岩泉一 : astrophile

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summary: in which secrecy isn't always needed.

genre: fluff

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astrophile; (noun) a person who loves stars, astronomy.

iwaizumi hajime x reader

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Und da war sie wieder,  stand direkt vor ihrem Fenster,  und tanzte zu Musik, die er nicht hören konnte. Sie wirkte mysteriös und anziehend, und er wünschte sich nichts sehnlicher, als mehr über sie zu erfahren.

— (v/n) p.o.v.

Mit einem Summen schlüpfte ich aus meiner Jeans und meinem Sweatshirt, bereit, mich in kuschelige Klamotten zu werfen, die bereits auf meinem Bett verstreut lagen. Währenddessen spielte mein Handy Musik ab, und plötzlich ertönte eines meiner Lieblingslieder und ich lachte, begann, zu den schnellen Beats zu tanzen, als hinge mein Leben davon ab, nur mit Unterwäsche bekleidet. Als das Lied endete, war ich leicht außer Atem und zog schnell meine Klamotten über. Da wurde mir klar, dass ich die Jalousie die ganze Zeit oben gelassen hatte, und mein Herzschlag beschleunigte sich.

Hatte irgendjemand etwas mitbekommen? Ich merkte, dass das Fenster gegenüber geschlossen war, kein Licht schien hindurch. "Gerade noch mal Glück gehabt.", seufzte ich und warf mich auf's Bett, Netflix und eine warme Decke warteten jetzt auf mich.

Mit einem leisen Gähnen streckte ich mich und zog die Rollläden hoch, ließ die Sonnenstrahlen durch die Küche tanzen und Streifen aus einem warmen Goldgelb an die Wände zeichnen. Die Kaffeemaschine lief bereits, und kurze Zeit später erfüllte der Duft nach frisch gebrühtem Kaffee die Wohnung. Nun fehlte nur noch eins, meine morgendliche Zeitung. Den Haustürschlüssel fest in der Hand, schlenderte ich den kleinen Kiesweg entlang Richtung Briefkasten.

Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte ich eine weitere Gestalt, die ebenfalls auf dem Weg zum Briefkasten war. Kurzes, schwarzes Haar, das in alle Richtungen abstand, sowie die vor Müdigkeit halb geschlossenen Augen verrieten mir, dass es mein Nachbar Iwaizumi war. Er trug nur eine schlabberige Jogginghose und ein ärmelloses Shirt, welches mir einen Blick auf seine trainierten Oberarme gewährte. Ich musste schlucken. "Reiß dich zusammen!", dachte ich und griff mir die Zeitungsrolle.

"Guten Morgen.", grüßte ich der Höflichkeit halber Richtung Iwaizumi, welcher wie zu einer Statue erstarrte und mir hastig zunickte, meinem Blick ausweichend. Ich hob eine Augenbraue, fand ich sein Verhalten doch mehr als merkwürdig. Kaum war ich wieder in meinem Haus angekommen, lehnte ich mich seufzend gegen die Tür, Iwaizumi's seltsames Verhalten hatte mich zutiefst verwirrt. Klar, er war sehr ruhig und zurückhaltend, dabei aber stets höflich."Tja, so kann's gehen.", stellte ich fest und machte mich daran, die Zeitung zu lesen und meinen heißgeliebten Kaffee zu trinken.

Und wieder neigte sich ein Tag dem Ende zu, und ich genoss die letzten Sonnenstrahlen auf meiner Haut, bevor sich der Himmel in ein tiefes Blau tauchen würde. Ich war auf dem Weg nach Hause, wie sollte es auch sonst sein? Als ich in meiner Straße angekommen war, bemerkte ich das große Auto, was in Iwaizumi's Einfahrt stand, mit einem mir unbekannten Kennzeichen. Sah wohl so aus, als hätte er Besuch. Noch bevor ich die Haustür erreichte, schrie jemand: "Du bist also Iwa-Chan's süße Nachbarin?!", gefolgt von einem wütendem "Klappe, Trashykawa!"

Überrascht drehte ich mich um und sah einen brünetten Jungen mit dichten Locken auf mich zurennen, die Lippen zu einem strahlenden Lächeln verzogen, gefolgt von einem knallroten und ziemlich wütendem Iwaizumi. "Entschuldigung, aber kenne ich sie?", fragte ich ihn, als er vor mir zum Stehen kam. "Noch nicht! Ich bin Oikawa Tooru, Volleyballspieler und guter Freund von unserem Iwa-Chan hier!" Die Erwähnung dieses Nicknamens ließ mich in helles Gelächter ausbrechen. "Iwa-Chan?! Das ist großartig!", rief ich aus, und der Dunkelhaarige hinter Oikawa raufte sich verzweifelt die Haare. "Sorry, Shittykawa hier weiß nicht, was er sagt.", schnappte er und zerrte den jungen Mann am Kragen hinter sich zurück, weg von mir, die noch mit leicht verwirrten Gesichtsausdruck in der Dunkelheit stand, Haustürschlüssel in der Hand.

"Und wieder ist ein neuer Tag angebrochen!", summte ich fröhlich, als ich wieder einmal den Kiesweg hinunter lief, um die Zeitung zu holen. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte ich Iwaizumi, der, die Hände in den Jackentaschen vergraben, aus dem Haus lief. Als unsere Blicke sich trafen, schaute er schnell weg und rannte förmlich die Straße entlang, als ob er von etwas gejagt würde. Mit gerunzelter Stirn blickte ich ihn hinterher. Er war zwar zurückhaltend, aber das hier wirkte, als ob er mich mied, ja, sogar vor mir floh. Ich beschloss, zu warten, bis er wieder zurück war, um ihn dann mit seinem Verhalten zu konfrontieren. Außerdem wollte ich wissen, was das gestern gewesen war.

Es war später Nachmittag, als Iwaizumi zurückkehrte und binnen Sekunden in der Eingangstür verschwand. Ich wartete noch ein wenig ab, bis ich mir eine Jacke überwarf und den kurzen Weg zu seinem Haus nahm. Nach mehrmaligem Klingeln ertönte ein lautes "Einen Moment!", und kurz darauf öffnete sich die Tür und Iwaizumi starrte mich an. Ich sah das Entsetzen in seinen Augen, doch er konnte wohl kaum die Tür vor meiner Nase zuschlagen. "W-Was willst du?", fragte er mich, offensichtlich nervös.

"Dich fragen, ob alles in Ordnung ist? Du verhältst dich seltsam. Und was bitteschön war das gestern, mit den Kommentaren deines Freundes?" Iwaizumi errötete schon wieder, und langsam machte ich mir echt Sorgen um seinen Gesundheitszustand. Er blickte zu Boden und seufzte. "Es hilft ja jetzt eh nichts mehr, also komm rein.", seine Stimme klang resigniert. Neugierig folgte ich ihm in sein erstaunlicherweise sehr aufgeräumtes und schlicht eingerichtetes Zuhause. "Möchtest du was trinken?"

"Ein Wasser wäre gut, danke." Bald kam er mit den Gläsern in der Hand zurück und setzt sich zu mir auf das Sofa. Die Stille war erdrückend. "Also, was ist jetzt los?", fragte ich ihn, wollte das Schweigen brechen, ihn dazu bringen, sich zu öffnen. "Ich habe dich gesehen. Ich meine, vor einiger Zeit, als du die Rollläden von deinem Schlafzimmer oben gelassen hattest, da hattest du dich, uh, umgezogen und du hast getanzt und ich konnte nicht anders, als hinzusehen, es tut mir wirklich leid!", sprudelte es aus ihm heraus.

"Und dann machte ich den Fehler, und erzählte Oikawa davon, der mich die ganze Zeit nur damit aufzog. Und als er auf dich zugerannt kam, dachte ich, mein letztes Stündlein hätte geschlagen.", fuhr Iwaizumi fort. Er schien förmlich in sich zusammenzuschrumpfen, und ich streckte meine Hand aus, legte sie auf seine Schulter, lächelte ihn sanft an. "Danke, dass du mir das erzählt hast, ich hatte schon immer das Gefühl, jemand hätte mich gesehen."

"Es tut mir trotzdem leid. Wie wäre es mit einem Kaffee als eine Art Entschuldigung?", fragte Iwaizumi, der Hauch eines Lächelns auf seinen Lippen. Ich nickte.

"Gerne doch."

überarbeitet; 2017/10/01.

"because feeling love does make you feel superior. until you find out you aren't loved back."
— kaui hart hemmings; the descendants

𝑆𝐸𝐸𝐿𝐸𝑁𝑉𝐸𝑅𝑊𝐴𝑁𝐷𝑇 ; german hq osWo Geschichten leben. Entdecke jetzt