, aber so viel Geld für so schlechten Sound? Nein, danke.

Jackson starrte mich weiter an. Hatte er überhaupt schon geblinzelt?
,,Du hast ein sehr hübsches Gesicht. Hab ich noch nie gesehen.", meinte er und grinste dreckig. Einer seiner Freunde trat neben ihn und musterte mich mit dem gleichen Gesicht.
Ich unterdrückte den Reiz zurück zu weichen. Ich wote nicht dass sie mich für schwach oder ängstlich hielten.
,,Möchtet ihr etwas von mir? Ich würde sonst nämlich gehen.", beschwichtigte ich mit einem etwas unschlüssigeren Ton als ich anschlagen wollte. Scheiße...
,,Ach, du willst schon gehen?", Jackson verzog das Gesicht. Sollte das da traurig aussehen?!
Eine Hand packte meinen Arm und zog mich hoch, sodass ich mich auf die Zehenspitzen stellen musste. Jacksons Kumpel grinste mich widerlich an. Ich versuchte meine Hand zu befreien, gab aber gleich schon wieder auf, da es eh nichts brachte. Sie waren zu zweit und sogar gegen einen hätte ich körperlich nie standhalten können! Außerdem sah ich aus dem Augenwinkel noch zwei weitere Typen, beide genauso groß und ekelhaft wie Jackson.
Panik stieg in mir auf. Ruhig bleiben, ruhig bleiben..., redete ich mir ein.
,,Was wollen wir mit dir machen Bürschen?", Jacksons Kumpel hielt mein Kinn fest und betrachtete mein Gesicht während er das sagte. Er stank bestialisch, einerseits nach Dreck und anderseits nach Haschisch oder so. Er hielt mich immer noch fest. Meine Hand begann zu schwitzen. ,,Lass mich los!"
,,Oh! Trotzig das kleine!", es war Jackson der diese Bemerkung machte. Das der überhaupt so ein Wort kannte erstaunte mich.
,,Was wenn ich es nicht tue?", der Stinker - so hatte ich ihn grade getauft - zog mich auf den Boden. Jetzt hockte ich da, im Dreck und schaute zu zwei stinkendenden Schlägern hoch.
Obwohl ich mir des Risikos bewusst war, sprang ich auf, in der Hoffnung fliehen zu können. Falsch gedacht. Jackson packte mich am Bein, dass ich erschrocken das Gleichgewicht verlor und mit dem Gesicht auf den Betonboden stieß. Mein Kopf brummte stark. Ich war wieder zu ihren Füßen.
Ich wollte weg! Hilfe...!, flehte ich leise. Ich versuchte ihnen wegzukrabbeln, aber sie hielten mich fest und zwar so fest, dass ich hätte schwören können sie würden mir das Blut abschnüren. ,,Lasst mich los! Ich habe euch nichts getan!"
Ich hörte sie lachen, aber dann plötzlich einen knappen Aufschrei des Erschreckens. Das war Jackson gewesen.
Ich spürte eine Hand auf der Schulter. Unwillkürlich versteifte ich mich, aber die Hand hielt mich nicht fest, zog mich nicht ruckartig hoch, sondern nahm meine Hand und half mir auf die Beine. Es war keine verschwitze Hand mit gelben Fingern, wie die von Jacksons Kumpel. Die Hand besaß einen Kratzer, war rau darumherum. Als sich der Schwindel etwas gelegt hatte, sah ich hoch. Blaue Augen schauten mich vor Wut und Besorgnis flackernd an.
,,...Valentine?"

You won't leave my mind. {boyxboy}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt