sixteen.

1.2K 82 23
                                    

› nicht korrigiert ‹

_____


An einem Sonntag hätte ich eher zuhause bleiben sollen, an meinem Schreibtisch, vertieft in meine Schulbücher. Stattdessen befand ich mich vor einem kleinen Haus außerhalb Bradfords. Unsicher blickte ich der Türklingel entgegen, dann warf ich wieder ein Blick zurück auf die Visitenkarte, welche meine Finger fest umklammert hielten.
Die Adresse stimmte, der Name auch, also betätigte ich die Klingel.
Nicht sicher ob überhaupt jemand zuhause war.
Vielleicht hätte ich erst anrufen sollen. Fühlte mich plötzlich schuldig, mich so aufzudrängen.
Doch bevor ich weitere Überlegungen anstellten konnte, öffnete sich die Tür.
Das strahlende Gesicht der älteren Dame aus dem Zug blickte mir entgegen.
"Oh, hallo.", ihre grauen Locken erstrahlten nun in einem blond, sie hatte sich die Haare färben lassen, gingen ihr nun bis zu ihren Schultern.
"Sie sehen gut aus, Maggy.", auf mein Kompliment hin färbten sich ihre Wangen leicht rose und sie entgegnete mir ein Lächeln.
"Vielen Dank, Liebes."
Ich nickte.
"Störe ich? Ich würde Ihr Angebot hingegen des Tees gerne in Anspruch nehmen, aber vielleicht hätte ich vorher anrufen sollen."
"Nein, gar nicht. Komm herein, Darling.", sie öffnete ihre Tür ganz und ließ mich eintreten.
Ein wenig später befanden wir uns in ihrem Wohnzimmer, 2 dampfende Tassen schwarzen Tee standen auf dem Tisch vor uns.
Ihr Haus war klassisch alt britisch gehalten. Im mitteldunklem braun, dazu viel rosé und beige.
Überall versteckten sich in rosa gehaltene Rosen Verzierungen.
Ein altes Bücherregal erstreckte sich an der Wand neben mir, in welchem die unglaublichsten Schätze lagen.
"Haben Sie die alle gelesen?", mein Blick lag wie gebannt auf dem Schatz der vor mir lag.
Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass Maggy stolz nickte.
"Beeindruckend.", entfuhr es mir.
Als mein Blick wieder zur Maggy glitt, lächelte sie mich freundlich an.
"Nun, du bist ganz gewiss nicht wegen des Lesens hier. Sag mir, wie es dazu kommt eine alte Dame wie mich besuchen kommen zu wollen?", überrascht wich ich ihrem Blick aus.
Und erneut hatte ich das Gefühl als könnte sie tief in meine Seele hinein blicken.
"Sie meinten im Zug zu mir, ich würde Sie an Ihr jüngeres Ich erinnern.", ich stockte wusste nicht wie ich weiter reden sollte. Maggy blieb still, wartete gespannt.
"Ich wüsste nur gerne inwiefern. Wenn es Ihnen natürlich nichts aus macht.", nun lächelte sie wieder.
"Liebes, natürlich macht es mir nichts aus. Ich freue mich darüber, dass sich jemand für meine Vergangenheit interessiert. Auf diese Weise gerät sie nicht in Vergessenheit."
Anerkennend nickte ich und nahm einen Schluck von meinem Tee, gespannt wo sie wohl anfangen würde.

"Es war der 19. April 1967, ich war gerade frisch 17 geworden und verbrachte den Tag mit meinen Freundinnen im Park..


"Maggy, sieh mal.", meine beste Freundin Lorena stupste mich an und zeigte auf eine Gruppe von Jungs unserem Alters oder ein wenig älter. Emilia, welche neben mir saß, erhob sofort ihren Kopf und betrachtete kichernd die Gruppe, welche auf uns zu kam. Angeführt wurde sie von Zachary. Welchen ich schon aus Kindheitstagen kannte und ich wusste dass unsere Eltern bereits unsere Verlobung planten.
"Magdalena.", Zachary erreichte uns, kniete sich neben mich aufs Grass.
"Zachary.", ich erwähnte seine höfliche Begrüßung, schenkte ihm ein kleines Lächeln und wusste gleichzeitig dass ich ihn nicht zum Mann nehmen wollte. Diesbezüglich hatte ich aber wahrscheinlich keine große Wahl.
Ein überhebliches Lächeln setzte sich auf seinem Gesicht ab, bevor er aufstand und uns mit seiner Gruppe endlich alleine ließ.
"Oh Maggy.", Lorena schmolz dahin, währenddessen ich nur meine Augen verdrehen konnte.
"Wollte er dich schon ausführen?", Emilia brachte sich in unser Gespräch ein.
"Nein, ich hoffe das bleibt auch so.", beide Mädchen seufzten.
"Zachary bildetet so viele Vorteile für dich, Maggy. Er ist reich, gutaussehend, ein Gentleman und wird von deinem Vater akzeptiert. Was spricht also gegen ihn?"
"Er gefällt mir nicht.", beide Mädchen seufzten erneut.
"Er will dir nur nicht gefallen. Er ist der Richtige für dich."
Ich verdrehte meine Augen. Wusste nicht was so schwer daran war zu akzeptieren, dass ich ihn nicht wollte.
"Du hast sowieso keine große Wahl. Deine Eltern wollen ihr Erbe in sicheren Händen wissen. Ein Arrangement zwischen der Almond und der Benett Familie mit ihren ältesten Kindern ist also genau das Richtige."
"Wir leben doch nicht mehr im 17 Jahrhundert.", und dennoch wusste ich wie wichtig dieses Arrangement für meine Familie war.
Emilia schüttelte ihren Kopf.
"Du willst es einfach nicht verstehen."
Wütend stand ich auf.
"Nein. Nein das will ich wirklich nicht.", damit lief ich davon. Ich wusste es war dumm von mir, ich hätte nicht wütend auf meine Freunde seien sollen, sie wollten nur das Beste für mich.
Dennoch hätte ich mir gewünscht sie würden mich verstehen.
Obwohl ich nun alleine zurück lief, nahm ich eine Abkürzung. Die Abkürzung die durch verwinkelte, dunkle Gassen führte und das nicht all zu glänzende Leben unserer Stadt präsentierten.
Meine Eltern hatten mir verboten alleine durch die Gassen zu laufen, aber ich wollte nur noch nach Hause. Wollte die 20 Minuten Umweg nicht in Kauf nehmen, was sollte schon passieren.
Ich hätte auf meine Eltern hören sollen, denn wenig später erreichte ich eine Gruppe zwielichtiger Gestalten.
Sie pöbelten herum. Ich atmete tief ein und aus und zog den Mantel enger um mich der mein dünnes Sommerkleid bedeckte.
Bedacht lief ich an der Gruppe vorbei. Ich war fast an Ihnen vorbei, froh darüber dass mich niemand beachtet hatte, bis ich plötzlich am Arm gepackt wurde. Ich wirbelte herum, traf auf eine harte Brust. Mein Körper wie erstarrt, hielt den Atem an.
"Na, wen haben wir denn da?", eine raue Stimme trat mir entgegen, vorsichtig hob ich meinen Kopf. Mein Blick traf auf eisblaue Augen. Sie verengten sich.
"Alec, wen hast du da?", der Mann, ich nahm an er war Alec, welcher mich fest hielt grinste plötzlich. Er zog die komplette Aufmerksamkeit auf sich, ließ seinen Blick jedoch nicht von mir los.
"Wie heißt du, meine Schöne?"
"Maggy.", meine Stimme glich einem Flüstern.
"Und weiter?", er wirkte ungeduldig, ich schluckte.
"Benett."
"Der Benett Familie gehört das große Herrenhaus östlich der Straße.", eine Frau mischte sich ein, betrachte mich nun argwöhnisch. "Das Mädchen hat Geld, Alec." Alec brummte zustimmend, öffnete meinen Mantel.
Ich versuchte mich zu wehren, wurde jedoch nur hart gegen eine Backsteinwand gedrückt. Es gab kein Entkommen.
"Die KIeine ist taff.", ein Mann pfiff anerkennend, die Gruppe lachte.
"Nichts womit ich nicht umgehen kann.", Alec welcher mich fest in seinem Griff hielt, grinste erneut. Sein heißer Atem prallte auf mein Gesicht nieder. Er roch nach Zigaretten und Minze.
Unsicher blickte ich ihm entgegen, versuchte eine Schwachstelle auszumachen um mich selber zu retten.
Doch ich erkannte keinen Zweifel in dem eisigen Blau, dunkel braune Haare fielen ihm ins Gesicht. Er hatte markanten Gesichtszüge und einen Drei Tage Bart. Alec  war groß, gut gebaut und wirkte gerade zu einschüternd.
"Bitte, lass mich gehen.", verschluckte fast meine eigenen Wörter. Doch er reagierte auf mein jämmerliches Flehen nur mit einem Lachen. Seine Hände zogen weiter an meinem Mantel, schmissen ihn schließlich der einzigen Frau ihn der Gruppe zu.
"Hier für dich.", sie lachte, schlüpfte in den Mantel. Er passte ihr perfekt.
"Und?", sie wand sich einem Mann zu, er sah aus wie ihr Freund. Doch ich bekam nicht mehr von dem Gespräch mit, wurde erneut von Alec aus meiner völlig fazinierten Starre geholt.
"Und die nehm ich.", seine Finger schlossen sich um meine Kette. Zog an ihr kräftig und hielt sie schließlich triumphierend in den Händen.
Zurück blieb nur der Schmerz an meinen Hals und rote Striemen.
Alec betrachtete sich das Amulett genauer. Mein nächster Schritt war unbedacht, nutzte meine wohl einzige Chance zu entkommen.
Mit voller Wucht rammte ich mein Knie in seine Weichteile. Schmerzerfüllt ging er zu Boden und ich rannte. Rannte bis ich nicht mehr konnte und dennoch weiter. Ich rannte bis ich das vertraute, große Eingangstor unserer Hofeinfahrt erreichte und stoppte erst, als ich sicher hinter ihm stand.


Überrascht atmete ich aus, hatte nicht bemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte."
"Ihr Alec war also ein Verbrecher?", Maggy lächelte mich an.
"Nein Liebes, er hat nur versucht frei zu Leben."
Ich runzelte meine Stirn. "Das versteh ich nicht."
"Das wirst du noch, Darling."


__________

29.07.2016

- Chapter 16 -

Tut mir leid für die lange Wartezeit..
Bitte hinterlasst mir eure Meinung. Danke ♥

next update -› 05.08.2016


Gun » Zayn MalikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt