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Es war ungewöhnlich still zwischen ihnen.

Er konnte nicht abstreiten, dass die neusten Geschehnisse auch ihn etwas mitgenommen hatten. Wie sollte man auch ruhig bleiben und wie gewohnt weitermachen, wenn man lebendig unter der Erde begraben worden war, nur um darauf gewartet zu haben langsam zu verrotten? Wütend ballten sich seine Hände zu Fäusten, wenn er schon nur an diesen eingebildeten Konoha-Nin zurückdachte.

Er wusste nicht wie lange er in diesem Erdloch festgesteckt hatte, doch es hatte ungewöhnlich lange gedauert, bis Kakuzu gekommen war, ihn da raus geholt und zusammengenäht hatte. In der Nähe hatten sie eine kleine verlassene Hütte entdeckt, in der sie sich erstmal etwas ausruhen wollten. Und seitdem waren sie hier.

«Wenn du mich fragst sollten wir diese aufgeblasenen Typen sofort aufspüren und ihnen ein für alle mal das Licht ausknipsen!»

Angewidert verzog er das Gesicht, als er sich die gammligen Tapeten sowie das ausrangierte Sofa besah, welches in der Mitte des Raumes stand und mit unzähligen Flecken bedeckt war, bei denen er gar nicht wissen wollte, woher sie stammten. Vom Rest des Mobiliars war nur noch Sperrholz übrig, welches im ganzen Zimmer verteilt lag, wie auch jeglicher Dreck sowie verfaulte Blätter.

Hidan erhielt keine Antwort, nicht einmal ein Knurren oder einen sonstigen genervten Laut war von Kakuzu zu hören.

Der Silberhaarige drehte sich zu seinem Partner um, der ein paar Meter weiter vor ihm stand.

«Oder was schlägst du vor, was wir jetzt tun sollen?»

«Akatsuki denkt, wir wären tot.»

«Woher willst du das wissen?»

«Ich weiß es. Für mich gibt es keinen Grund mehr für sie zu kämpfen. Ich werde mein Leben nicht länger sinnlos auf's Spiel setzen, für eine Sache, die mich nicht im geringsten interessiert. Was du nun tun wirst, das ist deine Sache. Unsere Wege trennen sich hier.»

Diese Aussage überraschte Hidan nun doch ungemein. Hätte er es doch nie in Betracht gezogen, dass Kakuzu Akatsuki einmal den Rücken kehren würde, so loyal wie er ihnen gegenüber immer gewesen war. Und er fragte sich, was der Grund für diesen Sinneswandel sein könnte.

«Was hast du denn jetzt vor?», fragte er und sah, wie Kakuzu gedankenverloren in die Ferne starrte. Dieser ließ lange mit einer Antwort auf sich warten, bevor er tief seufzte.

«Ich weiß es nicht. Ich werde erstmal hierbleiben, ich brauche Ruhe.» Und damit wandte sich Kakuzu von ihm ab und verschwand in das einzige Zimmer, welches sich von diesem Raum abtrennte.

Hidan verwunderte es nicht, dass sich der Dunkelhaarige zurückzog, hatte er doch schon bemerkt, dass dieser etwas blass war und reichlich angeschlagen wirkte. Er wusste zwar nicht wie sein Kampf gegen die anderen verlaufen war, doch anscheinend hatte es ihm einiges abverlangt.

Er überwand seinen Ekel und versuchte den Gestank auszublenden, als er sich auf das dreckige Sofa legte, die Augen schloss um ein wenig zu schlafen. Die Überlegung, was er nun tun sollte, wie es weitergehen sollte, ob er zu Akatsuki zurückkehren würde oder nicht, sparte er sich.

Denn wenn er ehrlich war, war es für ihn schon von Anfang an klar gewesen, dass er bei Kakuzu bleiben würde. Dass er ihm folgen würde, was auch immer er vorhatte, wohin auch immer er gehen würde.

I'll be waitingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt