Das Höllen-Paradies

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"Es tut mir so leid, Kirstie. Aber er zwingt mich dazu, es zu tun.", keuchte Mitch unter Tränen, als Mitchs beste Freundin nun verängstigt in einer Ecke saß und nicht mehr entkommen konnte.
"Wieso tut er das?", rief sie weinend aus und schaute zitternd zu ihm auf.
"Weil er dich liebt, Kirstie. Er will dich bei sich haben und wenn er nicht kriegt, was er will, werde ich dafür bezahlen müssen", wimmerte Mitch und trat einen Schritt näher.
"Aber warum du?", fragte sie weiter und drückte sich mehr gegen die kalte Wand der Mauer. Mitch atmete hörbar aus und umklammerte fest das blitzende Metall in seiner rechten Hand.
"Er hat mich dafür ausgesucht. Bitte mach es dir nicht so schwer und lass uns das einfach beenden." Mitch hockte sich zu Kirstie runter und musterte ihr bleiches Gesicht, welches von verlaufener Schminke bedeckt war.
"Ich bitte dich, Mitch. D-Das träumst du alles nur. E-Er ist doch schon längst tot, wie soll er dir dann auch irgendwas sagen?", fragte sie panisch und Mitch zog leicht seine Augenbrauen zusammen.
"Er ist verdammt nochmal der Tod, Kirstie! Nur dass er sich sein nächstes Opfer diesmal nicht selbst holt, sondern mich dafür beauftragt. Kirstie, bevor du zu ihm kehrst, will ich dir noch sagen, dass du meine beste Freundin bist und ich dich sehr liebe. Du warst immer für mich da und so werde ich jetzt auch für dich da sein. Es wird dir bei ihm viel besser gefallen, als auf der Erde, glaub's ruhig. Denn mir hat er bereits alles gezeigt, was es da unten gibt und er wird alles für dich hergeben, weil er dich liebt." Mitch versuchte zu lächeln und hob langsam das Messer.
"Bitte tu es nicht! Wenn er mich doch lieben würde, würde er dich nicht dafür beauftragen, mich zu ermorden. Er würde es selbst tun, oder findest du nicht?", schniefte sie ängstlich und Mitch sank seinen Arm wieder.
"Er sagte mir, dass es eine Ehre sei, das zu tun und ich froh sein sollte, dass ich auserwählt wurde und kein anderer. Wenn du erstmal bei ihm bist, willst du auch nicht mehr zurück, du wirst dich dort wohlfühlen." Erneut richtete Mitch das Messer auf Kirstie, doch dir blonde Frau gab nicht auf.
"Bitte nicht, Mitch!", schrie sie wimmernd, doch er stach bereits in ihr Herz.
"Bis gleich, Liebes.", lächelte er, bevor Kirstie starb und er das Messer wieder aus der Brust zog. Doch plötzlich ließ er die blutverschmierte Waffe fallen und starrte vollkommen fassungslos und überrascht zu Kirstie, die mit großen Augen schlapp an der Wand lag. Es bildete sich unter der Frau nach und nach eine Blutpfütze, die mehr an Größe gewann. Er war geschockt von seiner Tat und er stand wackelig auf.
"Was hast du getan?!", rief Mitch und starrte weiterhin auf die Leiche vor sich.
"Wieso tust du das mit uns?!", krächzte er schluchzend.
"Weil du es nicht freiwillig tun wolltest, Mitchell", raunte plötzlich eine schallende Stimme hinter ihm und der bleiche Mann drehte sich augenblicklich um. Doch er sah nichts, außer die leere Gasse, in der er sich befand.
"Du warst ein Feigling und wolltest sie nicht umbringen!", knurrte wieder diese erdrückende Stimme und Mitch schaute zu seiner linken Seite, wo die Worte her kamen, aber wieder war nichts zu sehen.
"Also musste ich es selbst erledigen. Aber trotzdem danke, dass du mir deinen Körper ausgeliehen hast", lachte die Gänsehaut verursachende Stimme wieder und Mitch sank erniedrigt und trauernd den Kopf.
"Wieso, was willst du von ihr?", keuchte Mitch und spürte windartige Berührungen an sich.
"Ihre Seele", flüsterte die Stimme und Mitch kniff die Augen zu.
"Wozu brauchst du sie?", fragte er weiter.
"Um zu leben, Mitchell. Um mich ansehen zu lassen, um sie bei mir zu haben. Lebendige können schließlich keine Toten sehen, nur spezielle Leute können uns hören und spüren. Aber genug geredet. Danke für alles, Mitchell und wir sehen uns irgendwann wieder, wenn du in die Hölle kommst." Die teuflische Stimme lachte laut und euphorisch auf, verwüstete mit einem Windzug Mitchs Frisur und alles war wieder still. Mitch sah zur Leiche von Kirstie und dann wieder auf den Boden.
"Es tut mir so leid, Kirstie.", flüsterte er heiser, bevor er in Tränen ausbrach und in sich zusammen sackte. Kirsties unschuldige Seele war sicher bereits in der Hölle bei ihm. Mitch wollte und konnte sich nicht vorstellen, wie es in einer Hölle war. Kirstie hatte die Hölle nicht verdient, sondern Mitch, denn er tötete sie. Ihn hätte er töten und in die Hölle schleppen sollen. Mitch plagten Schuldgefühle für Kirsties Tod und schwur sich, sich nie wieder auf einen Teufel einzulassen...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 26, 2020 ⏰

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Das Höllen-Paradies. -Kirstie + UnknownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt