Kapitel 32

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"Danke Manu aber ich bin ziemlich müde. Könntest du mich alleine lassen?", frage ich und versuche meine Stimme nicht allzu traurig klingen zu lassen.
"Natürlich kleine. Schlaf gut", sagt er und haucht mir einen Kuss auf meine Stirn. Als Manu das Zimmer verlässt fahren meine Finger unter den Briefumschlag und öffnen ihn. Mein einziger Blick fällt auf das Datum. Noch 3 Wochen. Ich korigiere nur noch 3 Wochen.



Die letzten 2 Wochen in dem Trainingslager vergehen wie im Flug. Ich nehme sie kaum wahr.
Ob ich und Julian gerdet haben fragt ihr euch? Nein. Wie auch wenn er sich an nichts erinnert?
Am morgen danach, als ich ihn beim Frühstück sah, kam er auf mich zu und hatte mich gefragt wie er in der Nacht in sein Bett gekommen war. Da ist es mir bewusst geworden. Ich sollte es ruhen lassen und einfach vergessen. Er war betrunken und davon war nichts ernst gemeint.

Die letzten Sachen fliegen in meinen Koffer und traurig schließe ich ihn. Auch wenn die Zeit hier anstrengend und hart war, werde ich es trotzdem vermissen.  Etwas geknickt schließe ich den Koffer und stelle ihn neben die Tür. Ein wenig Zeit habe ich noch bis die ganzen Taxis kommen die , die Jungs und mich zum Flughafen bringen werden. Ich entschließe mich dazu noch einen letzten Spatziergang über das Gelände zu machen.

Es ist ein warmer Tag, genauso wie der Tag an dem ich angekommen bin. Wenn ich überlege was sich in der kurzen Zeit alles verändert hat. Ich richte meinen Blick in den Himmel und spüre sogleich die Wärme der Sonne auf meinen Wangen. Automatisch tragen mich meine Beine zu dem kleinen Pool mit dem Strandabschnitt. Schnell schlüpfe ich aus meinen Schuhen und gehe etwas über den kühlen Sand. Es fühlt sich gut an. Ich komme an dem Platz vorbei, wo ich noch vor ein paar Wochen saß und nicht mehr weiter wusste. Die Erinnerung ist noch lebhaft genug.

Ich sehe praktisch Julian vor mir, wie er mich zurück lässt, weil er selbst nicht mehr kann. Sehe mich auf dem Sand sitzen und weinen und sehe sogar Manu wie er angerannt kommt um mich zu trösten. Gut das er in der Nähe war. Schnell öffne ich meine Augen um die Erinnerung verschwinden zu lassen, nicht das ich noch anfange zu weinen. Ich beschließe weiter zu gehen. Auf meinem Weg zurück komme ich an dem Paltz vorbei an dem ich Jan geküsst habe. Ein eiskalter Schauer läuft mir über meinen Rücken. Noch immer habe ich Schuldgefühle gegenüber ihm. Wenigsten kann er, sobald wir abgereist sind, wieder hier anfangen zu arbeiten. Das sind ich und vorallem Julian, ihm schuldig.

Ohne es groß zu bemerken mache ich noch einen Abstecher zu unserem kleinen Teich. Julian und mein Teich. Dieser Platz ist etwas ganz besonderes. Er hat eine so beruhigende Wirkung auf mich und außerdem ist in der ganzen Zeit hier am meisten passiert. Julian und mein erstes Treffen nach den undendlich langen zwei Jahren die wir uns nicht gesehen haben. Hier hätten wir uns fast geküsst. Hatten zusammen Spaß zum Beispiel beim schwimmen. Hier hatte er den Heiratsantrag geprobt. Den Heiratsantrag für Lena. Eine einzelne kleine Träne rollt mir über meine Wange. Lebhaft frage ich mich was wohl passiert wäre, hätte ich Julian am ersten Tag hier geküsst. Würde ich dann jetzt den Ring am Finger tragen? Ich atme ein Mal tief durch. Meine Gedanken werden aber je durch ein leises Klingeln unterbrochen.

"Ja?", frage ich ins Handy und schüttele meinen Kopf ein wenig.

"Laura? Wo bist du denn? Wir wollen gleich los", erklärt Manu. "Ich komme sofort", sage ich und lege schon sofort auf. Ein letzter Blick auf mein Handy verrät mir, dass schon eine Stunde vergangen ist. So schnell ich kann laufe ich zurück zu dem Bungalow, packe schnell meinen Koffer und renne zum Ausgang hin. Die ganzen anderen Jungs warten schon auf mich. Taxis kann ich aber noch nicht sehen. Jedoch muss ich nicht lange warten bis schon die ersten schwarzen klein Busse um die Ecke biegen. Einige steigen schon ein, verabscheiden sich und fahren dann los. Es wird immer leerer und gerade sehe ich wie Julian mit Lena in eines der Taxis steigen will.

"Hey Julian! Verabschiedest du dich nicht mal von deiner besten Freundin?", rufe ich ihm nach und winke stark damit er mich wahrnimmt. Als er mich sieht springt er sofort raus und kommt zu mir. Stark schließt er mich in seine Arme. "Das würde ich doch nie vergessen", flüstert er mir in mein  Ohr und lässt mich los.

"Wir sehen uns dann bei der Hochzeit, ja?", fragt er noch Mal nach und sieht mich wieder mit seinen Hundeaugen an. "Na klar. Du brauchst doch deine Trauzeugin", erwiedere ich und lächele ihn dabei an. Er dreht mir den Rücken zu und geht wieder zurück zu Lena. Als er sich setzt und einen letzten Blick in meine Richtung wirft, lächelt er mir ein letztes mal zu und irgwendwas sagt mir, dass in der nächsten Woche noch viel passieren wird.

Best Friends? Or What!? (Julian Draxler FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt