Kapitel 18

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Als ich keinen Aufprall spürte, öffnete ich meine Augen wieder vorsichtig und sah direkt in dunkel braune, fast schwarze Augen, welche mich besorgt musterten.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hielten mich diese Augen fest. Sie strahlten soviel Ruhe aus, sodass sich mein hektischer Atem wieder beruhigte und mein Körper sich wieder entspannte. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, selbst wenn ich es wollen würde, aber ich wollte es auch gar nicht.

Es kam mir vor als würden Jahre vergehen in denen ich nur in diese wunderschönen beruhigenden Augen starrte, aber in Wirklichkeit waren es wahrscheinlich nur ein paar Sekunden.
Als der Augenkontakt von den braunen Augen aus unterbrochen wurde, wurde ich wieder in die Realität zurück gerissen. Erst jetzt bemerkte ich, in wessen Augen ich die ganze Zeit gestarrt hatte. In die von Jungkook. Na toll kann es eigentlich noch peinlicher werden Greta?

Von mir selber genervt stieß ich einen Seufzer aus und verdrehte meine Augen, was bei meinem gegenüber wohl Verwirrung stiftete. Ich ignorierte dies jedoch und versuche mich aus seinem Griff zu befreien, welcher sich fest an meiner Hüfte fixiert hatte und somit schwerer zu entfernen war als erwartet.

Als ich merkte, dass ich es nicht schaffen würde, mich zu befreien, richtet ich meinen Blick nach oben und sah, dass Jungkook sich bemühen musste, um nicht laut los zu lachen, was mich noch mehr ärgerte.

„Ich finde es ja echt schön, dass ich zu deiner Erheiterung diene, aber ich würde es trotzdem sehr begrüßen, wenn du mich loslassen könntest." zickte ich ihn unfreundlich an. Eigentlich war ich zwar nicht so, aber ich konnte gerade nicht anders. Ich war einfach viel zu genervt von der Situation.

Doch anstatt mich, wie erwartet los zu lassen, drückte er mich noch näher an seine Brust. Ich bekam fast keine Luft mehr und wenn dann konnte ich nur noch den Duft von seinem Parfüm einatmen, welcher mir verdammt bekannt vorkam. Doch dadrüber konnte ich mir gerade keine Gedanken machen, da wir erstens mitten in der Schule standen und Jung-fucking-kook mich, Greta die Außenseiterin, an seine verdammte Brust drückte und nicht mehr loslassen wollte. Und zu allem Überfluss meinte er mir jetzt auch noch etwas ins Ohr flüstern zu müssen, was die ganze Situation jetzt auch nicht gerade besser machte.

„Wenn du ganz lieb "Bitte Daddy" sagst, überlege ich mir das ganze noch mal." murmelte er so leise, dass nur ich es verstehen konnte. Während er das sagte, traf sein warmer Atem auf meinen empfindlichen Nacken und verpasste mir erst mal eine fette Gänsehaut. Ich war, wie paralysiert von seinem Atem, bis mein Gehirn Verstand, was er da eigentlich gerade gesagt hatte.

Als ich realisiert hatte, dass er sagt, ich solle ihn Daddy nennen, riss ich meine Augen vor Entsetzung weit auf und verschluckte mich erst mal an meiner eigenen Spucke.
„Was?" rief ich entsetzt und begann mit all' meiner Kraft gegen seine Brust zu drücken.

Wie kann ein Mensch so stark sein!? Selbst bei meinem Box Trainer schaffe ich es mich aus seinem Klammergriff zu befreien. Warum gelingt es mir bei Jungkook nicht?

"Vielleicht willst du ja auch einfach nicht aus seinen Armen raus." versuchte mir mein Unterbewusstsein weiß zu machen. Ich musste mich echt zusammen reißen, um nicht los zu lachen, weil dann würden mich vermutlich auch noch alle für geistesgestört halten und nicht nur für unwichtig.

Nach weiteren Minuten, in denen er sich dadrüber totlachte, wie lächerlich ich aussah, weil ich hilflos in seinen Armen rum strampelte, erbarmte er sich dann doch mich los zu lassen. Kaum war ich wieder frei, ging ich ein paar Schritte zurück, um Abstand zwischen uns zu bringen, damit sowas nicht nochmal passieren könnte.

Jungkook ging cool, wie er war ebenfalls ein paar Schritte zurück und lehnte sich mit den Händen in der Hosentasche an die Wand hinter ihm. Allerdings ließ er mich trotzdem die ganze Zeit nicht aus den Augen, was ich ein wenig gruselig fand, wenn ich ehrlich bin.
Aus dem Augenwinkel beobachtet ich ihn weiter, während ich mich im nun ziemlich leeren Schulflur umsah. Der Unterricht schien wieder angefangen zu haben, da die ganzen Schüler, die nichts mit dem Geschehen zu tun hatten, nicht mehr da waren.

Herzensdieb (Jungkook FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt