Verstecken bis zum Tod

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Ein Knall, ein Zischen, Schritte auf der Treppe. Sie waren mir näher, als mir lieb war.

Mit schnellen Schritten lief ich den endlosen Gang entlang; nach jeder Abzweigung wuchs meine Verzweiflung. Die hölzernen Türen glichen einandere, wie eineiige Zwillinge und es kam das Gefühl auf, als würde ich im Kreis laufen. Die Schritte meiner Verfolger wurden lauter, sie durften nicht weit entfernt sein. Panik ergriff mich und mein keuchender Atem wurde stärker. Tränen liefen mir über das Gesicht und fielen in großen Tropfen zu Boden. Das Adrenalin, welches vor wenigen Momenten noch durch meine Adern geströmt war, war restlos aufgebraucht. Der Schmerz in meinen Beinen war kaum spürbar und das hartnäckige Stechen in meiner Seite war nicht auszuhalten. Erschöpft stolperte ich auf die nächste Tür zu und drückte die metallene Klinke hinunter. Vergeblich; genau wie die anderen Türen war sie verschlossen. Keuchend rannte ich weiter, doch ich wusste, dass meine Beine mich nicht mehr tragen würden können. "Du kannst nicht ewig vor uns davon laufen", hallte eine tiefe Stimme durch den Gang. Ein eisiger Schauer lief meinen Rücken hinunter; die Wörter klangen nicht weit entfernt. Mit einem Blick nach Hinten bog ich um die Ecke... und rannte direkt in den Armen von einem meiner Verfolger hinein. Die schwarzen Haare waren genau so dunkel wie seine Augen, und der Mund war zu einem kaltem Lächeln verzogen. "Du weisst, was jetzt passiert!" Wimmernd versuchte ich mich los zu reißen, doch sein Griff um meinem Arm war zu stark. Mit einem Ruck verdrehte der Schwarzhaarige meinem Arm. Ein Schrei entkam aus meinem Mund; doch diese Tatsache schien ihn eher zu amüsieren. "Du weisst, dass dein Widerstand zwecklos ist", flüsterte er in meinem Ohr, ehe er sein Blick zu dem leeren Gang wand. "Ich habe sie!" Wie ein Schrei ertönte seine Stimme in dem stillen Gang. Immer mehr Tränen befeuchteten den Boden und mit jeder weiteren wurde meine Hoffnung weniger und weniger. Gelächter ertönte, die Anderen waren nicht weit entfernt. Mit jeder Sekunde die verstrich, wurde meine Chance zu fliehen immer kleiner. Doch das kalte Messer an meinem Hals hielt mich von einem Fluchtversuch ab. "Du kennst die Spielregeln", als könnte der Schwarzhaarige meine Gedanken lesen, verstärkte sich sein Griff um meine Handgelenke und auch das Messer drücke nun stärker gegen meine Kehle. Die anderen Verfolger waren nun auch angekommen; liessen ihren Blick an meinem Körper hinunter wandern, als würde er ihnen gehören. "Wohin?", fragte einer von ihnen; das blonde Haar vom ihn war fast weiss und seine grauen Augen sahen neugierig zu dem Schwarzhaarigen. Dieser schwieg, drückte das Messer an meinem Hals, so dass ein leichter Schnitt entstand und Blut hinaus quoll. "Wir wollen ja leicht anfangen", lachte der Schwarzhaarige und stieß mich den Gang hinunter, "Lauf!"

Der Satz kommt von mir
Die Szene wurde geschrieben von Emily_1808

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