Ryan

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Kreischend wache ich schweißgebadet auf. Mir laufen die Tränen an den Wangen hinunter. Mir bleibt die Luft weg. Jedes mal aufs neue, als würde mich der Mann wieder würgen. Schluchzend sitze ich senkrecht im Bett. Alles ist so furchtbar dunkel. Ich habe keine Orientierung. Wo bin ich. Immer mehr Panik macht sich bei mir breit. Plötzlich eine Stimme, ganz in meiner Nähe:

-" Grace, ...Grace, alles ist gut! Pssccht. Beruhige dich. Du bist bei mir. Du bist hier sicher. Er ist nicht mehr da. Grace alles wird gut. "

Immer mehr Verwirrung macht sich bei mir breit. Ich kann meine Gefühle gar nicht sortieren. Was passiert hier. Wo bin ich wo ist der Mann. War alles nur ein Traum. Was geschieht hier?

-"Grace, alles ist gut ich bin es Ryan, du brauchst dir keine Sorgen zu machen."

Wer zur Hölle ist Ryan. Wo bin ich? Immer mehr Panik kommt in mir auf. Und Panik habe ich in diesem Moment schon genug. Ich bekomme immer mehr Schnappatmungen. Die Gedanken schießen mir nur so durch den Kopf, jedoch bekomme ich keine klare Struktur. Plötzlich setzt sich wer aufs Bett, umgreift meine Taille und zieht mich zu sich, so dass ich mit meinem Kopf an dem Oberkörper lehne. Er ist total warm. Ich spüre wie sein Brustkorb sich aufwölbt und wieder senkt, wenn er ein und aus atmet. Seine Atemzüge sind lang und ruhig. Mir laufen die Tränen lautlos über die Wangen. Trotzdem kann ich mich langsam beruhigen. Ich fühle mich in den Armen des Mannes an welchem ich lehne unglaublich geborgen und sicher. Wieder spricht er:

-"Grace alles ist gut. Du kannst dich beruhigen"

Jetzt ist mir klar wer mit mir spricht und an wessen Oberkörper ich lehne. Seine Stimme erkenne ich wieder sie ist so unglaublich beruhigend, die tiefe raue Stimme, welcher ich stundenlang zuhören kann. Jaeger ist es, der mir beruhigende Worte zu spricht. Langsam drückt er meinen Körper weg, so dass ich selbständig sitze. Mit seinen Händen streicht er mir die Tränen aus der rechten Gesichtshälfte. Bei der anderen tupft er sie mit einem Stück seines Shirts weg, trotz seiner Vorsicht, durch lebe ich Höllen Qualen, als er mein Gesicht berührt. Es tut wahnsinnig weh. Ich kann noch jetzt jeden einzielen Schlag in meinem Gesicht nach fühlen. Es pulsiert ziemlich dolle. Ich versuche langsam wieder meine Augen zu öffnen. Doch das linke schmerzt wie verrückt bei dem Versuch es zu öffnen. Wieder tupft er Tränen aus meinem Gesicht und ich zucke vor Schmerz zusammen. Erschrocken weicht er ein Stück zurück mit seinem Oberkörper. Doch relativ schnell positioniert er sich wieder zurück und flüstert in die Stille des Raumes:

-" Entschuldigung, ich wollte dir nicht weh tun Grace."

Ich atme nur tief aus, dabei bebt mein Atem. Wieder umfässt er mit seinen warmen Händen meine Taille und zieht mich zu sich. Eine Weile saßen wir da so da, ohne das sich einer bewegte. Mir ging viel durch den Kopf. Wer hat wohl auf den Mann geschossen und ist er tot? Es wäre schrecklich wenn er vor meinen Füßen gestorben wäre. Habe ich Schwäche gezeigt? Bin ich vielleicht für den Job viel zu Schwach? Was passiert jetzt? Darf ich morgen einfach weiter arbeiten? Was mache ich jetzt Morgen. Muss ich morgen die Blutlache wegwischen. Liegt er da noch? Ist er überhaupt tot? Kann ich überhaupt in meiner Wohnung schlafen ohne das ich nachts schweißgebadet aufwache und ihn immer wieder vor mir sehe? Ryan löst sich kurz und legt mich im Bett ab. Dann steht er auf. Ich kann nicht sehen oder hören in welche Richtung er geht. Ich habe generell keine Orientierung. Plötzlich bekomme ich wieder Panik. Alleine zu sein. Alleine zu sein und den Mann wieder vor Augen zu haben ohne etwas machen zu können.

-"Ryan?", frage ich ängstlich ins dunkle.

-"Grace?"

-"Macht es dir was aus wenn du hier bleibst? Ich ... ich habe.."

Bevor ich meinen Satz beenden kann unterbricht er mich und sagt:

-"Klar Grace"

Er kommt wieder her und setzt sich auf die Bettkante.

Behind the facade of the other!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt