Für immer. Diese Worten begegneten mir schon oft in meinem Leben.
Ich sitze auf meinem Bett, neben mir mein Sohn, der meine Hand hält, an der schon seit längerer Zeit etwas fehlt. Es war 1949. Will, mein damaliger bester Freund, schenkte mir etwas, was für immer halten sollte.Wut, Traurigkeit, Freude und Glück. All diese Emotionen teilten wir miteinander. Ich erinnere mich noch an einen ganz besonderen Tag. Den Tag, an dem Will und ich auf den Baum, der nur so vor Äpfeln blühte und im Garten meiner Großeltern stand, kletterten.Will schwur mir auf diesem Baum für immer mein bester Freund zu bleiben. Wenn ich an dieses Ereignis denke, spüre ich noch die gleichen Gefühle, die mir zu diesem Zeitpunkt durch den Körper schossen. Plötzlich reißt mich ein schrilles Geräusch aus meinen Gedanken. Das Telefon. Es ist die Frau meines Sohnes, die besorgt nach meinem Befinden fragt.Wie oft hörte ich diese Worte in der letzten Zeit, wie es mir ginge oder wie ich mich fühle. Alle sind besorgt um mich, da bald der Tag gekommen ist, an dem ich sie verlassen muss. Doch ich kann noch nicht gehen, da mir etwas sehr wichtiges verloren gegangen ist. An dem Tag, an dem wir auf dem Baum saßen, gab mir Will ein Armband, welches mich für immer an ihn und unsere Freundschaft erinnern sollte. Einen Tag später war er weg. Und 70 Jahre später auch das Armband. Ich verlor es letzten Monat, als ich mich auf den Weg ins Krankenhaus machte.
Und so sitze ich auf meinem Bett, Tag für Tag umgeben von Ärzten, die versuchen mein Leben zu erhalten. „Louisa Johnson", höre ich den Arzt rufen. Mit den Worten, es ist meine Tochter, die eine sehr wichtige Nachricht zu überbringen hat, reichte er mir den Hörer.